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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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Moment rauften wir schon auf dem Boden, wie zwei kleine Kinder. Es fühlte sich gut an, zu spielen. Viel besser, als sich Gedanken darüber zu machen, was Derek wohl dachte. Ich wollte mich nicht mit ihm und seinen romantischen Anwandlungen beziehungsweise seinem plötzlichen Interesse an mir auseinandersetzen.
    Wir waren bereits bei der vierten Folge, in der Arriane im Ferienlager mit einem Schlägerkid zu kämpfen hat, als mein PAV erneut piepte.
    Ich sprang über die Kissen, die wir auf den Boden geworfen hatten. »Hey, wie geht’s.« Ich war mir sicher, es war Sandy.
    »Nina Oberon?«, fragte eine weibliche Stimme.
    »Ja.« Ich erkannte die Stimme nicht, deshalb nahm ich den Empfänger des PAV vom Tisch und sah nach, wer da anrief.
    »Hier spricht Officer Jelneck von der Polizei in Cementville.«

IX
    Ich stellte den winzigen Bildschirm an und erkannte eine Person, deren rotes Haar unter einer Mütze mit schwarz-weißem Hutband hervorlugte. Die Lippen der Frau waren zu einer schmalen Linie zusammengepresst.
    Mein erster Gedanke war der, dass das alles mit dem Polizeieinsatz vom Nachmittag zu tun haben musste. Doch die Cops bei Grandma im Haus hatten uns ja gehen lassen. Sal. Vielleicht war der doch ein Obdachloser – vielleicht bekam ich jetzt Ärger, weil ich ihm geholfen hatte. »Ja bitte, Ma’am?« Ich konnte das Zittern in meiner Stimme nicht unterdrücken.
    »Ich steh schon fast vor eurer Tür. Ich muss mit dir reden.«
    Jetzt zitterte ich am ganzen Leib. »Hab ich denn irgendetwas verbrochen?«
    Ihr strenger Ton wurde etwas sanfter. »Nein.«
    Und dann fiel es mir siedend heiß ein – schlechte Neuigkeiten. Ginnie. »Was ist passiert?«
    Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, da klingelte es auch schon an der Tür. Ich ließ Officer Jelneck ins Haus.
    Sie erzählte mir von dem Überfall. Dass Ginnie mit dem Messer erstochen und dann halb tot in einer Seitengasse liegen gelassen worden war. So wie Schneeregen auf dem Gehsteig keine Spuren hinterlässt, perlten die Worte an mir ab und fanden keinen Zugang zu meinem Gehirn. Das war nicht möglich. Ginnie ging es doch immer gut.
    »Wir müssen euch beide ins Krankenhaus bringen«, drängte sie. »Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
    »Nina? Was ist denn hier los?« Dee tauchte hinter mir auf.
    Officer Jelneck hob an zu reden, doch ich unterbrach sie mit einer Geste. Ich legte den Arm um Dee und sagte: »Mom braucht uns. Hol deine Jacke.«
    Dees Unterlippe begann zu zittern. Ich zog sie an mich heran. »Alles wird gut, Deedee. Geh und hol deine Jacke, ja?«
    Sie stürmte den Flur runter.
    Ich sah die Polizistin an. »Sie wird noch früh genug erfahren, was geschehen ist.«
    Officer Jelneck brachte uns ins Krankenhaus von Cementville, das größte und modernste im gesamten mittleren Westen. Wir wurden rasch in die Abteilung für Traumata gebracht, in einen Bereich, in den der Zutritt einem Hinweisschild zufolge »Für Unbefugte verboten« war. An der Eingangstür waren bewaffnete Wachmänner postiert. Durch ein Fenster konnte ich sehen, wie Ginnie unbeweglich im Inneren irgendeines Apparats lag.
    »Was ist das?«, erkundigte ich mich bei dem Wachmann, der uns begleitete.
    »Die Unendlichkeitsmaschine.« Seine Stimme, seine ganze Art schien völlig emotionslos, wie bei einem Roboter. Im Grunde hätte er einer sein können, aber ich habe gesehen, wie er einen Schluck Wasser getrunken hat, bevor er uns hierherbrachte.
    Eine Unendlichkeitsmaschine. Ginnie war lediglich eine Kassiererin von Rang zwei. Wieso sollten die ausgerechnet sie in so eine Maschine stecken? Die kamen doch nur in ganz besonderen Fällen zum Einsatz, und auch nur bei Leuten der oberen Ränge. Ich hätte den Wachmann fragen können, doch der sprach gerade geschäftig in seinen PAV .
    Ich hatte keine Ahnung, wie die Unendlichkeitsmaschine den Tod verhindern konnte, doch genau das tat sie, zumindest eine gewisse Zeit lang. Auf der ganzen Welt gab es nicht mehr als zwölf solcher Apparate. Sie alle befanden sich in der Nähe von größeren Metropolen und sie standen unter strenger Regulierung und Sicherheitsbewachung der Regierung. Überall auf diesem Stockwerk waren bewaffnete Wachleute zu sehen, nicht nur am Eingang. Ginnie hatte mir immer erklärt, dass diese Art von Technologie äußerst gefährlich sei, ganz besonders wenn sie in die falschen Hände geriet. Sie war der Meinung, sie müsse verboten werden. Jetzt war ich froh, dass es nie so weit gekommen war.
    Ich lugte noch einmal durch

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