THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
bequem. Als etwas riss, drehte Devon sich auf seinem Sitz um.
»Um Himmels willen, könntest du versuchen, mein Auto nicht zu zerstören, während du hier drin bist? Ich tue dir gerade einen Gefallen!«
Chaz schnaubte und lockerte seine Krallen. Ich schüttelte den Kopf und schob seinen Schwanz in den Kofferraum, sodass ich die Klappe schließen konnte. Ein paar der Reporter sprangen zu ihren Autos und Übertragungswagen, die auf der Straße parkten, weil sie uns offensichtlich folgen wollten. Andere blieben stehen und machten Fotos. Ich musste schwer an mich halten, um ihnen nicht den Stinkefinger zu zeigen. Als auch die Nachzügler zu ihren Autos eilten, sackte ich in meinem Sitz zusammen und starrte zum Horizont, der bereits das Dunkelorange des kommenden Sonnenuntergangs zeigte. Der Tag würde bald vorbei sein.
Devon drehte sich fragend zu mir um und deutete mit dem Daumen nach hinten. »Wo soll ich ihn hinbringen?«
»Ich weiß es nicht«, murmelte ich und gab einer plötzlich überwältigenden Müdigkeit nach. Stress und Schlafmangel machten mich fertig. »Wohin auch immer.«
Ich konnte seinen Blick fühlen, und seine unausgesprochene Sorge verursachte mir ein unangenehmes Gefühl, aber ich war zu müde und erschöpft, um mir eine bessere Antwort auszudenken. Er legte den Gang ein und fuhr los.
Aus der Tasche zu meinen Füßen erklang ein nerviges Summgeräusch. Ich öffnete die Augen und lehnte mich vor, um sie zu öffnen. Jemand wählte Chaz’ Telefon von einem Apparat aus an, dessen Nummer unterdrückt war. Nachdem er nicht in der Verfassung war, um den Anruf entgegenzunehmen, ging ich für ihn ran.
»Hallo, Apparat Chaz.«
Im Hintergrund hörte ich Gespräche wie in einem Restaurant und kurzzeitig Atemgeräusche. Dann folgte ein Klicken, und der Anruf war beendet. Seltsam. Ich zuckte mit den Achseln und drehte mich im Sitz, um Chaz anzusehen. »Macht es dir etwas aus, wenn ich es benutze?«
Er gab ein unverbindliches Geräusch von sich, das ich als Erlaubnis deutete. Ich scrollte durch die Kontakte, bis ich Sara gefunden hatte.
»Chaz?«
»Nein, ich bin’s«, meldete ich mich. »Hey, hast du einen sicheren Ort, an dem wir ihn absetzen können, während er pelzig ist?«
»Er ist pelzig? Ich will verdammt sein, wenn ich was weiß!« Sie schwieg nachdenklich, dann dämmerte ihr plötzlich, was ich gesagt hatte. »Warte mal kurz. ›Wir‹? Wer ist ›wir‹?«
»Ein neuer Freund.«
»Super! Ein Vamp? Oder ein Werwolf?«
»Nichts davon.«
»Ein Magier?«
»Nö.«
»Würdest du damit aufhören?«, beschwerte sie sich ungeduldig. Ich konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. »Wer zur Hölle hilft dir mit Chaz, während er verwandelt ist?«
»Du würdest es mir nicht glauben. Du wirst ihn bald treffen; sag mir einfach nur, wo wir hinkönnen, außer in deine Wohnung, meine Wohnung oder ins Büro.«
»Janine würde einen Herzinfarkt bekommen, wenn sie ihn sieht. Das Haus deiner Eltern können wir vergessen. Wobei mir einfällt, ich glaube, deine Mom hat auf der Suche nach dir bei mir angerufen. Ich konnte nicht rangehen, weil ich gefahren bin. Lass mich Arnold fragen, ob wir uns bei ihm verstecken können. Ich bezweifle, dass jemand dort nach uns suchen wird.«
Das klang nach der besten Idee, die ich bis dato heute gehört hatte. Beide Vampire hatten wahrscheinlich Leute ausgeschickt, die nach mir suchten. Royce hielt sich vermutlich an Sara, nachdem er wusste, dass sie meine Geschäftspartnerin und beste Freundin war. Wir waren eigentlich immer im Bilde, wo der andere steckte. »Los, frag ihn, und dann erzähl mir, was er gesagt hat! Ruf mich auf Chaz’ Handy zurück!«
»Verstanden. Du hörst in fünf Minuten von mir.«
»Oh, hey, bevor du auflegst: Könntest du ihn auch fragen, ob ich bei ihm unterkriechen kann, falls es nötig werden sollte?«
»Sicher.«
Ich steckte das Handy in den Tassenhalter und grub in meiner Hosentasche nach dem Post-it mit Royce’ Nummer darauf. Ich wollte nicht mit ihm reden, aber ich wollte die Arbeitswoche morgen auch nicht damit beginnen, dass ein verrückter Vampir seine tagaktiven Lakaien ausschickte, um mich zu töten oder zu entführen. Und das Letzte, was ich wollte, war, unser Büro in Magierfeuer vergehen zu sehen. Dafür würde Sara mich mit eigenen Händen umbringen.
Mich heute Nacht zu verstecken klang theoretisch ganz toll, aber ich wusste: Wenn ich das Problem ignorierte und versuchte, Max aus dem Weg zu gehen, würde er einfach erneut einen
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