The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
Schwierigkeiten bringen würde, wenn ich den Vertrag annullierte. Sie war meine Partnerin und hing mindestens so tief drin wie ich, auch wenn es nicht ihr Auftrag war. Mist.
Mir blieb keine Wahl. Ich konnte nicht aus dem Vertrag aussteigen. Vorerst konnte ich mich in den ungewissen Schutz des Circles flüchten, falls Royce sauer wurde. Im Moment hielt er mich für seine Verbündete oder zumindest Geschäftspartnerin. Falls mein Auftrag für Veronica von ihm jedoch als Verrat ausgelegt wurde (und daran hatte ich keinen Zweifel, sollte er mir auf die Schliche kommen), dann blieb mir nichts anderes übrig, als die Sache durchzuziehen. Sonst verlor ich auch noch den Schutz des Circles, so gering er auch sein mochte. Wenn ich den Vertrag brach, dann hätte ich nicht einen, sondern zwei wütende Stadtmächte, die nach meinem Blut schrien.
Was mich zum nächsten erfreulichen Punkt brachte. Royce kannte mich. Als ich im Club auftauchte, benahm er sich, als hätte er mich erwartet. Ich war nicht so dumm, ihm abzukaufen, dass er mich aus der Zeitung wiedererkannt hatte und von Natur aus hilfsbereit war. Sicher, die Werwolfstory war auf der Titelseite gelandet, aber das war schon über einen Monat her. So unvergesslich ist mein Gesicht nun auch nicht, und diese Story schon gar nicht.
Nahm er sich das alte Sprichwort »Halt deine Freunde nah bei dir, aber deine Feinde noch näher« zu Herzen? Wusste er, dass ich eigentlich für den Circle arbeitete? Wollte er mich manipulieren?
Zur Hölle, in was für eine Situation hatte ich mich da gebracht?
KAPITEL 7
M itten in der Nacht wachte ich auf. Ich öffnete die Augen, ohne mir sicher zu sein, ob mich ein Geräusch geweckt hatte oder ein Gefühl. Ich blinzelte aus meinem Deckenkokon und sah die großen roten Zahlen auf meinem Digitalwecker. 3:17 Uhr. Naja, zumindest erwartete keiner von mir, dass ich heute ins Büro ging.
Ich warf die Decke zurück und schaute zum Fenster. Das Licht der Straßenlaterne fiel durch die Jalousien. Dann zögerte ich und schaute zur Decke.
Das Licht war aus.
»Was zur Hölle? …«, murmelte ich und stieg aus dem Bett. Nach dem Treffen mit dem Vampir hatte ich doch in einem Anfall von Paranoia sämtliche Lichter angelassen. Die Glühbirne hatte ich erst vor Kurzem ausgetauscht. Sie konnte unmöglich schon durchgebrannt sein.
Ich ging zur Tür und legte die Hand auf die Klinke. In dem Moment schob sich eine große, männliche Hand über meinen Mund. Ein Arm packte mich um
die Hüfte, riss mich nach hinten und fixierte meine Arme am Körper. Ich hatte nicht mal die Zeit, erschreckt aufzukeuchen. Als mich der Kerl an seine Brust drückte, riss ich entsetzt die Augen auf. Sein saurer Atem glitt über meine Wange, und er flüsterte mir ins Ohr: »Nur ein Mucks und wir nehmen dich aus wie einen Fisch. Bist du eine seiner Huren?«
Ein zweiter Mann trat hinter dem Kerl hervor, der mich gepackt hielt. In seiner behandschuhten Hand schimmerte ein Jagdmesser. Es war zu dunkel, als dass ich sein Gesicht hätte sehen können. »Ist sie nicht. Noch nicht. Schau dir an, was sie trägt.«
Meine Augen waren so weit aufgerissen, dass es schmerzte. Ich wollte nicht hyperventilieren und in Ohnmacht fallen, aber ich hatte Todesangst und konnte mich nicht bewegen. Die Hand mit dem Handschuh blieb auf meinem Mund, während seine andere Hand zwischen meine Brüste glitt und das Kreuz befingerte. Er gab ein enttäuschtes Grunzen von sich. »Das heißt nichts.«
»Doch. Sie hat ihn getroffen, sich aber nicht anfassen lassen. Stimmt’s, Prinzessin?«
Ich wimmerte in den Handschuh vor meinem Mund und drehte die Augen zur Seite, um das Gesicht des zweiten Mannes zu sehen. Was ging hier vor?
»Wenn wir dich loslassen, versprichst du, dass du nicht wegläufst oder schreist? Mein Kumpel hat keine Witze gemacht. Wir wollen dir nicht wehtun, aber falls es nötig ist, werden wir es tun. Blinzle einmal, wenn du zustimmst.«
Ich tat es. Er nickte und sein bulliger Kumpan ließ mich widerwillig los. In dem Moment, wo ich mich wieder bewegen konnte, wirbelte ich herum und verpasste ihm eine Ohrfeige. »Fass mich nie wieder an!«
Der große Kerl stolperte nach hinten und fasste sich erschrocken an die Wange. Das war wohl das Letzte, was er erwartet hatte. Ich drehte mich wieder zu dem Sprücheklopfer um, der anscheinend der Anführer war, ballte die Fäuste und zischte wutschäumend: »Was wollt ihr in meinem Apartment? Und was sollen die Drohungen? Verschwindet
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