THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
auf den Beinen war. »Hey, guten Morgen! Ich gehe davon aus, dass du dich besser fühlst?«
Ich lächelte, breitete die Arme aus und atmete tief genug durch, dass meine Rippen wehtaten. »So gut wie neu.«
Sie erwiderte mein Lächeln und folgte uns zur Eingangstür. Seiner Geschwindigkeit nach zu schließen, hätte Devon sich anscheinend am liebsten aus dem Haus geschlichen, bevor Dr. Morrow oder Jack erfuhren, dass wir unterwegs waren. Er sprach mit Nikki, während wir weitergingen.
»Wir sagen Jack, dass wir eben fahren und ein paar Sachen holen. Wir sollten nur ein paar Stunden weg sein.«
»Sicher. Aber pass auf dich auf, du weißt, dass es ihm nicht gefallen wird!«
»Mach dir keine Sorgen, damit kann ich umgehen«, entgegnete er, packte sich seine braune Bomberjacke von der Garderobe und trat in den kühlen Schatten der Veranda. Jack saß auf einer Holzbank an der Wand, die Beine gemütlich übereinandergeschlagen. Er trug eine gewöhnliche Jeans und ein T-Shirt, zog an seiner Zigarette und musterte uns neutral, als er uns ausdruckslos fragte: »Irgendwohin unterwegs?«
Ich öffnete den Mund, aber Devon kam mir zuvor. »Wir holen ein paar Kleider und Schuhe und Zeug aus ihrer Wohnung. Wird nicht lange dauern.«
Jack schloss die Augen, legte seinen Kopf zurück und stieß einen Rauchring aus. »Ich würde an deiner Stelle nicht hinfahren.«
»Warum nicht?«, fragte ich mit einem Stirnrunzeln.
»Überall Cops und Reporter. Ich hätte gedacht, dass du dich nach der Eskapade von gestern Nacht erst einmal rar machen willst.«
»Was? Die Cops verstehe ich, aber warum Reporter?«
Er machte sich nicht einmal die Mühe, die Augen aufzuschlagen. »Schauen Sie keine Nachrichten, Ms. Waynest? Die Medien lieben alles, was mit den Others zu tun hat. Du wurdest vor Kurzem von einem Vampir angegriffen und von Alec Royce gerettet, der dich augenscheinlich umwirbt. Sie haben dein Auto verlassen auf der Straße gefunden. Im Polizeifunk hört man, dass du von Männern entführt wurdest, die sich als Beamte in Zivil ausgegeben haben. Du bist eine heiße Story – ich bin mir sicher, sie würden dafür sterben, mit dir reden zu können. Oder deine Leiche zu finden. Was auch immer sensationeller ist.«
Uärgs.
»Ich würde mir darüber nicht zu viele Gedanken machen«, versicherte Devon mir schnell. »Ich bezweifle, dass wirklich so viele Reporter herumhängen, wenn es nichts zu erzählen gibt. Sie belagern wahrscheinlich das nächste Polizeirevier und belästigen die Cops, oder sie hören den Polizeifunk auf Hinweise ab. Und was die Polizei angeht, ist ja alles okay. Sie können aufhören, nach dir zu suchen.«
Jack schlug die Augen auf und zog eine einzelne blonde Augenbraue hoch, während er den anderen Jäger mit kalten blauen Augen musterte. »Sie wollen ihre Aussage. Und wahr scheinlich wollen sie sie in Schutzhaft nehmen.«
»Ich glaube, mit den Cops komme ich klar. Ich hatte schon oft genug mit ihnen zu tun.«
»Bist du sicher?«, fragte Devon und wirkte ein wenig unsicher. »Ich meine, ich will nicht, dass du noch tiefer in die Scheiße gerätst, indem ich dich da hinbringe.«
»Ich glaube nicht, dass das momentan überhaupt noch möglich ist. Mach dir keine Sorgen, lass uns einfach fahren!«
»Erzähl der Polizei nichts von uns!«, warnte Jack, als Devon und ich auf das Auto zugingen. »Erzähl ihnen, dass du entkommen bist, als Royce auftauchte, und dass du die letzte Nacht bei einer Freundin verbracht hast.«
Ich verdrehte die Augen und salutierte sarkastisch. »Aye, aye, Käpt’n!«
Devon hustete in seine Faust, um sein Lachen zu verstecken, aber die Richtung seiner Mundwinkel verriet ihn. Jack wirkte einfach nur genervt.
»Ich mache keine Witze. Wenn du ihnen irgendetwas erzählst, was auch nur ansatzweise auf die Beteiligung von Weißhüten in diesem Debakel hindeutet, werden Alec Royce und Max Carlyle noch die geringsten deiner Probleme sein.«
Devon schüttelte den Kopf, und sein Lächeln verblasste. »Hör auf, dem armen Mädchen Angst einzujagen! Sie hatte eine schwere Nacht, und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie weiß, was sie tut. Richtig?«
»Ich bin Privatdetektivin, natürlich weiß ich, wie man mit der Polizei umgeht.«
Ohne weitere Probleme erreichten wir den Jeep. Während Devon auf den Fahrersitz kletterte, schnallte ich mich an und sah mich um.
Es war ein wundervoller Tag. Am Himmel hingen nur ein paar Schäfchenwolken, und die frische Seebrise trug Möwen über die Bucht.
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