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The Road of the Dead

The Road of the Dead

Titel: The Road of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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Abbie gerichtet, sagte er: »Findest du wirklich, sie sieht wie Rachel aus?«
    »Manchmal«, sagte ich. »Dann komm ich wieder ins Zweifeln. Ihr Gesicht verändert sich andauernd. Manchmal sieht sie fast wie eine Anti
-
Rachel aus.«
    Cole sah mich an.
    Ich zuckte die Schultern.
    Wir gingen zu Abbie und sie führte uns zu einer Weggabelung, wo eine Hangstraße von der Hauptroute abzweigte und ins Tal hinabführte.
    »Das ist der Weg nach Lychcombe«, erklärte sie uns. »Das Dorf liegt gleich da unten.«
    Ich schaute die schmale Straße hinunter und sah ein paar verstreute tristgraue Gebäude unten im Tal. Abgesehen von einer einsamen Rauchsäule aus dem Schornstein eines Hofs gab es nicht die kleinste Bewegung. Das Dorf lag stumm und still im Frühabendlicht.
    Wir machten uns auf den Weg dorthin.
    Die Straße verlief steil nach unten zu einer kleinen Brücke aus Granit, die über den flachen Fluss ins Dorf führte. Wir konnten |66| kilometerweit in alle Richtungen sehen. Auf beiden Seiten der Straße war das Moor von aufragenden Steinen und niedergebeugten Eichengruppen durchsetzt, rechts im Hintergrund sah ich schwere kleine Ponys regungslos auf trockenen Grasflächen stehen. Ich spürte ihren süßlichen Pferdegeruch in der Luft. Ich konnte auch anderes riechen: Erde, Heide, Stechginster. Ein schwacher Geruch nach Benzin wehte von einer altmodischen Tankstelle herüber, die auf halbem Weg den Berg hinab lag. Rechts der Straße, gegenüber der Tankstelle, trieb Holzrauch über ein Feld mit lauter kümmerlichen Gehölzen dazwischen.
    Die Straße führte durch all das hindurch nach unten – den Berg hinab, über die Brücke, ins Dorf und auf der anderen Seite wieder hinaus. Ein großes Steinhaus lag am Ende des Dorfs, genau dort, wo die Straße einen scharfen Knick nach links machte, ehe sie durch die Düsternis eines Kiefernwaldes in die Berge verschwand.
    Ich war ein Stück hinter Cole und Abbie zurückgeblieben. Sie gingen ungefähr zehn Meter vor mir Seite an Seite. Ich sah, dass sie wieder angefangen hatten zu reden, doch ich hörte nicht, was sie sagten. Also legte ich einen Schritt zu und holte sie wieder ein. Während ich mich von hinten näherte, erklärte Abbie gerade etwas, zeigte hinab auf das Dorf und Cole nickte.
    »Und wo wohnst
du
jetzt?«, fragte er sie.
    »Gleich da drüben.« Sie fuhr mit der Hand nach links und zeigte hinter das Dorf. »Man kann es von hier aus nicht sehen. Es liegt ungefähr achthundert Meter vom Waldrand entfernt.«
    Cole nickte wieder. »Gehst du den ganzen Weg zu Fuß?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Vince kommt und holt mich ab.« Sie sah Cole an. »Sollen wir euch irgendwohin mitnehmen? Er fährt euch gern.«
    |67| »Nein, das geht schon. Wir laufen, danke.«
    Abbie nickte. »Was habt ihr vor?«
    Er zuckte die Schultern. »Nichts Besonderes.«
    »Der letzte Bus fährt um halb neun. Da bleibt euch nicht viel Zeit. Ihr könntet aber für die Rückfahrt auch ein Taxi nehmen.«
    »Oder wir bleiben über Nacht.«
    »Was – hier? In Lychcombe?«
    »Vielleicht. Mal gucken, wie’s läuft. Kann man denn hier irgendwo übernachten? Was ist mit dem Pub, den du erwähnt hast?«
    Abbie sah Cole an. Die Angst in ihren Augen war wieder da. »Der Pub?«
    »Ja«, sagte er. »Oder irgendwer, der Zimmer vermietet.«
    »Ich weiß nicht«, sagte sie zögernd. »Ich glaube, das Bridge könnte schon ein Zimmer haben   …«
    »Das Bridge?«
    »Das Bridge Hotel. Das ist hier der Dorf-Pub. Ist zwar kein richtiges Hotel mehr   –«
    »Wir brauchen ja bloß ein Zimmer.«
    Abbie schien etwas sagen zu wollen, doch dann ließ sie es bleiben, zuckte nur mit den Schultern und wir gingen eine Weile schweigend weiter.
    Die Straße wurde zu beiden Seiten von niedrigen Steinmauern begrenzt, die mit verkümmertem Buschwerk überwachsen waren. Die Steine waren zudem mit Flechtenschorf bedeckt, und als ich genauer hinschaute, sah ich kleine weiße Stängel mit blutroten Spitzen zwischen dem Schorf herauswachsen – Devil’s Matchsticks, Streichhölzer des Teufels nennt man die. Ich kümmerte mich nicht weiter drum und starrte hinab auf das Dorf. Es |68| lag jetzt direkt unter uns, ungefähr 200   Meter entfernt. Noch immer machte es nicht viel her, aber nun, da wir nicht mehr so weit weg waren, sah ich, dass es aus mehr als ein paar verstreuten Gebäuden bestand. Es gab eine Hauptstraße, ein paar Seitenstraßen   … Autos, Läden und Menschen, Bewegung da und dort.
    Bewegung gab es auch drüben an der

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