The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
ein Vermögen kosten. Da legte Arnold die Hand auf meinen Arm und hielt mich zurück. Er zog ein dickes Bündel Dollar-Noten aus der Tasche und reichte Jack ein paar Scheine. Ich schaute Arnold überrascht an, und er antwortete mit einem hinterhältigen Grinsen: »Nenn es Bonus. Der Circle schuldet dir etwas.«
Jack sortierte das Geld in die Kasse ein und reichte Arnold eine handgeschriebene Quittung. Dann legte er die Pistolen in eine kleine hölzerne Kiste, die mit rotem Stoff ausgeschlagen war, und fügte noch je einen Ladestreifen hinzu. Er packte noch mehr Munition, zwei Schulterholster — sodass ich problemlos beide Waffen ziehen konnte — zusammen mit der Kiste auf die sorgfältig gefaltete Kleidung in eine Tüte und gab sie mir. Schließlich brachte er uns zu der Tür, die zurück ins Geschäft führte. Zum Abschied schenkte er mir ein kaltes Lächeln und murmelte: »War mir ein Vergnügen, mit Ihnen Geschäfte zu machen. Ich bin froh, dass Sie die richtige Wahl getroffen haben.« Hinter uns hörten wir das Klicken des Türriegels.
Während wir die morsche Holztreppe nach oben stiegen, fragte ich Arnold: »Was hat er damit gemeint? «
Der zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Keine Ahnung. Vermutlich wollte er damit sagen, dass du dir eine gute Waffe ausgesucht hast.«
Wir gingen zurück zu Arnolds Wagen. Während er aufschloss, spähte ich in die Tüte, um mir noch einmal die Kleidung anzusehen. Hoffentlich passten mir
die Sachen auch. Ich ließ mich auf den Ledersitz gleiten und spielte am Radio herum. Da es ziemlich warm war, fuhr Arnold das Dach nach hinten. Dann schlug er mir auf die Finger und schaltete auf einen Sender mit Technomusik.
»Jetzt gehen wir noch ins Einkaufszentrum, um dir eine Jacke zu kaufen, danach holen wir was zu essen und fahren zurück zu Sara.«
Er fädelte sich in den Verkehr ein. Ich lehnte mich zurück, schloss die Augen und versuchte, die Tatsache zu genießen, dass ich in einem Cabrio saß, zusammen mit einem mittelmäßig gutaussehenden Kerl, der gerade ein paar Sachen für mich bezahlt hatte, die mir vielleicht das Leben retten würden.
Aber ich konnte an nichts anderes denken, als dass ich in weniger als acht Stunden Royce gegenübertreten und ihm den unterschriebenen, notariell beglaubigten Vertrag übergeben musste.
KAPITEL 25
E s dauerte nicht lange, eine Jacke zu finden. Ich brauchte etwas, das mein Waffenarsenal gut genug versteckte, damit ich überhaupt bei Royce durch die Tür kam. Außerdem sollte sie mir zusätzlichen Schutz gewähren und durfte andererseits meine Bewegungsfreiheit nicht einengen. Das war wichtig, falls ich schnell ziehen musste.
Im Einkaufszentrum entdeckten wir einen Laden mir einer großzügigen Auswahl an Ledermänteln. Ich hatte das Glück, einen in meiner Größe zu finden, der mir bis zu den Knöchel ging. In einem Schuhgeschäft kaufte ich mir außerdem noch ein Paar Kampfstiefel. Normalerweise trug ich so etwas nicht, aber sie passten zu der übrigen Kleidung und den Waffen. Zumindest glaubte ich das. Kommen Sie schon, ich habe noch nie eine Modezeitschrift gesehen, die einem Tipps gibt, welche Schuhe man zu Pflöcken und Pistolen trägt. Sie etwa?
Auf dem Rückweg besorgten wir Pizza und Getränke. Als Arnold vor Saras Haus geparkt hatte, legte er
die Hand auf meinen Arm. Ich zögerte, einen Fuß schon auf dem Gehweg.
»Ist Sara solo?«
Das kam überraschend. Ich blinzelte. »Vielleicht. Sie hat gestern diesen Polizisten erwähnt, mit dem sie immer mal zusammen ist. Ich dachte, momentan wären die beiden wieder auseinander, aber anscheinend nicht.«
Er nickte und stieg aus. Ich musterte ihn misstrauisch. Wollte er das aus Sicherheitsgründen wissen oder aus persönlichem Interesse? Hing seine Neugier damit zusammen, dass Veronica nicht mehr im Rennen war? Irritiert spürte ich einen absurden Anflug von Eifersucht.
Dabei war er gar nicht mein Typ. Ich gehe nicht wissentlich mit Others aus. Nicht nach dem, was mit Chaz passiert war. Früher hatte ich mich nicht besonders angestrengt, es zu vermeiden. Aber ich war auch nicht eine von denen, die den Nervenkitzel suchen und ihre gesamte Freizeit in Bars und Restaurants verbringen, die von Übernatürlichen besucht werden. Mir verursachte allein der Gedanke, vertraglich gebunden zu sein, eine Gänsehaut. Meine bisherigen Erfahrungen mit Others hatten mich davon überzeugt, dass der Großteil von ihnen hinterhältige und manchmal gewalttätige Arschlöcher sind. Nicht dass
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