THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
hatte. Ich war mir nicht sicher, ob sie verstanden hatte, nachdem sie einfach weiter mit ihren Händen wedelte.
Der Kerl mit den algengrünen Augen stand auf, um einen Arm um sie zu legen. Er flüsterte ihr etwas ins Ohr, bis sie sich schließlich entspannte und an ihn lehnte.
Ich persönlich hatte drängendere Probleme – nicht zuletzt die Tatsache, dass Peter mich gerade aus dem Raum schleppte. Ich überlegte kurz, ob ich meine neue Stärke dazu einsetzen sollte, ihm die Reißzähne abzubrechen und das Gesicht zu Brei zu schlagen, aber bis Royce hier ankäme, sollte ich mich besser noch nicht verraten. Was auch immer es war, das mich davon abhielt, Böses über Max zu denken, es dämpfte nicht im Geringsten meine Rachegefühle gegenüber Peter oder John.
»Weißt du, hättest du nett gefragt, wäre ich vielleicht einfach mitgegangen«, knurrte ich ihn an.
Er grunzte nur, ohne sich die Mühe zu machen, mich anzuschauen. Auf der Treppe wäre ich fast gestolpert, weil es mir schwerfiel, ihm auf diese Weise zu folgen. Er ignorierte meine Flüche den ganzen Weg bis in einen unglaublich sauberen Keller, wo Max, John und ein paar andere Vampire warteten.
Peter wirbelte mich herum und schubste mich vorwärts. Ich spannte mich an, fand mein Gleichgewicht und drehte mich wieder, um ihn zu schlagen.
Der Schlag traf nie sein Ziel. Max fing meinen Arm mitten in der Bewegung ab, und das stoppte mich so effektiv, dass ich fast auf die Knie gefallen wäre. Es war, als hätte sich ein Eisenband um mein Handgelenk gelegt. Peter wirkte so überrascht, wie ich es war.
»Das reicht«, sagte Max, und der Befehl in seinen Worten war unüberhörbar.
So würdevoll wie möglich sammelte ich mich wieder, richtete mich langsam auf, entspannte meine Muskeln und öffnete meine zur Faust geballten Finger. Max ließ mein Handgelenk nicht los, bis alle Anspannung aus meinem Körper gewichen war. So unauffällig es ging, rieb ich mir die Stelle, wo er mich gehalten hatte. Dort würde ich morgen auf jeden Fall auch einen Bluterguss haben.
Max legte mir eine Hand auf die Schulter und führte mich zu den anderen zurück, während er die Unterhaltung wieder aufnahm, die wir unterbrochen hatten.
»Was wäre deiner Meinung nach besser: wenn wir sie als Köder hierlassen oder später als Ablenkung einsetzen?« Ach, ich liebe es einfach, wenn Leute über mich reden, als wäre ich nicht anwesend!
John zuckte mit den Achseln und musterte mich nachdenklich. »Wahrscheinlich ist es besser, sie als Ablenkung einzusetzen. Wenn Sie sie aufmischen, dann wird er vielleicht wütend. Und wenn er wütend wird, macht er vielleicht Fehler.«
Ich formte demonstrativ mit den Lippen die Worte Du bist tot , weil ich wusste, dass Max meinen mörderischen Blick nicht bemerken würde. John riss die Augen auf, und Max versteifte sich. Sofort war mir klar, dass ich etwas getan hatte, was ich nicht hätte tun sollen. Vielleicht hätte ich mehr die in Max Verliebte spielen sollen, aber aus irgendeinem Grund hatte der Moment, in dem er vor meinen Augen ein unschuldiges Mädchen umbrachte, unserer Beziehung den Glanz genommen. Seine Berührung war genauso warm und einladend wie vorher, aber ich spürte nicht länger das verzweifelte Bedürfnis, mich an ihn zu lehnen oder ihm zu gefallen. Vielleicht gewöhnte ich mich einfach an die Bindung.
Genau, und als Nächstes würden geflügelte Affen aus meinem Arsch schweben!
John wich einen Schritt zurück, um Abstand zwischen uns zu bringen. »Sie ist wirklich ein willensstarkes Luder. Vielleicht sollten Sie sie einsperren, getrennt von den anderen. Mouse oder irgendjemand anders da oben versucht vielleicht, ihr irgendwie zu helfen.«
Max’ Finger bohrten sich tiefer in meine Schulter. Ich lehnte mich ihm entgegen. Nicht so sehr, weil ich es wollte, sondern eher, weil ich hoffte, dass es den Eindruck verstärkte, dass ich vollkommen unter seinem Einfluss stand. Ich musste einfach nur daran denken, dass es eine schlechte, schlechte Idee war, ihm in die Augen zu schauen, dann käme alles in Ordnung. Wie in weiter Ferne stimmte der Gürtel mir zu.
»Du könntest recht haben. Hast du dich heute Nacht schon genährt, John?«
Was sollte dieser plötzliche Themenwechsel? John schüttelte den Kopf und wirkte von der Frage genauso verwirrt wie ich.
»Dann lass uns diese Theorie testen.« Oh-oh. Das klang gar nicht gut. »Shiarra, zieh einen deiner Ärmel hoch, und lass John von dir kosten!«
Bei allem, was mir heilig war,
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