THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
Geschwindigkeit, um den Abstand zwischen uns zu schließen, sodass Max keine andere Wahl hatte, als im letzten Moment sein Schwert zur Parade hochzureißen.
Es war nicht genug. Sie pfählten sich gegenseitig auf ihren Schwertern, ohne etwas Lebenswichtiges zu treffen. Beide Waffen lagen unangenehm nahe an meinem Körper, und zusammen hielten sie mich zwischen sich fest.
Ja, ich schrie wie ein Mädchen. Ich bin ein Mädchen. Stellen Sie sich einmal vor, wie es ist, zwischen zwei älteren Vampiren festzustecken, die sich an die Kehle gehen, und überlegen Sie, wie Sie damit klarkämen!
Wahrscheinlich verletzte ich mich selbst schlimmer bei meinem Versuch zu entkommen, als sie es je vorgehabt hatten. Max knurrte mir ein raues »Ruhe!« ins Ohr, um mich zum Schweigen zu bringen. So wenig ich auch gehorchen wollte, ich musste einfach. Das pathetische Schreien, dem ich mich gerade hingab, brach in einem angsterfüllten Quieken ab. Die zwei Älteren starrten sich mit gefletschten Reiß zähnen gegenseitig an, vollkommen aufeinander konzentriert. Wenn man nach der Beachtung ging, die sie mir schenkten, hätte ich genauso gut nicht da sein können.
»Geh zurück nach Chicago! Verlass diese Stadt, und kehre niemals zurück!«, verlangte Royce und drehte sein Schwert, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Ich stand eng genug an Max’ Brust gedrückt, um zu fühlen, wie seine Muskeln zuckten, als das Schwert sich tiefer in seine Schulter bohrte.
Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, aber seiner Stimme nach zu schließen, grinste Max hinter mir. Falls er irgend welche Schmerzen empfand, konnte man es zumindest nicht an seiner Stimme oder seinem Verhalten ablesen.
»Ich werde tun, was du willst, wenn du ein Zugeständnis machst.«
Royce kniff bedrohlich die Augen zusammen, und purpurne Funken glühten darin auf. Es war höllisch unheimlich, besonders nachdem meine blutende Kehle nur Zentimeter von seinen Reißzähnen entfernt war.
»Es gibt keine Kompromisse. Du hast unsere Gesetze der Heimstatt, Verschwiegenheit und Verhandlung gebrochen. Von Rechts wegen sollte ich dich umbringen, nicht laufen lassen. Bring mich nicht dazu, Euphron!«
»Diesen Kurs wählst du also, Rhatos?«
Royce zuckte bei diesem Namen zusammen. Das Leuchten in seinen Augen verblasste, und als er wieder sprach, klang seine Stimme ruhig und zurückhaltend, ohne jede Andeutung von Wut oder Schmerz. »Was willst du?«
Max vergrub seine Hand in meinen Haaren und zwang meinen Kopf nach hinten und zur Seite. Ich versuchte, mich ihm nicht zu widersetzen, nicht zu schreien, um mich zu schlagen und in Panik zu verfallen, aber ich kämpfte auf verlorenem Posten. Seine Zunge glitt über den oberflächlichen Schnitt unter meinem Kinn. Visionen von Peter, der sich bereit machte, mich zu beißen, stiegen in mir auf. Ich unterdrückte einen leisen Schrei, als Max sich zurückzog.
»Lass sie gehen! Übergib mir kampflos deine kleine Helena, und wir sind quitt! Athena wäre ja so glücklich!«, flüsterte er zischend. Niemand konnte den bösartigen Unterton überhören, die Betonung, die er auf Helenas Namen legte. »Jahrhundertelange Auseinandersetzungen wären in einem Augenblick beigelegt, und es kostet dich nur ein … kleines … Zugeständnis.« Er betonte jedes Wort mit einem winzigen Rucken seines Schwertes, sodass es jedes Mal ein wenig tiefer in Royce’ Schulter einsank.
Dieser schüttelte den Kopf, immer noch mit dieser höflichen, ausdruckslosen Miene, obwohl ich sehen konnte, dass er bleich geworden war. Das schwarze Blut, das aus den vielen kleinen Schnitten auf seiner Haut quoll, floss langsamer als vorher. Trotzdem wollte ich vor Erleichterung weinen. Er würde nicht zulassen, dass Max mich für seine Rache benutzte!
»Überleg dir etwas anderes! Du kannst keinen meiner Leute als Zugeständnis verlangen; sie können nur aus freiem Willen kommen. Das weißt du genau.«
»Dann freien Zugang zur Stadt und aus ihr heraus. Ohne Formalitäten und Vorwarnung.«
Royce’ Miene verhärtete sich. »Mit einer Vorwarnung mindestens zwei Tage vorher und keinen weiteren Morden oder Schäden an meinen Leuten. Und das beinhaltet auch alle Menschen auf meinem Territorium, die nicht zu mir gehören.«
»Abgemacht!«
Und damit war Max plötzlich einfach verschwunden ! Ich hatte das schon bei Royce gesehen, wenn er seine Geschwindigkeit einsetzte, um es so erscheinen zu lassen, als hätte er sich einfach in Luft aufgelöst. Max’ Schwert fiel klappernd auf
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