The Stand. Das letze Gefecht
Mitglieder des Komitees drängten aus dem Haus. Es war ein Karneval aufblitzender Scheinwerfer und kreisender Schatten.
»Was?« schrie Larry. Hinter ihm und Stu tauchten Glen, Ralph und Chad Norris auf und drängten Larry und Stu die Stufen hinunter.
» Sie ist zurückgekommen! « Dick mußte brüllen, um sich über die Motorfäder Gehör zu verschaffen. » Aber sie ist in schrecklicher Verfassung! Wir brauchen einen Arzt... mein Gott, wir brauchen ein Wunder! «
George Richardson schob sich nach vorn. »Die alte Frau? Wo?«
»Los doch, Doc!« rief Dick ihm zu. » Keine Fragen! Aber um Himmels willen, machen Sie schnell!«
Richardson stieg hinter Dick auf das Motorrad. Dick fuhr einen engen Kreis und schlängelte sich zwischen den anderen Maschinen hindurch.
Stu sah Larry in die Augen. Larry sah so bestürzt aus, wie Stu zumute war... aber eine Wolke zog in Stus Kopf auf, und plötzlich hatte er das schreckliche Gefühl einer bevorstehenden Katastrophe.
»Nick, komm! Komm doch !« schrie Fran und packte ihn an der Schulter. Nick stand mit starrem Gesicht im Wohnzimmer.
Er konnte nicht sprechen, aber er wußte es plötzlich. Er wußte es. Es kam von nirgendwo, von überall.
Etwas war im Schrank.
Er versetzte Frannie einen gewaltigen Stoß.
»Nick...«
GEH !! gestikulierte er.
Sie ging. Er ging an den Schrank, riß die Tür auf, wühlte in dem Haufen Sachen darin und betete zu Gott, daß er nicht zu spät kam.
Plötzlich war Frannie neben Stu; ihr Gesicht war fahl, die Augen weit aufgerissen. Sie klammerte sich an ihn. »Stu... Nick ist noch da drin... etwas... etwas...«
»Frannie, wovon redest du?«
» Tod! « schrie sie ihn an. » Ich spreche vom Tod, und NICK IST IMMER NOCH DA DRIN! «
Er zog eine Handvoll Schals und Handschuhe zur Seite und spürte etwas. Ein Schuhkarton. Er griff danach, und in diesem Augenblick tönte wie eine grausige Totenbeschwörung Harold Lauders Stimme daraus.
» Was ist mit Nick? « schrie Stu und packte sie an den Schultern.
»Wir müssen ihn rausholen - Stu - etwas wird passieren - etwas Schreckliches...«
AI Bundell rief: »Was, zum Teufel, geht hier vor, Stuart?«
»Keine Ahnung«, sagte Stu.
» Stu, bitte, wir müssen Nick da rausholen! « kreischte Frannie.
In diesem Augenblick flog das Haus hinter ihnen in die Luft.
Als Harold die Sendetaste gedrückt hatte, verschwanden die statischen Geräusche und machten einer weichen dunklen Stille Platz. Leere, die nur darauf wartete, daß er sie ausfüllte. Mit gekreuzten Beinen saß Harold auf dem Picknicktisch und konzentrierte sich.
Dann hob er den Arm, und oben an seinem Arm ragte ein Finger aus der Faust hervor, und in diesem Moment war er wie Bäbe Ruth, alt und fast verbraucht, der auf die Stelle zeigt, wo er einen Home-Run machen will, es allen Spöttern und Lästermäulern im Yankee-Stadion zeigt und ihnen ein für allemal das Maul stopft.
Mit fester aber leiser Stimme sprach er in das Gerät: »Hier spricht Harold Emery Lauder. Ich tue dies aus freiem Willen.«
Bei Hier spricht sprühte ein blauweißer Funke. Bei Harold Emery Lauder schoß eine Flamme hoch. Bei ich tue dies hörten sie einen schwachen, gedämpften Knall, wie von einem in eine Blechdose gesteckten Kanonenschlag, und als er aus freiem Willen gesagt und das jetzt nutzlose Walkie-talkie weggeschleudert hatte, sahen sie am Fuße des Flagstaff Mountain eine Rose aus Feuer erblühen.
»Treffer, Treffer, eine volle Breitseite, Ende und aus«, sagte Harold leise.
Nadine klammerte sich an ihn, wie Fran sich vor Sekunden an Stu geklammert hatte. »Wir müssen sicher sein. Wir müssen sicher sein, daß wir sie erwischt haben.«
Harold sah sie an und deutete auf die blühende Rose der Zerstörung. »Glaubst du im Ernst, daß jemand das überlebt haben kann?«
»Ich... ich weiß n-n-nicht... oh, Harold, ich bin...« Nadine wandte sich ab, umklammerte den Magen und fing an zu würgen. Es war ein tiefes, gleichmäßiges, gurgelndes Geräusch. Harold beobachtete sie mit verhaltener Verachtung.
Schließlich drehte sie sich keuchend und blaß wieder zu ihm um und wischte sich den Mund mit einem Kleenex-Tuch ab. Schrubbte sich den Mund. »Was jetzt?«
»Jetzt fahren wir nach Westen, denke ich«, sagte Harold. »Es sei denn, du möchtest da runter und feststellen, wie die Stimmung in der Gemeinde ist.«
Nadine erschauerte.
Harold glitt vom Picknicktisch und zuckte zusammen, weil Nadeln in seine Füße stachen, als sie den Boden berührten.
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