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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Feuergefahr. Also müssen wir alles abschalten, was wir können. Elektroherde, Heizdecken, und so weiter. Ich hatte mir folgendes gedacht: Die schnellste Möglichkeit wäre wahrscheinlich, in jedes Haus zu gehen, wo keiner wohnt, und einfach die Sicherungen rauszudrehen oder die Hauptschalter auszuschalten. Klar? Wenn wir also zum Einschalten bereit sind, sollten wir aber trotzdem ein paar grundlegende Feuerverhütungsmaßnahmen treffen. Ich habe mir die Freiheit genommen, die Feuerwache von East Boulder zu überprüfen...«
    Das Feuer knackte gemütlich. Alles wird gut, dachte Fran. Harold und Nadine haben sich von alleine aus dem Staub gemacht, und das war vielleicht am besten so. Das löst das Problem, und Stu ist vor ihnen sicher. Armer Harold, du hast mir leid getan, aber zuletzt hatte ich mehr Angst als Mitleid. Das Mitleid ist immer noch da, und ich habe Angst davor, was dir zustoßen könnte, aber ich bin froh, dass dein Haus verlassen ist und du und Nadine gegangen seid. Ich bin froh, daß ihr uns in Frieden laßt.

    Harold saß auf einem mit Graffiti verkritzelten Picknicktisch, der einer Seite aus dem Zen-Handbuch eines Wahnsinnigen glich. Seine Beine waren gekreuzt. Seine Augen waren distanziert, verträumt, nachdenklich. Er war wieder an jenem kalten fremden Ort, wohin Nadine ihm nicht folgen konnte, und sie hatte Angst. In den Händen hielt er das Gegenstück des Walkie-talkie im Schuhkarton. Vor ihnen lagen in atemberaubender Schönheit die steil abfallenden Hänge und die mit Fichten gesäumten Schluchten der Berge. Meilen im Osten - vielleicht zehn, vielleicht vierzig - ging das Land in die Ebene des Mittelwestens über und erstreckte sich bis zum blassen, blauen Horizont. Über diesen Teil der Welt hatte sich schon die Nacht gesenkt. Hinter ihnen war die Sonne gerade hinter den Bergen untergegangen und überzog sie mit Gold, das abblättern und verschwinden würde.
    »Wann?« fragte Nadine. Sie war schrecklich aufgedreht und mußte dringend zur Toilette.
    »Ziemlich bald«, sagte Harold. Sein Grinsen war zu einem weichen Lächeln geworden. Sie konnte den Ausdruck nicht recht deuten, denn sie hatte ihn bei Harold noch nie gesehen. Sie brauchte ein paar Minuten, um ihn richtig einzuordnen. Harold sah glücklich aus. 

    Das Komitee ermächtigte Brad 7:0, zwanzig Männer und Frauen für sein Elektrogeräte-Team zu rekrutieren. Ralph Brentner erklärte sich bereit, zwei alte Tankwagen der Feuerwehr am Boulder Reservoir mit Wasser zu füllen und am Kraftwerk bereitzustellen, wenn Brad wieder einschaltete.
    Chad Norris war der nächste. Er hatte die Hände in den Hosentaschen und berichtete mit leiser Stimme von der Arbeit des Beerdigungskomitees während der letzten drei Wochen. Er sagte ihnen, sie hätten die unglaubliche Zahl von fünfundzwanzigtausend Leichen begraben, also mehr als achttausend pro Woche, und er glaubte, sie hätten das Gröbste geschafft.
    »Wir haben entweder Glück gehabt, oder ein Wunder ist geschehen«, sagte er. »Dieser Massenexodus - ich weiß nicht, wie ich es anders nennen soll - hat uns die meiste Arbeit abgenommen. In jeder anderen Stadt von der Größe Boulders hätten wir sonst ein ganzes Jahr gebraucht. Wir glauben, daß wir bis zum ersten Oktober noch etwa zwanzigtausend Seuchenopfer begraben müssen, und wahrscheinlich werden wir noch lange danach über die eine oder andere Leiche stolpern, aber ihr sollt wissen, die Arbeit geht zügig weiter, und ich glaube, wir müssen uns keine Sorgen mehr machen, daß von den noch unbegrabenen Toten Seuchen ausgehen werden.«
    Fran drehte sich um, so daß sie den letzten Rest des Tages sehen konnte. Das Gold um die Gipfel verwandelte sich schon in ein weniger spektakuläres Zitronengelb. Sie verspürte plötzlich einen Anflug von Heimweh.
    Es war fünf Minuten vor acht.

    Wenn sie nicht in die Büsche ging, würde sie in die Hose machen. Sie ging hinter einen Strauch, kauerte sich hin und ließ strömen. Als sie zurückkam, saß Harold immer noch mit dem Walkie-talkie in der Hand auf dem Picknicktisch. Er hatte die Antenne herausgezogen.
    »Harold«, sagte sie. »Es wird spät. Es ist schon nach acht.«
    Er sah sie gleichgültig an. »Sie werden die halbe Nacht dort sein und sich auf die Schultern klopfen. Ich werde rechtzeitig den Stecker ziehen. Mach dir keine Sorgen.«
    » Wann ?«
    Harolds Lächeln wurde breit und leer. »Sobald es ganz dunkel ist.«
    Fran unterdrückte ein Gähnen, während AI Bundell selbstbewußt neben Stu

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