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The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

Titel: The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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ziehen, um eine wichtige Stelle zu erreichen. Dasselbe galt für meine Handgelenke und Knöchel. Die Hose war etwas zu lang. Ich musste einen Weg finden, sie so aufzurollen, dass sie in den Stiefeln nicht drückte.
    Ich streckte mich, berührte die Zehenspitzen, ging in die Hocke, stellte mich breitbeinig hin. Das Zeug saß wie eine zweite Haut und schränkte meine Beweglichkeit nicht ein. Ein Ziehen in den Muskeln erinnerte mich daran, dass ich am Wochenende mein Training ausgelassen hatte und das irgendwie nachholen musste — falls ich das Martyrium heute Nacht überlebte.
    Nachdem ich die Hose in meine neuen Kampfstiefel gesteckt hatte und das silberne Kreuz um meinen Hals auf dem mattschwarzen Pullover glitzerte, musste ich nach einem prüfenden Blick in den Spiegel zugeben, dass ich tatsächlich aussah wie ein Vampirjäger. Oder wie ein Dieb. Oder ein Grufti? Ich hörte lieber auf, weiter darüber nachzudenken.
    Als Nächstes kamen die Schulterholster. Ich musste die Riemen verstellen, bis sie richtig saßen. Und dann das Ganze noch einmal von vorn, weil ich sie falsch angelegt hatte. Damit sie nicht in die Brüste einschnitten, stellte ich sie noch einmal nach. Wie nervig. Allerdings konnte ich so mühelos über Kreuz ziehen und unter dem Mantel würden die Waffen kaum auffallen.
    Als Letztes kam der Gürtel. Er lag auf dem Gästebett ausgebreitet und wirkte völlig harmlos — wenn
man von den drei fetten Silberpflöcken in den Seitentaschen absah. Die Ledergriffe waren abgenutzt und vom Schweiß vieler Hände grau verfärbt. Der Gürtel selbst war mattschwarz und noch nicht von der Zeit ausgeblichen. Auf der Innenseite, die auf dem Stoff oder meiner Haut aufliegen würde, waren Glyphen eingebrannt. Ich verstand jedoch nicht, was sie bedeuteten. Wenn ich den Gürtel anzog, konnte ich ihn bis zum nächsten Sonnenaufgang nicht mehr ablegen. Ich würde meine Finger wissentlich und willentlich in den Schmelztiegel der Magie eintauchen.
    Ich holte tief Luft und streckte die zitternde Hand aus. Währenddessen betete ich, dass ich die richtigen Entscheidungen traf und dieses Ding mir dabei helfen würde, den nächsten Tag überhaupt zu erleben.

KAPITEL 26
    I ch legte den Gürtel an und — kein Lichtblitz, kein magisches Knistern, keine donnernde Musik eines unsichtbaren Orchesters. Das war zwar erleichternd, aber irgendwie auch enttäuschend. Zumindest hätte ich erwartet, dass ich mich danach anders fühlte .
    Ich hatte ihn um die Hüfte geschnallt und so zurechtgerückt, dass rechts die Schnalle sowie ein paar Ladestreifen mit Extramunition und links die Pflöcke saßen.
    Wäre dieser bestückte Gürtel nicht gewesen, hätte das Outfit gar nicht schlecht ausgesehen. Für meinen Geschmack zu viel Schwarz, nichts, was ich im Büro tragen würde, aber für einen Club? Vielleicht. Ich band mir die Haare zu einem lockeren Pferdeschwanz zurück, um sicherzugehen, dass sie mir nicht ins Gesicht fielen. Dann sah ich mir den Mantel an und entschied, ihn ebenfalls anzuprobieren — auch wenn mir schnell zu warm werden würde und ich nicht vorhatte, durchs Haus zu stiefeln, als wäre ich vom Drehort des neuesten Sci-Fi-Films geflohen.

    Anschließend griff ich in die Tüte und holte die zwei hölzernen Kisten heraus, in denen die Waffen waren. Ich wollte sie in die Holster stecken und schauen, wie sie zum Outfit »passten«. Als ich den Deckel einer der Kisten hob, sah ich etwas auf dem roten Samt glitzern.
    Es war eine Anstecknadel mit einem weißen Cowboyhut. Das Symbol der Weißhüte, dieser kleinen Gruppe eifriger Werwolf- und Vampirjäger.
    Und da wusste ich plötzlich, wo ich diesen Jack schon einmal gesehen hatte. Der Bastard sah in normaler Kleidung und bei Tageslicht ein wenig anders aus. Er war derjenige, der sich so höflich seinen Weg in mein Schlafzimmer gebahnt hatte, um mich zu »bitten«, mich der Bewegung der Weißhüte anzuschließen — mit gezücktem Messer.
    Verdammt! Er musste glauben, dass ich ihn ausfindig gemacht und sein Angebot angenommen hatte. Machte mich das jetzt zu einem ausgewiesenen, anstecknadeltragenden Mitglied? Wie passte diese Entwicklung zu meinen anderen Problemen? Planten Jack und seine Kumpel, nochmal vorbeizuschauen?
    Aber darum musste ich mich später kümmern. Ich konnte nur hoffen, dass ich dann nicht noch tiefer in der Scheiße steckte.
    Der Mantel verdeckte die Waffen wunderbar, wenn er auch nicht gerade meiner Figur schmeichelte. Ich übte, die Waffen zu ziehen, dann die

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