The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
Gefühl im Magen. Um mich nicht noch weiter aufzuregen, klickte ich das Fenster weg und startete den Internetbrowser. Dann loggte ich mich in den Mailaccount unseres Büros ein.
Plötzlich hatte ich einen Kloß im Hals — zwischen den Unmengen von Spam war eine E-Mail von Veronica.
Sie hatte sie letzte Nacht ungefähr zu der Zeit geschickt, als ich bei Royce war. Die E-Mail war nicht vom Account des Circles abgeschickt, sondern von einer privaten E-Mail-Adresse. Als ich dem Vampir verriet, was der Circle vorhatte, war sie noch am Leben gewesen.
Ich musste erst einmal tief durchatmen, bevor ich mich dazu in der Lage fühlte, nachzusehen, wer die anderen Mails geschickt hatte. Heute Morgen hatte ich eine von »ArnieGoblinSlayer20« bekommen. Ich nahm an, dass das Arnold war.
Ich öffnete zuerst Veronicas Mail. Es fühlte sich seltsam an, die Nachricht einer Toten zu lesen.
AN: S. Waynest
VON: Veronica Wright
BETREFF: RE: Aktualisierung
Arnold hat mir erzählt, dass Sie bei ihm waren. Ich weiß, dass Sie wahrscheinlich gerade mit unserer Zielperson sprechen, während ich das hier schreibe. Ich kann nur hoffen, dass Sie an das denken, was ich Ihnen bei unserem ersten Treffen gesagt habe. Ich habe außerdem Neuigkeiten, die Sie dringend erfahren sollten. Betreff: Ihr Auftrag. Wann/wo können wir uns treffen?
Hoffentlich ist es noch nicht zu spät, Sie zu warnen. Sie müssen das Objekt finden. Die Zeit drängt und es könnte Sie Ihr Leben und alles, was Ihnen wichtig ist, kosten, wenn es nicht rechtzeitig gefunden wird. Ich will Ihnen nicht drohen, sondern Sie nur verspätet über die Bedeutung dieser Mission in Kenntnis setzen. Sie sind klug und
haben inzwischen vermutlich gemerkt, dass diese Statue mehr ist, als ich Sie habe glauben lassen. Aber jetzt bleibt mir keine Wahl mehr. Ich muss Ihnen weitere Informationen und Anweisungen zukommen lassen, bevor Sie weiter nach dem Objekt suchen.
Widersetzen Sie sich auf keinen Fall der Zielperson. Sie sollten eigentlich nicht in Gefahr sein, aber ich habe gehört, dass möglicherweise Ihre Deckung aufgeflogen ist. Tragen Sie nach Sonnenuntergang stets das Parfüm und die Kette. Der Gürtel ist vielleicht etwas zu viel des Guten. Tragen Sie ihn nur, wenn Ihr Leben in Gefahr ist. Betrachten Sie alles als Geschenke vom Circle.
Noch eines — falls Sie das Gefühl haben, dass die Sache zu groß für Sie sei: Es gibt leider mehr Mitspieler in diesem Spiel, als ich ursprünglich gedacht habe. Ich versuche, Zeit für Sie zu schinden. Vermasseln Sie den Auftrag nicht, oder der Verlust Ihrer Lizenz wird noch die geringste Ihrer Sorgen sein. Das ist eine Drohung.
Ich las die Nachricht zweimal. Und dann nochmal. Verdammt, diese Frau schaffte es sogar aus dem Grab heraus, dass mir mulmig wurde.
Es gruselte mich, die E-Mail einer Toten zu lesen. Ich schüttelte mich und öffnete die von Arnold. Im Kopf zählte ich die Minuten, bis die Polizei bei mir vor der Tür stand. Vermutlich war ich eine der letzten Personen, die Veronica kontaktiert hatte, bevor sie umgebracht wurde.
AN: S. Waynest
VON: ArnieGoblinSlayer20
BETREFF: V. W. und der Gürtel
Hi, Shiarra, ich hoffe, diese Mail kommt an deinen Spam-filtern vorbei. Ich schreibe dir von zuhause. Ich habe gerade die Nachrichten gesehen. Wenn du es noch nicht erfahren hast, hol dir eine Zeitung oder check die lokalen Nachrichtenseiten im Internet, dann weißt du, wovon ich rede.
Vermutlich steckst du bereits in der Klemme. Ich kann dir vielleicht helfen.
Trag den Gürtel nachts, egal, was kommt. Verlass das Haus nicht ohne das Parfüm und die Kette. Du bist wahrscheinlich auch tagsüber in Gefahr. Ruf mich auf meinem Handy an, sobald du diese Nachricht gelesen hast: 212-555-9035.
Arnold.
Ich seufzte und rieb mir mit der Hand übers Gesicht. Das wurde ja immer besser.
KAPITEL 17
I ch druckte beide E-Mails aus und nahm sie mit nach unten. Dort ging ich direkt zu meiner Tasche und holte mein Handy heraus. Sara erschien im Türrahmen und beobachtete mich.
»Irgendwelche interessanten Mails?«
Ich wählte Arnolds Nummer und lauschte auf den Wählton, während ich Sara die ausgedruckten Seiten in die Hand drückte. Sie setzte sich neben mich auf das Sofa, legte ihre Füße auf den Couchtisch und las.
Arnold hob nach dem fünften Klingeln ab.
»Arnold? Hier ist Shiarra.«
»Oh, Gott sei Dank.« Er klang angespannt, aber auch erleichtert. »Ich hatte schon Angst, du wärst auch tot. Hör zu, falls du zuhause bist, musst du
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