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The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

Titel: The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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hatte Glück gehabt, da rauszukommen, ohne von seiner Magie erfasst zu werden. Veronica, die Magierin, war nicht die Einzige, die allein mit Augenkontakt einen schwarzen Zauber werfen konnte. Es war leichtsinnig von mir gewesen, ihm direkt in die Augen zu schauen. Aber mir ging erst hinterher auf, was alles hätte passieren können.
    Es war auch nicht gerade hilfreich, dass ich in der Zeitung über diesen weiblichen Vamp gelesen hatte, dem vor drei Monaten der Kragen geplatzt war und der Amok gelaufen war. Weißhüte hatten sie und ihre Herde von Gefolgsleuten (sprich: Essen) vor einem Restaurant angegriffen (zugegebenermaßen illegal). Daraufhin hatte die Vampirin angefangen, ihre Angreifer in der Luft zu zerreißen (wortwörtlich). Die Zeitungen hatten das mit unnötigen Details beschrieben. Die meisten erwähnten jedoch nicht, dass einer der Weißhüte dem neusten Gespielen des Vamps ein Messer an die Kehle gehalten hatte.
    An dem Abend, nachdem es passiert war, brachte ich ein paar Beweisstücke bei der Polizei vorbei und erfuhr bei der Gelegenheit die ganze Geschichte. Als ich reinkam, standen dort die mit Blut besudelten Weißhüte, die nicht zerrissen oder verletzt worden waren — und dementsprechend nicht auf dem Weg in die Leichenhalle oder das Krankenhaus —, in Handschellen
herum und warteten darauf, dass ihre Aussagen aufgenommen wurden. Ebenso die Gefolgsleute der Vamp-Frau. Die Vampirin selbst war von einem von New Yorks Finest in Ausübung seiner Pflicht gepfählt worden.
    Die Gefolgsleute der Untoten heulten sich entweder die Augen aus oder sie schrien und rangen verzweifelt ihre mit Handschellen gefesselten Hände über den Verlust ihrer Anführerin. Der verschmierte Mascara und das weiße Make-up, die schwarze Kleidung und die bunt gefärbten Haare unterschieden sich krass von den ordentlich gekleideten Weißhüten, die alle gebügelte Hemden und ordentliche Hosen trugen. Ebenso wie die herzzerreißenden Schreie nach ihrer verlorenen »Herrin«.
    Und genau das war der Punkt. Nicht etwa die sensationslüsterne Berichterstattung in den Zeitungen, oder dass der Vampir mit Körperteilen geworfen hatte wie mit Bauklötzen. Zu hören, wie mehr als einer meiner Mitmenschen nach seiner »Herrin« schrie, ging mir am meisten unter die Haut. Sklaverei ist, wie Kannibalismus und schwarze Magie, nicht nur illegal, sondern moralisch und ethisch verwerflich, egal, wie man es betrachtet. Selbst nachdem sie diesen Menschen ihr Blut geraubt hatte und sie dabei zusehen ließ, wie sie Lebewesen in Stücke riss —, waren diese Leute nicht etwa glücklich, ihre Freiheit wiedergewonnen zu haben, sondern verzweifelt. Was für einen Einfluss der Vampir auch auf diese Menschen gehabt hatte, er saß tief und zwang sie, den Blutsauger sogar nach ihrem
Tod zu lieben und zu beschützen. Die Erinnerung daran verursacht mir immer noch Alpträume.
    Ich werde nicht zulassen, dass mir das passiert. Niemals.
    Mit diesen fröhlichen Gedanken im Kopf zog ich mich aus, schlüpfte in ein übergroßes T-Shirt und kletterte ins Bett. Ich ließ in allen Räumen das Licht brennen und zog mir die Decke bis ans Kinn. Ich starrte an die Zimmerdecke und zitterte nicht nur vor Kälte. Das Kreuz lag zur Beruhigung noch um meinen Hals. Ich hatte mich an Royce gebunden, und das auch noch freiwillig. Selbst wenn es nur für kurze Zeit war, ich musste aufpassen. Sobald ich mich zu ihm hingezogen fühlte, war es Zeit, die Notbremse zu ziehen und auszusteigen. Hoffentlich gelang es mir, vorher den Vertrag zu erfüllen, damit ich das Geld bekam.
    Aber wenn der Circle darauf nicht gerade begeistert reagierte? Wenn Royce und der Circle stinkig auf mich waren, säße ich ziemlich in der Patsche. Mir fällt kein Zacken aus der Krone, wenn ich zugebe, dass ich nur ein kleiner Fisch bin — ebenso wie meine Detektei. Ich war nicht so größenwahnsinnig, mir einzubilden, dass ein kurzer Zeitungsbericht mit Bild ausreichte, um H&W-Ermittlungen auf die Liste der 500 erfolgreichsten Firmen zu katapultieren. Zur Hölle, so wie es momentan lief, hätten wir Glück, wenn wir es je auf die Fortune-50000-Liste schafften.
    A. D. Royce Industries und The Circle waren beide finanzstark und politisch einflussreich. Ich würde ungern
zwischen die Fronten geraten. Mein einziger finanzstarker Kontakt war meine Geschäftspartnerin, und sie hatte weder die Verbindungen noch die politische Macht, die Royce oder Veronica zur Verfügung standen. Das hieß, dass ich auch Sara in

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