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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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in der Dunkelheit. Er zerrte mit der rechten Hand weiter an dem Revolver. Er spürte das heiße Brennen entlang seines Oberschenkels kaum. Ein Daumen von Ray Booth stieß in Nicks rechtes Auge. Unerträgliche Schmerzen funkelten und zerstoben in seinem Kopf. Endlich bekam er den Revolver frei. Booths Daumen, der Schwielen und Hornhaut von der Arbeit hatte, drehte sich heftig im Uhrzeiger- und Gegenuhrzeigersinn, Nicks Augapfel zu zermalmen. 
    Nick stieß einen unartikulierten Schrei aus, wenig mehr als ein heftiges Ausstoßen von Luft, und rammte den Revolver in Ray Booths schwammige Seite. Er drückte ab und spürte das gedämpfte Whump! der Waffe, das er als starken Rückstoß empfand, der ausschließlich in seinen Arm ging; die Kimme hatte sich in Ray Booths Hemd verhakt. Nick sah das Auflodern des Mündungsfeuers und roch einen Moment später Schießpulver und Booths verbranntes Hemd. Ray Booth erstarrte und sackte über ihm zusammen. 
    Nick schluchzte vor Schmerz und Entsetzen, stemmte sich gegen das Gewicht, das auf ihm lag, und Booths Leichnam fiel und glitt halb von ihm herunter. Nick kroch unter ihm hervor; eine Hand hielt er über das verletzte Auge. Er lag lange Zeit mit brennendem Hals auf dem Boden. Sein Kopf fühlte sich an, als wäre eine riesige, unbarmherzige Schraubzwinge in seine Schläfe gedreht worden. 
    Schließlich tastete er um sich, fand eine Kerze und zündete sie mit dem Feuerzeug vom Schreibtisch an. In ihrem schwachen Licht konnte er Ray Booth mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden liegen sehen. Ray sah aus wie ein ans Ufer gespülter toter Wal. Die Kugel hatte in seinem Hemd einen schwarzen Kreis, etwa so gross wie ein Vierteldollarstück, hinterlassen. Und jede Menge Blut. Im unsicheren Flackern der Kerze erstreckte sich Booths Schatten riesig und formlos bis zur gegenüberliegenden Wand.
    Nick torkelte stöhnend in das kleine Bad, ohne die Hand vom Auge zu nehmen, dann sah er in den Spiegel. Er sah Blut zwischen den Fingern hervortropfen und nahm die Hand widerwillig weg. Er war nicht sicher, dachte aber, daß er jetzt möglicherweise nicht nur taub und stumm, sondern auch noch einäugig war.
    Er ging ins Büro zurück und trat mit dem Fuß gegen den leblosen Körper von Ray Booth.
    Hast es mir gegeben, sagte er dem toten Mann. Erst meine Zähne, jetzt mein Auge. Bist du jetzt glücklich? Du hättest mir beide Augen genommen, wenn du gekonnst hättest, was? Hättest mir beide Auge genommen und mich taub, stumm und blind in einer Welt der Toten zurückgelassen. Wie schmeckt dir das, Junge?
    Er trat Booth noch einmal, aber als er spürte, wie sich sein Fuß in das tote Fleisch grub, wurde ihm übel. Nach einer Weile zog er sich zur Pritsche zurück, setzte sich und barg den Kopf in den Händen. Draußen gewann die Dunkelheit die Oberhand. Draußen erloschen alle Lichter der Welt.

34
    Lange Zeit, tagelang (wie viele Tage? wer wußte das schon? der Mülleimermann jedenfalls nicht, das stand fest) war Donald Merwin Elbert, der bei den Gefährten seiner düsteren und verwirrenden Grundschulzeit als Mülleimermann bekannt war, in den Straßen von Powtanville, Indiana, auf und abgewandert, hatte sich vor den Stimmen in seinem Kopf geduckt und hatte die Hände hochgerissen, um sich vor Steinen zu schützen, die Gespenster nach ihm warfen. 
    He, Mülleimer!
    He, Mülleimermann, wir haben dich erwischt, Müll! Diese Woche wieder schöne Feuer angezündet?
    Was hat Oma Sempel gesagt, als du ihren Rentenscheck verbrannt hast, Müll?
    He, Müllbaby, willst du ein bißchen Benzin kaufen? Wie hat dir die Schockbehandlung in Terre Haute gefallen, Mülli? Müll...
    - He, Mülleimer -
    Manchmal wußte er, daß diese Stimmen nicht real waren, aber manchmal schrie er laut, daß sie aufhören sollten, und merkte dann, daß nur seine eigene Stimme von den Wänden und Schaufenstern der Läden widerhallte, von der Schlackenwand des Scrubba-Dubba Car Wash zurücksprang, wo er früher gearbeitet hatte und heute, am Morgen des 30. Juni, saß und ein matschiges Sandwich mit Erdnußbutter, Sülze, Tomaten und Guldens Teufelssenf aß. Nur seine eigene Stimme prallte gegen die Häuser und die Läden, wurde abgewiesen wie ein ungebetener Gast und kehrte deshalb zu seinen eigenen Ohren zurück. Denn irgendwie war Powtanville leer. Alle waren verschwunden... oder doch nicht? Sie hatten immer gesagt, er sei verrückt, und genauso etwas würde ein Verrückter denken, dass seine Heimatstadt leer war, abgesehen von

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