The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
ich irgendwelche Arschlöcher da draußen beleidigen will.
Während Arnold die Einkaufstüten und das Essen ins Haus trug, hielt ich die Hunde zurück. Sie bellten wie verrückt und als ich die Verandastufen hinaufeilte
und mich durch die Tür zwängte, wollten sie sich an mir vorbeiquetschen.
Sara hatte die Pizza schon verteilt. Wir alle schnappten uns einen Teller, gossen uns etwas zu trinken ein und setzten uns an den Küchentisch. Als Sara und ich unsere Pizzastücke in der Mitte zusammenklappten, sah Arnold uns irritiert an. Sara grinste. »Hast du noch nie mit einem New Yorker Pizza gegessen?«
Ich zog eine Peperoni von meinem Stück Pizza und steckte sie mir in den Mund. Dann drehte ich mich zu Sara um. »Willst du die Hasenohren benutzen oder soll ich heute Abend mein Handy mitnehmen?«
Sie zuckte mit den Achseln und stand auf, um das Knoblauchsalz aus dem Küchenschrank zu holen. »Besser nur das Handy. Wir wissen nicht genau, was Royce hören oder spüren kann. Deshalb sollten wir es mit der Elektronik nicht übertreiben. Aber denk dran, dass du mich dieses Mal auf die Kurzwahltaste setzt.«
Ich nickte verlegen.
»Hasenohren?«, fragte Arnold verständnislos.
»Ja. Das ist der Spitzname unserer Wanze. Wir tragen sie, wenn wir das Gespräch aufzeichnen wollen oder damit rechnen müssen, dass etwas schiefläuft. Damit der andere einen da schnell rausholen kann.«
»Ah. Das kenne ich.«
»Woher?«
»Wir haben beim Circle eine ähnliche Methode, nur dass wir keine Elektronik benutzen, sondern Zauber oder Vertraute.«
Das war ja sehr beruhigend. Als ich ihn misstrauisch ansah, lachte er und schüttelte den Kopf. »Keine Angst, außer bei deinem ersten Treffen mit Veronica wurde bei dir nichts davon eingesetzt.«
Er biss herzhaft in seine Pizza. Für meinen Geschmack war Arnold ein wenig zu gut gelaunt. Ich hingegen bekam eine Gänsehaut und verlor den Appetit — aber langsam genug, um das Stück in meiner Hand noch aufzuessen.
»Übrigens, Shia, mit dem Borowsky-Jungen hatte ich kein Glück«, sagte Sara. »Ich habe lediglich den Hinweis von einem seiner Freunde bekommen, dass der Junge wesentlich besser mit der Gothic- und Vampszene vertraut war, als seine Eltern wussten. Alles weder überraschend noch hilfreich. Das Übliche eben. Bis Sonnenuntergang dauert es noch ein paar Stunden. Was willst du mit dem Rest des Tages anfangen?«
»Mich irgendwo unter einem Stein zu verkriechen, klingt verlockend.«
Arnold stieß die Tüten neben dem Tisch mit dem Fuß an. »Du solltest die Sachen anziehen und lernen, dich darin zu bewegen. Und ich würde auch ein paar Übungsschüsse mit den Pistolen vorschlagen, wenn es bei dir schon eine Weile her ist.«
»Du glaubst wirklich, dass ich sie benutzen muss?« Ich fühlte, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich. Gott, ich betete inständig, dass es dazu nicht kommen würde.
Sein Lächeln verschwand und er wandte den Blick ab. »Keine Ahnung. Ich hoffe nicht.«
Mich davor zu fürchten, hatte mich bisher nicht weitergebracht. Daher beschloss ich, nicht länger zu grübeln, was alles schieflaufen konnte, sondern lieber darüber nachzudenken, wie ich mich vorbereiten konnte. Auf jeden Fall war es eine gute Idee, mich an die Klamotten zu gewöhnen und sicherzustellen, dass ich in diesem Outfit nicht lächerlich aussah, wenn ich in Royce’ Büro auftauchte.
Ich wischte mir die Finger an einer zerknitterten Serviette ab und stand auf. Dann sammelte ich die Tüten, den Gürtel und das Amber-Kiss-Parfüm ein.
»Ich gehe nach oben und zieh mich um. Bin in ein paar Minuten zurück.«
Beide nickten mir aufmunternd zu, während sie weiter ihre Pizza mampften. Ich hatte keinen Hunger mehr. Vielleicht würde ich später noch etwas essen, wenn ich mich sicherer fühlte. Will heißen: Wenn ich ein paar Pflöcke und Pistolen am Körper trug.
Es dauerte gerade mal eine Minute, die neue Kleidung anzuziehen. Im ersten Moment fand ich die Hose und den Rollkragenpullover unangenehm eng. Durch das Oberteil drückte sich der verzauberte Anhänger, mit dem ich die Illusionen von Vamps und Magiern durchschauen konnte. Ich hatte die Kette seit meinem ersten Treffen mit Royce nicht abgenommen, und ich würde sie bis an mein Lebensende tragen.
Der Rollkragen bedeckte fast meinen gesamten Hals. Ich wollte ihn ein wenig runterziehen, bekam jedoch den rutschigen Stoff nicht zu packen. Plötzlich ging mir auf, wie gut das war. Es dürfte Royce schwerfallen,
den Stoff nach unten zu
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