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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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weg, als sich an den Knöcheln Eiskristalle gebildet hatten. Da bemerkte er es. Er konnte hören. Die Stimme der dunklen Gestalt; die entfernten Schreie eines jagenden Nachtvogels; das endlose Heulen des Windes. Dieses Wunder machte ihn fast wieder taub. Hier offenbarte die Welt ihm eine Dimension, die er nie vermißt hatte, weil er sie nicht kannte, und nun stimmte alles. Er hörte Geräusche . Er wußte ohne Erklärung, was jedes einzelne Geräusch bedeutete. Sie waren schön. Schöne Geräusche. Er fuhr mit den Fingern über sein Hemd und staunte über das geschwinde Flüstern der Fingernägel auf dem Stoff.
    Dann wandte sich der dunkle Mann ihm zu, und Nick hatte schreckliche Angst. Er wußte nicht, wer diese Kreatur war, aber sie ließ nicht umsonst Wunder geschehen.
    ... wenn du niederkniest und mich anbetest.
    Und Nick schlug die Hände vors Gesicht, denn er wünschte sich alles, was die schwarze Menschengestalt ihm hoch über der Wüste gezeigt hatte: Städte, Frauen, Reichtum, Macht. Aber am meisten wollte er das wunderbare Geräusch hören, wenn seine Fingernägel über den Stoff des Hemdes glitten, das Ticken einer Uhr in einem leeren Haus nach Mitternacht, das geheimnisvolle Rauschen des Regens.
    Aber er sagte nur das Wort Nein , und dann legte sich wieder die Kälte über ihn, und er wurde gestoßen , er stürzte kopfüber und schrie lautlos, während er durch die wolkenverhangenen Tiefen stürzte, hinein in den Geruch von...
    ...Mais?
    Ja, Mais. Das war der andere Traum; sie fügten sich so nahtlos aneinander, daß man kaum eine Bruchstelle erkennen konnte. Er war im Mais, im grünen Mais, und es roch nach sommerlicher Erde, nach Kuhmist und wachsenden Pflanzen. Er stand auf, ging die Furche entlang, in der er gelandet war, und blieb einen Augenblick stehen, als er merkte, daß er den Wind hören konnte, der durch den Juli-Mais und dessen grüne, schwertähnliche Blätter strich... und noch etwas anderes.
    Musik?
    Ja, eine Art Musik. Und im Traum dachte er: »Das meinen sie also.«
    Die Musik kam direkt von vorn, und er ging darauf zu, weil er sehen wollte, ob diese spezielle Folge schöner Geräusche von etwas kam, das »Klavier« oder »Hörn« oder »Cello« oder wie auch immer genannt wurde.
    Der heiße Duft des Sommers, das blaue Himmelsrund oben, die wunderbaren Geräusche. Nie war Nick glücklicher gewesen als in diesem Traum. Als er sich der Stelle näherte, von der die Musik zu hören war, fiel eine Stimme in die Musik ein, eine alte Stimme, eine Stimme wie dunkles Leder, die die Worte undeutlich sprach, als sei das Lied ein oft aufgewärmtes Gericht, das dennoch nichts von seinem Wohlgeschmack verloren hatte. Nick ging gebannt darauf zu.
»I come to the garden alone While the dew is still on the roses And the voice l hear, falling on my ear The son... of God... disclo-o-ses And he walks with me and he talks with me Tells me I am his own And the joy we share as we tarry there None other... has ever... known.«
    Als der Vers zu Ende war, hatte Nick das Ende der Furche erreicht, und dort auf der Lichtung stand eine Hütte, nicht viel mehr als ein Schuppen, mit einem rostigen Abfallkübel links und einer alten Reifenschaukel rechts. Die Schaukel hing an einem knorrigen alten Apfelbaum, der aber noch wunderschön grünte. Vor dem Haus war eine Veranda, ein baufälliges altes Ding, das von alten, ölverklebten Wagenhebern gestützt wurde. Die Fenster standen offen, und der warme Sommerwind wehte die zerschlissenen weißen Gardinen hinein und hinaus. Aus dem Dach ragte in seltsamem Winkel ein spitzer, verbeulter Schornstein aus galvanisiertem Blech hervor. Um die Hütte dehnten sich nach allen Seiten, so weit das Auge reichte, Maisfelder aus, unterbrochen nur von einem Sandweg, der am flachen Horizont zu einem Punkt geschrumpft war. Und in diesem Augenblick wußte Nick, wo er war: Polk County, Nebraska, westlich von Omaha und ein Stück nördlich von Osceola. Weit hinten am Sandweg verlief die US 30, und dort lag auch Columbus am Nordufer des Platte.
    Auf der Veranda sitzt die älteste Frau Amerikas, eine Schwarze mit dünnem weißen Haar - sie ist selbst dünn und trägt Hauskleid und Brille. Sie sieht so dünn aus, daß man glaubt, die Nachmittagsbrise könnte sie davonwehen, sie hoch in den Himmel wirbeln und möglicherweise bis Julesburg, Colorado, tragen. Und das Instrument, auf dem sie spielt (vielleicht hält das sie unten, auf der Erde), ist eine »Gitarre«, und Nick denkt im Traum: So

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