THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
meinem Eigentum sehen sollen. Ist es zu viel verlangt, dass du als Teil dieses Waffenstillstands schwörst, dass du nichts von dem, was du hier siehst, an die anderen Jäger weitergibst oder später gegen mich verwendest?«
Devon rieb sich den Nacken und dachte nach. Für ihn stellte das eine einmalige Gelegenheit dar. Wenn Royce’ geheime Wege an die anderen Jäger verraten wurden, konnte der Vamp später in große Schwierigkeiten geraten. Ganz abgesehen davon, dass der Aufbau des Gebäudes und einige seiner Sicherheitsvorkehrungen offengelegt worden wären.
Ich fühlte mich schuldig, weil ich Royce diesen Ärger ins Haus gebracht hatte, aber es gab nicht viel, was ich dagegen unternehmen konnte. Wir würden beide hoffen müssen, dass Devon sein Wort hielt, wenn er zustimmte, den Mund zu halten. Gott allein wusste, was Royce mit ihm anstellen würde, falls er es nicht tat. Oder mit mir, wenn wir schon dabei waren. Schließlich hatte ich Devon hierhergeführt. Ich wollte gar nicht darüber nachdenken, was für eine Art von Rache sich ein uralter Vampir ausdenken konnte, wenn man ihm ausreichende Gründe dafür lieferte.
»Okay. Ich verspreche, dass nichts von dem, was ich hier sehe, den anderen Jägern preisgegeben wird.« Er holte tief Luft und kniff die Augen ein wenig zusammen. »Allerdings verspreche ich nicht, dass ich die Informationen nicht später selbst – allein – verwenden werde.«
Royce starrte ihn noch eine Weile an. Ich war mir nicht sicher, ob er ihm glaubte.
»Ich schwöre es«, versicherte Devon.
»Ich hoffe inständig, dass du mir die Wahrheit sagst«, er klärte der Vampir, und seine schwarzen Augen funkelten vor Bosheit. Um Devons willen hoffte ich dasselbe. Diesmal konnte ich das Zucken unterdrücken, als Royce sich wieder an mich wandte. »Wir können gehen, sobald dein Freund wieder er selbst ist.«
Nur zu gerne richtete ich meinen Blick auf Chaz, weil ich damit Royce nicht mehr ansehen musste. »Wirst du dich bald zurückverwandeln können?«
Er nickte mit dem großen zotteligen Kopf und hob kurz die Lippen von den Zähnen. Nicht ein Mal wandte er seinen Blick von dem Vamp ab. Chaz’ Nackenfell war aufgestellt, als hätte es sich beim Wälzen auf einem Teppich statisch aufgeladen. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte ich seine natürliche Reaktion auf die Anwesenheit eines Vampirs witzig gefunden.
Aber momentan hätte ich auch eher die Nackenhaare aufgestellt.
Kapitel 21
R oyce beschwerte sich nicht, aber an seinem Gesicht und seinem Tonfall konnte ich ablesen, dass er nicht begeistert war, als ich ihn nach einem Raum fragte, in dem ich mich umziehen und meine Jägerkleidung anlegen konnte. Er führte mich zu einem der leeren Büros. Ich hoffte nur, dass die Jungs sich nicht umbrachten, während ich weg war.
Dieses Büro war ein gutes Stück kleiner als sein eigenes, aber genauso geschmackvoll eingerichtet. Gerahmte Fotos standen auf dem Schreibtisch verteilt neben einem Telefon, dessen Nachrichten-Taste kontinuierlich blinkte. Papiere waren fast einen Kilometer hoch gestapelt. Auf den Bildern lächelten ein Mann, eine Frau und ein flachsblondes Mädchen sich gegenseitig an und sahen generell aus wie eine normale, glückliche Familie. Einige der Fotos waren im Park oder am Strand aufgenommen, und alle drei standen in der Sonne.
Ich bemühte mich, nicht über die Fotos nachzudenken und mich nicht zu fragen, warum eine so normale Person für Vampire arbeiten wollte. Es beunruhigte mich, und der Gedanke ließ mich auch nicht los, während ich meine Jeans und den Rollkragenpulli auszog und gegen die mattschwar ze Schutzkleidung austauschte. Als Nächstes zog ich die Stiefel an und legte mir das silberne Kreuz um, zögerte aber, bevor ich mein Outfit mit dem denkenden Jägergürtel vollendete – komplett mit den drei verzauberten Silberpflöcken.
Er lag noch zusammengerollt und unberührt in der Tasche. Meine Hände kamen nicht einmal in seine Nähe, aber trotzdem konnte ich seinen Eifer spüren. Der Geist des toten Jägers, der in dem Gürtel lebte, war nicht dumm. Er wusste, dass ich ihn nur aus einem einzigen Grund auf eine Reise mitnahm.
Als ich eine Fingerspitze über das dunkle Leder gleiten ließ, wurde der Drang, den Gürtel anzulegen, stärker. Er strahlte seine Ungeduld aus und sorgte so dafür, dass ich ihn tragen wollte. Trotzdem zögerte ich.
Das letzte Mal, als ich mir dieses Ding umgeschnallt hatte, um gegen Others zu kämpfen – vor fast
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