The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Versprechen, nur wegen irgendeines Typen und wegen dieser verdammten Sache mit dem Sechzehn-Werden.
    »Tut mir leid, dass ich zu spät bin.« Ich warf mein Sweatshirt aufs Sofa. »Wo ist denn Dee?«
    »Sie ist in ihrem Zimmer.« Ginnie kam aus dem Badezimmer und gab mir einen kurzen Kuss. Das Make-up konnte kaum die inzwischen gelben Überreste eines bösen blauen Flecks auf ihrer Wange verbergen. Ich verkniff mir einen Kommentar. Zwischen uns gab es eine stillschweigende Abmachung: Wir sprachen nicht über Verletzungen, die Ed ihr beigebracht hatte, und Punkt.
    Ich war überrascht, dass überall auf der Couch Blätter herumlagen; Ginnie hatte eigentlich einen richtigen Ordnungsfimmel. »Was ist das denn?« Ich nahm einen Umschlag vom Kissen, auf dem der Name Rita gekritzelt stand. »Wer ist denn Rita?«
    »Ach, niemand Besonderes. Nur eine Freundin.« Ginnie nahm mir den Umschlag weg und steckte ihn in ihre Tasche.
    »Triffst du dich heute Abend mit Ed?«
    »Nein.« Sie schlüpfte in ein Paar Retro-Galaxy-Boots und zog sich eine Weste aus Kunstschafsfell über ihren Pullover. »Ich hab eine Verabredung. Sollte eigentlich nicht allzu spät werden. Geht es Grandma und Grandpa gut? Hattet ihr Spaß?«
    »War okay. Grandma und Grandpa sind in Ordnung. Bei ihnen im Haus gab es allerdings einen Polizeieinsatz, die haben Johnny Pace verhaftet. Angeblich hatte er ein Sendegerät in seinem Zimmer. Als wir gehen wollten, haben die Cops uns aufgehalten und unsere Personalien überprüft. Und Sandy und ich, wir haben uns gestritten.«
    »Johnny? Verdammt.« Sie seufzte. »Ihr hattet aber kein Problem mit der Polizei, oder?«
    »Das war das erste Mal, dass die mich überprüft haben. Ich hatte schon ein bisschen Angst.«
    Ginnie umarmte mich fest. »Ach, meine Süße, das tut mir so leid.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Du musst mir echt beibringen, wie man seinen Atem kontrolliert. Ich war mir sicher, die würden mich mit dem Emo-Detektor untersuchen, und dann …«
    »Du bist also endlich bereit, was dazuzulernen.« Sie strahlte mich an. »Wir fangen gleich morgen früh damit an.« Ich folgte ihr in ihr Zimmer, wo sie die letzten Korrekturen an ihrem Outfit durchführte. »Sonst noch was passiert?«, erkundigte sie sich.
    »Ja, einer der Cops hat mich ganz seltsam angesehen, als ich ihm meinen Namen nannte.«
    »Im Ernst? Das bildest du dir doch nur ein.« Einen Augenblick glaubte ich, einen Anflug von Besorgnis in ihrer Stimme zu hören, doch dann wechselte sie schnell das Thema. »Was war denn nun mit Sandy? Willst du darüber reden?« Sie warf einen kurzen Blick auf die Uhr. »Ich hab noch fünf Minuten, dann muss ich gehen.«
    Ich wollte tatsächlich reden. Allerdings würde ich länger als fünf Minuten dazu benötigen, um meine Gedanken zu sortieren und alles zu erzählen. »Oh, und ich hab heute diesen Jungen kennengelernt, Sal Davis.« Ich war natürlich schlau genug, ihr nicht zu verraten, wie ich Sal kennengelernt hatte.
    »Sal Davis? Der Name kommt mir bekannt vor.« Nachdenklich tippte sie sich an die Lippen. »Hmm … ich komm nicht drauf … vielleicht später. Und lass mich raten wegen Sandy. Sie fand den Jungen süß, aber er fand dich besser.«
    Es überraschte mich immer wieder, wie Ginnie ständig über alles Bescheid zu wissen schien, ohne dass man ihr auch nur ein Wort erzählen musste. »Ja, und da ist noch was, wegen Derek. Aber das kann warten. Ich will ja nicht, dass du zu spät kommst.«
    »Bist du sicher?« Sie legte mir den Arm um die Schulter und drückte mich.
    Ich umarmte sie ebenfalls. »Ja, ich bin sicher. Ich wette, Sandy ruft mich später an, wir kriegen das schon wieder hin. In den nächsten paar Stunden wird schon nichts passieren.«
    Auf dem Weg den Flur runter rief Ginnie laut: »Deedee, Liebes, ich geh jetzt. Hör auf deine Schwester.«
    Dee kam aus ihrem Zimmer gerannt und warf sich Ginnie in die Arme. Meine kleine Schwester hatte eine unbändige Energie. »Darf Nina geröstete Toasties machen? Können wir uns einen Film ansehen? Wann bist du wieder zu Hause?«
    »Ja, ja und ich weiß es nicht.« Ginnie lachte und wirbelte Dee ein paarmal im Kreis herum.
    »Komm nicht zu spät, Mom, ich will dir ein paar Tanzschritte zeigen, die ich mit Corrine zusammen einstudiert habe.« Dee gab Ginnie einen Kuss auf die Wange und befreite sich dann aus der Umarmung. »Ich such ein Video aus, Nini.« Sie schoss durchs Zimmer, um einen ihrer Lieblingsfilme von der AV -Titelliste auszuwählen.
    »Ich hab