THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
einen neuen Mitspieler. Es wird von ihm oder Royce abhängen. Oder von uns . Ich hasste es, dass der schmierige Bastard recht hatte. Er hatte mich gewarnt, dass ich mich mit Kräften einlassen würde, die meine Fähigkeiten überstiegen; ich hatte nur zu jenem Zeitpunkt nicht auf ihn hören wollen.
Ehrlich, wäre ich ein wenig mehr ich selbst gewesen, hätte ich gelacht. Die Idee, dass Royce »nachsichtig und verständnisvoll« sein sollte, hätte mich unter anderen Umständen in einen hysterischen Lachkrampf getrieben. Ich versuchte, vernünftig über seine Worte nachzudenken, mir das Ganze wirklich zu überlegen, aber es fiel mir so unglaublich schwer, mich zu konzentrieren. Wäre es so schlimm, an ihn gebunden zu sein? O ja! Ja, wäre es. Trotzdem, gab es etwas anderes, das ich tun konnte, um nicht von Max gerufen zu werden?
Ich wollte die Augen schließen, um nicht zu ihm aufse hen zu müssen, während ich meine Möglichkeiten abwog. Er lenkte mich so unglaublich ab. Er drängte weiter, ohne mir die Zeit zu geben, alles zu durchdenken, und seine ungeheuer verlockende Stimme flehte mich an, ihm diese Chance zu geben. Die Schlange im Garten Eden konnte dieser weichen, surrealen Stimme nicht das Wasser reichen.
»Bitte, Shiarra! Sag es! Sag Ja …«
Es gibt einen Punkt, an dem eine Person nicht mehr kann. Ich hatte mein Bestes gegeben, einen kühlen Kopf zu bewahren, trotz allem, was mir in den letzten Tagen zugestoßen und was um mich herum geschehen war. Sosehr die Idee mir auch Angst einjagte, ich wurde von was auch immer er tat in die Passivität gedrängt. Das Amulett um meinen Hals hätte alle geistigen Manipulationen dieser Art verhindern sollen, aber in letzter Zeit hatte es mir nicht gerade viel genützt.
Ich schluckte schwer und starrte in diese fesselnden Augen, die Max’ Sirenenruf verklingen ließen. Stumm betete ich, dass ich die richtige Wahl traf. Meine Stimme war nicht mehr als ein gequältes Flüstern, als ich endlich den Atem fand, um zu antworten.
»Ja.«
Sein Lächeln wirkte eher schelmisch als beruhigend. Horror überschwemmte meinen Körper, als mir der Gedanke kam, dass ich gerade einen schrecklichen Fehler begangen hatte. Chaz drückte aufmunternd meine Schulter. Es half. Er war hier. Er würde nicht zulassen, dass Royce oder je mand anders mir wehtat. Es konnte nicht schieflaufen, wenn er an meiner Seite war, oder?
Sagen Sie jetzt nichts!
»Schau mich einfach weiter an!«, verlangte Royce und trat einen halben Schritt zurück. Er senkte seinen Kopf ein wenig, aber seine Augen bohrten sich weiter in meine, als er eine seiner Hände hob und sein Handgelenk an den Mund legte. Die wenigen Tropfen Blut auf seinen Lippen und das dünne Rinnsal auf seinem Arm erschütterten meine falsche Ruhe. Ich wich vor seinem Angebot zurück, weil ich wusste, dass Jack auch in diesem Punkt recht hatte.
Der Kerl, der mich im Arm hielt, flüsterte mir ins Ohr und drückte mich fester gegen seine unbewegliche kühle Brust. Vampir. »Entspann dich einfach, es ist bald vorbei!«
Ich wünschte mir, ich hätte ihm glauben können.
Ich wollte Royce sagen, dass er aufhören sollte, warten, mir eine Minute Zeit lassen musste, um den Gedanken zu verarbeiten, dass ich sein Blut kosten sollte. Aber noch bevor ich die Worte formen konnte, drückte er mir schon sein Handgelenk an die Lippen. Der bittere, metallische Geschmack überzog meine Zunge, noch während ich meinen Kopf zur Seite riss. Royce’ andere Hand packte mein Kinn fester und hielt mich fest.
Wie auch immer er mich vorher ruhig gehalten hatte, jetzt f unktionierte es nicht mehr. Ich schloss meine brennenden Augen, voller Übelkeit und zu müde, um zu weinen.
Wenn ich das nicht tat, konnte Max mich wieder zu sich rufen. Es gab keine Garantie, dass er mich diesmal nicht einfach direkt töten würde, und mochte der einzige Grund dafür darin bestehen, Royce zu ärgern. Ich wollte so nicht sterben. Ich konnte das hier schaffen. Ich konnte Royce’ Blut trinken, wenn es mich am Leben und geistig gesund hielt und dafür sorgte, dass ich nicht diesem Psycho Max in die Hände fiel.
Es schmeckte furchtbar, aber ich trank ein paar Tropfen und fühlte, wie sie sich ihren Weg durch meine Kehle brannten. Sobald ich geschluckt hatte, zog Royce seinen Arm zurück, und der Vampir, der mich gehalten hatte, ließ mich los.
Ich fürchtete, zu schwach zu sein, um stehen zu können. Dass ich hysterisch werden, eine Panikattacke erleiden oder etwas ähnlich
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