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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Handgelenks, und sie hätte eine Zehnzollklinge in der Hand.
    Nun, dachte sie, als sie die Bluse anzog, ein paar Geheimnisse muss ein Mädchen schon haben.

    Am Nachmittag arbeitete sie in einem Trupp, der die Straßenlaternen wartete. Die Arbeit bestand darin, mit einem simplen Gerät zu prüfen, ob die Birnen noch intakt waren, und sie gegebenenfalls auszuwechseln, wenn sie ausgebrannt oder zur Zeit der Grippe in L. A. von Vandalen zertrümmert worden waren. Sie arbeiteten mit vier Leuten und benutzten einen Kirschenpflücker mit ausfahrbarer Plattform, mit dem sie von einer Laterne zur anderen und von Straße zu Straße rollten.
    Am späten Nachmittag stand Dayna auf der Plattform des Kirschenpflückers, löste die Plexiglaskugel von einer der Straßenlaternen und überlegte, wie sympathisch ihr die Leute eigentlich waren, mit denen sie zusammenarbeitete, besonders Jenny Engstrom, eine energische und hübsche ehemalige Nachtklubtänzerin, die jetzt den Kirschenpflücker fuhr. Als Mädchen war sie der Typ, den Dayna gern als beste Freundin gehabt hätte, und sie wunderte sich darüber, daß Jenny auf der Seite des dunklen Mannes stand. Sie wunderte sich so sehr, daß sie es nicht wagte, Jenny um eine Erklärung zu bitten.
    Die anderen waren auch in Ordnung. Sie fand, daß der Anteil der Dummen in Vegas größer war als in der Zone, aber keiner hatte Reißzähne, und sie verwandelten sich auch nicht in Fledermäuse, wenn der Mond aufging. Die Leute hier arbeiteten viel härter als die in der Zone. In der Freien Zone sah man die Leute zu jeder Tageszeit im Park Spazierengehen, und viele dehnten ihre Mittagspause auf zwei Stunden aus. So etwas passierte hier nicht. Von acht Uhr morgens bis fünf Uhr nachmittags arbeitete hier jeder, entweder in Indian Springs oder bei den Wartungstrupps hier in der Stadt. Und auch die Schule hatte wieder angefangen. In Vegas waren ungefähr zwanzig Kinder im Alter von vier (das war Daniel McCarthy, der Liebling aller, den die meisten Dinny nannten) bis fünfzehn. Sie hatten zwei Leute mit Lehrbefähigung gefunden, und an fünf Tagen in der Woche fand der Unterricht statt. Lloyd, der die Schule schon verlassen hatte, nachdem er die vorletzte Klasse zweimal wiederholt hatte, betonte immer wieder seinen Stolz auf die Bildungsmöglichkeiten, die es hier gab. Die Apotheken waren geöffnet und wurden nicht bewacht. Die Leute gingen ständig ein und aus... aber sie nahmen nichts Schlimmeres mit als ein paar Aspirin oder eine Flasche Gelusil. Ein Drogenproblern gab es im Westen nicht. Wer gesehen hatte, was mit Hector Drogan passiert war, kannte die Strafe für Sucht. Es gab keine Rieh Moffats. Alle waren freundlich und ehrlich. Und es war vernünftig, nichts Stärkeres als Flaschenbier zu trinken.
    Deutschland im Jahre 1938, dachte sie. Die Nazis? Oh, das sind nette Leute. Sehr athletisch. Sie besuchen keine Nachtklubs, die Nachtklubs sind für die Touristen. Was machen sie? Sie machen Uhren.
    War das ein fairer Vergleich, fragte sich Dayna unbehaglich und dachte an Jenny Engstrom, die sie so gerne hatte. Sie wußte es nicht... aber wahrscheinlich schon.
    Sie prüfte die Birne in der Kuppel des Lichtmastes. Die war defekt. Sie schraubte sie aus, legte sie vorsichtig zwischen ihre Füße und schraubte ihre letzte neue ein. Gut, der Tag war ohnehin zu Ende. Es war...
    Sie schaute nach unten und erstarrte.
    Die Leute aus Indian Springs kamen von der Bushaltestelle. Alle sahen beiläufig nach oben, so wie Leute eben nach oben schauen, wenn sich oben etwas abspielt. Das Gratis-Zirkus -Syndrom. Dieses Gesicht, das zu ihr hochsah.
    Dieses breite, lächelnde, erstaunte Gesicht.
    Gott im Himmel, ist das Tom Cullen?
    Salziger Schweiß lief ihr in die Augen, so daß sie doppelt sah. Als sie sich die Augen ausgewischt hatte, war das Gesicht verschwunden. Die Leute von der Bushaltestelle waren schon ein ganzes Stück die Straße hinuntergegangen, ließen ihre Frühstücksbehälter baumeln, sprachen und scherzten miteinander. Dayna suchte den Mann, den sie für Tom gehalten hatte, aber von hinten war er schwer zu erkennen...
    Tom? Würden sie Tom schicken?
    Sicherlich nicht. Das war so verrückt, das war fast... 
    Fast vernünftig.
    Aber sie konnte es einfach nicht glauben.
    »He, Jürgens!« schrie Jenny frech. »Bist du da oben eingeschlafen oder spielst du an dir rum?«
    Dayna beugte sich über das niedrige Geländer der Plattform und schaute in Jennys nach oben gewandtes Gesicht. Sie zeigte ihr den

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