The Old Republic - Vernichtung
„Imperiale Soldaten umzubringen, wird die Männer und Frauen auf dieser Liste nicht wieder lebendig machen ", erklärte sie.
„Imperiale Soldaten umzubringen, ist die Art, auf die wir diesen Krieg gewinnen", gab er zurück. „Und den Krieg zu gewinnen, ist die einzige Möglichkeit, die Liste nicht noch länger werden zu lassen."
„Du begibst dich auf einen gefährlichen Pfad, Jace. Die Liebe zu deinen Freunden verwandelst du in etwas Dunkles und Verdorbenes - etwas, das dich zum Bösen treiben wird."
„Wir sehen die Dinge auf unterschiedliche Weise", meinte Jace. „Ich bin kein Jedi."
„Was, wenn mir etwas zustößt?", fragte sich Satele. „Was, wenn du eines Tages meinen Namen auf diese Liste setzen musst?" Im Stillen fügte sie hinzu: Oder den unseres Kindes?
Jace setzte eine grimmige Miene auf. „Ich würde Zerstörung über das Imperium bringen", sagte er leise. „Ich würde ihre Städte vernichten und ihre Planeten verbrennen."
„Das würde ich nicht wollen."
„Ich weiß", antwortete er. „Aber ich kann nicht aus meiner Haut." Nach ein paar Sekunden fügte er hinzu: „Und ich glaube auch nicht, dass wir so verschieden sind. Ich glaube nicht, du könntest so tun, als wäre nichts, wenn mir etwas zustoßen würde. Ich glaube, vor Wut und Kummer würdest auch du gegen das Imperium Sturm laufen."
„Das ist nicht der Weg der Jedi", sagte sie, doch noch während sie sprach, fragte sie sich, ob Jace nicht vielleicht recht hatte. Wie könnte sie das Imperium nicht hassen, wenn es ihr den Mann nahm, den sie liebte? Wie könnte sie sie nicht hassen, wenn das Blut ihres ungeborenen Kindes an ihren Händen klebte? „Ich ... ich bin kein Soldat", sagte sie mit unsicherer Stimme und wich einen Schritt von ihm zurück. „ Ich bin eine Jedi."
„Ist schon gut, Satele", sagte Jace und näherte sich ihr mit ausgebreiteten Armen.
Sie drehte sich um und stürmte aus dem Zelt, ohne auf ihn zu hören, als er ihr hinterherrief, sie solle warten. Sie flüchtete aus dem Bereich des Lagers hinaus in den Schutz der dunklen Nacht, wo sie schließlich stehen blieb und zusammenbrach. Ihr Atem ging in abgehackten Stößen, die sich schon bald in ein stockendes Schluchzen verwandelten, während sie in einer Flut überwältigender Gefühle ertrank.
Sie weinte eine ganze Weile, bis sie sich schließlich wieder sammelte.
Ihre Tränen versiegten, und ihr Schluchzen ging wieder in den tröstlichen Rhythmus des Ein- und Ausatmens über. Sie erkannte, dass ihre Reaktion zum Teil von den Hormonen herrührte, die in ihrem schwangeren Körper tobten, und zum Teil von dem Bemühen, die Tatsache zu akzeptieren, dass sie ein Kind zur Welt bringen würde. Doch damit ließ sich nicht alles erklären.
Sie hatte schon zuvor den Hass und die Dunkelheit in Jace gespürt, auch wenn erst die bevorstehende Geburt ihres Kindes sie dazu gebracht hatte, ihn deshalb zur Rede zu stellen. Was sie nicht bedacht hatte, war, dass das gleiche Potenzial für Hass und Zorn auch in ihr schlummerte. Ihre Gefühle für Jace waren zu stark. Sie fürchtete, wenn ihm etwas zustoßen würde, könnte sie auch ihre gesamte Jedi-Ausbildung nicht davor bewahren, Vergeltung am Imperium üben zu wollen. Im Falle ihres Kindes, das wusste sie, wäre es sogar noch schlimmer. „Dieser Pfad führt zur Dunklen Seite", sagte sie, und in diesem Augenblick der Klarheit wusste Satele, was sie zu tun hatte.
Satele öffnete die Augen und die Erinnerungen verblassten. Auch jetzt, drei Jahrzehnte später, schmerzten sie noch immer. So sehr sie auch daran glauben wollte, sie könne ihre Emotionen bewältigen und kontrollieren, wenn es um Theron und Jace ging, musste sie zugeben, dass es einfach nicht möglich war. Sie würden immer übermächtige Reaktionen in ihr hervorrufen. Das war eine Schwäche, die sie sich eingestehen musste. Wenn sie Jace wegen seines möglicherweise schädlichen Einflusses auf ihren Sohn zur Rede stellte, würde sie damit alles nur noch schlimmer machen. Wie bei Theron auch würde ihre Einmischung bei ihm auf Wut stoßen, und sie würde unweigerlich in gleicher Weise reagieren. Es war besser, sie hielt sich ab jetzt heraus.
Sie hatte sie aus gutem Grund aus ihrem Leben ausgeschlossen: Es war die einzige Möglichkeit für sie, der Republik weiterhin voll und ganz dienen zu können. Sie hatte ihre Chance auf eine Familie und ein normales Leben geopfert, als sie sich für den Orden entschieden hatte, und diese Entscheidung konnte sie - so schwer es
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