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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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IQ an der Shore Road der von Gus, dem Parkplatzwächter, sein. Die Kinder hatten wahrscheinlich Zehngang-Rennräder, wie Jess. Gelangweilte Gesichter. Und sie würden mit ihren Eltern Hummer essen gehen und im Ogunquit Playhouse Theateraufführungen besuchen. Sie würden müßig die Hauptstraße entlangschlendern und sich nach der milden Sommerdämmerung als Passanten verkleiden. Frannie betrachtete immer wieder das herrliche Kobaltleuchten zwischen den zusammengepferchten Häusern und merkte, daß ihre Sicht erneut von Tränen getrübt wurde. Die kleine weiße Wolke, die weinte. Sie erreichten schließlich den Parkplatz, und Gus winkte ihnen zu. Sie winkten zurück.
    »Tut mir leid, daß ich dich geschlagen habe, Frannie«, sagte Jess mit schuldbewußter Stimme. »Das wollte ich nicht.«
    »Ich weiß. Fährst du nach Portland zurück?«
    »Ich bleib' über Nacht hier und ruf dich morgen an. Aber es ist deine Entscheidung, Fran. Wenn du meinst, daß eine Abtreibung das Beste ist, werde ich das Nötige schon zusammenkratzen.«
    »Soll das ein Wortspiel sein?«
    »Nein«, sagte er. »Ganz und gar nicht.« Er rutschte im Sitz zu ihr hinüber und küßte sie sanft. »Ich liebe dich, Fran.«
    Das glaube ich dir nicht, dachte sie. Plötzlich glaube ich es überhaupt nicht mehr... aber ich mache gute Miene zum bösen Spiel. Wenigstens das kann ich machen.
    »Gut«, sagte sie leise.
    »Es ist das Lighthouse Motel. Ruf an, wenn du willst.«
    »Okay.«
    Sie glitt hinter das Steuer und fühlte sich plötzlich sehr müde. Ihre Zunge schmerzte entsetzlich, wo sie sich gebissen hatte. Er ging zu seinem Rad, das er an das Eisengeländer angeschlossen hatte, und schob es neben sich her zurück zum Auto. »War' schön, wenn du anrufst, Fran.«
    Sie lächelte gekünstelt. »Mal sehen. Bis bald, Jess.«
    Sie legte den ersten Gang des Volvo ein, wendete und fuhr über den Parkplatz zur Shore Road. Sie sah Jess bei seinem Fahrrad stehen, im Hintergrund das Meer, und zum zweiten Mal an diesem Tag machte sie ihm in Gedanken den Vorwurf, daß er ganz genau wußte, was für ein Bild er abgab. Aber diesmal war sie nicht erbost, sondern ein bißchen traurig. Sie fuhr weiter und fragte sich, ob der Ozean je wieder so aussehen würde wie früher, bevor dies alles passiert war. Ihre Zunge tat noch immer furchtbar weh. Sie drehte das Fenster weiter herunter und spie aus. Kein Hellrot mehr. Alles weiß, alles klar. Sie konnte deutlich das Salz des Meeres riechen, wie bittere Tränen.

3
    Norm Bruett wurde morgens um Viertel nach zehn wach, weil Kinder sich vor dem Schlafzimmerfenster stritten und Country Music aus dem Radio in der Küche plärrte.
    Er ging in seiner schmuddeligen Unterwäsche zur Hintertür, riß sie auf und schrie: »Schnauze, Kinder!«
    Ein Moment Stille. Luke und Bobby sahen von dem verrosteten alten Kipper auf, um den sie sich gestritten hatten. Wie immer, wenn er seine Kinder sah, war Norm hin und her gerissen. Ihm blutete das Herz, wenn er sie in den abgetragenen Sachen und Klamotten von der Heilsarmee sah, wie die Niggerkinder in Ost-Arnette sie trugen, gleichzeitig empfand er eine so schreckliche, unbeherrschte Wut, daß er hinausgehen und sie windelweich prügeln wollte.
    »Ja, Daddy«, sagte Luke unterwürfig. Er war neun.
    »Ja, Daddy«, echote Bobby. Er war sieben, fast acht. Norm blieb noch einen Augenblick stehen und sah sie böse an, dann schlug er die Tür zu. Er stand einen Moment unschlüssig da und betrachtete die Sachen, die er gestern angehabt hatte. Sie lagen auf einem Haufen am Fuß des durchgelegenen Doppelbetts, wo er sie hingeworfen hatte.
    Elende Schlampe, dachte er. Hat nicht mal die Hose aufgehängt.
    »Lila!« brüllte er.
    Keine Antwort. Er überlegte, ob er die Tür wieder aufreißen und Luke fragen sollte, wo sie sich wieder herumtrieb. Kleiderbasar war erst nächste Woche wieder, und wenn sie wieder beim Arbeitsamt in Braintree war, dann war sie' noch blöder, als er dachte. Er verzichtete darauf, die Kinder zu fragen. Er fühlte sich müde und hatte dumpfe, pochende Kopfschmerzen. Wie bei einem Kater, dabei hatte er gestern abend bei Hap nur drei Bier getrunken. Dieser Unfall war eine schlimme Sache gewesen. Die Frau und das Baby tot im Wagen, der Mann, dieser Campion, auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben. Als Hap zurückkam, war die State Patrol schon dagewesen und wieder weg, ebenso der Abschleppwagen und der Leichenwagen des Bestattungsunternehmers von Braintree. Vic Palfrey hatte den

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