THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
vollkommen damit beschäftigt, auf die Stimme zu lauschen, die am anderen Ende der Leitung vor sich hin blaffte.
»Ich nehme auch Kaffee. Vielen Dank«, stammelte Tiny. Er und Devon beobachteten, wie Dawn verschwand, und ihre Augen saugten sich an den sanften Bewegungen ihres schlanken Körpers fest, bis sie aus dem Blickfeld verschwand. Es war erstaunlich, zu sehen, wie mühelos sie damit umging und ihre Aufmerksamkeit vollkommen ignorierte.
Ich zuckte mit den Achseln, legte meinen Kopf an Chaz’ Brust und lauschte seinem gleichmäßigen Herzschlag, untermalt vom leisen Rauschen der Wellen auf den Felsen und dem Sand jenseits des Fensterglases. Nach einem Moment sprach er, und ich zog meinen Kopf zurück, um ihm ins Gesicht zu sehen. »Nein, deswegen habe ich nicht angerufen. Du weißt, dass ich nicht um deine Hilfe bitten würde, wenn es nicht wichtig wäre.«
Wieder lauschte er. Wie die Antwort auch lautete, er schloss die Augen und verzog das Gesicht. »Nein. Wenn du es nicht tun willst, werde ich dich nicht zwingen. Ich frage dich als dein Freund, nicht als dein Anführer.«
Er schüttelte den Kopf und legte auf, ohne sich zu verabschieden. Dann schaute er das Handy kurz böse an, bevor er es in die Tasche schob. »Hey, Liebes!«
»Hey. Worum ging es da?«
»Nicht allzu viele sind bereit, heute Nacht mit uns zusammenzuarbeiten.« Er lehnte sein Kinn auf meinen Kopf und umarmte mich fester, als ich enttäuscht seufzte. »Ich kann sie nicht dazu zwingen. Es geht eigentlich nicht um eine Rudelangelegenheit.«
Ich runzelte die Stirn und dachte nach, während ich beobachtete, wie der schweigende Nebel draußen näher kam.
»Was ist mit Rohrik Donovan? Ich könnte den Gefallen einfordern, den die Moonwalker mir schulden.«
»Nein, verwickle sie nicht in diese Sache. Ich glaube nicht, dass er zu schätzen wüsste, dass du seine Wölfe in Gefahr bringst, wenn meine weit und breit nicht zu sehen sind.«
»Ihr müsst euch keine Sorgen machen«, mischte Royce sich ein. Ich zuckte zusammen. Chaz drückte mich gerade fest genug, dass es mich beruhigte. »Der Großteil meiner Gefolgschaft ist in Alarmbereitschaft. Es sind bei Weitem nicht so viele zu Max übergelaufen, wie ich befürchtet hatte. Einige aus meiner loyalen Schar werden uns unterstützen.«
Als ich einen Blick zu Royce warf, beobachtete er uns mit ausdruckslosen schwarzen Augen, die nicht im Mindesten verrieten, was er gerade dachte. Trotz seiner Worte und seiner unbewegten Miene war ich mir sicher, dass er etwas vor uns versteckte, das ihm Sorgen bereitete. Welche Gefühle verbarg er hinter dieser ruhigen Fassade?
»Klingt gut. Warum bist du nicht glücklicher darüber?«
»Oh, versteh mich nicht falsch, ich bin erfreut!« Ihm gelang es, kaum merklich zu lächeln, als Dawn mit einem Tablett zurückkehrte. Sie stellte es auf dem Couchtisch ab und drückte mir eine Tasse in die Hand, bevor sie auch Chaz, Devon, Tiny und überraschenderweise Royce eine reichte. Ich hatte nicht gedacht, dass Vampire etwas anderes trinken konnten als das Offensichtliche. Aber was wusste ich schon? »Er wird leichter zu schlagen sein, nachdem deine Jägerfreunde bereits den Großteil seiner Angriffsarmee zerstört haben.«
»Na, das sind doch gute Nachrichten!«, bemerkte ich, war aber nicht vollkommen davon überzeugt, dass er wirklich die Wahrheit sagte.
Der Kaffee roch wunderbar, und ich näherte mich dem Tablett, um Sahne und Zucker in meinen Koffeinschub zu mischen. Mit einem glücklichen Seufzen sog ich den Duft ein. Ich liebte es, wenn diese warme Mischung erst meine Sinne ansprach, bevor ich den ersten seelenerwärmenden Schluck nahm.
Dawn trank von ihrem eigenen Kaffee, bevor sie eine Hand leicht auf Royce’ Schulter legte und uns ihre Einschätzung mitteilte.
»Ihr seid besser dran, wenn ihr ihn aufspürt und in seinem Versteck ausräuchert, als wenn ihr versucht, ihn herauszulocken«, meinte sie. »Ich bin davon überzeugt, dass er weiß, dass ihr heute Nacht nach ihm sucht. Er ist alt, also wird er wachsam sein und sorgfältig darauf achten, wohin er geht und was er tut. Vielleicht wechselt er auch von einem Ort zum anderen, um nicht gefunden zu werden, also stehen eure Chancen am besten, wenn ihr euch eines Eingeweihten bedient.«
Ich musterte sie mit neuem Respekt. Royce musste ihr er zählt haben, warum wir hier waren. Schien, als versteckte sich hinter diesem hübschen Gesicht auch ein cleveres Köpfchen. Ich beobachtete Royce, als er ihr
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