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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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hast du prima gemacht, Tom.«
    »Und die hier. Die lagen auch in dem Wagen.« Tom griff in seine Jackentasche und holte ein halbes Dutzend in Folie verpackte Lebensmittel hervor. Stu glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Es waren gefriergetrocknete Konzentrate. Eier, Erbsen, Kürbis, getrocknetes Rindfleisch. »Essen, nicht wahr, Stu? Jedenfalls sind Bilder von Essen darauf, meine Fresse, ja.«
    »Es sind Lebensmittel«, bestätigte Stu dankbar. »Ungefähr das einzige, was ich essen kann.« Sein Kopf summte, und weit weg im Zentrum seines Gehirns hörte er ein widerwärtiges hohes C, das keine Ruhe gab. »Können wir etwas Wasser heiß machen? Wir haben keinen Kessel.«
    »Ich werd' schon was finden.«
    »Ja, gut.«
    »Stu...«
    Stu blickte wieder in dieses besorgte traurige Gesicht, trotz des Bartes immer noch das Gesicht eines Jungen. Er schüttelte langsam den Kopf.
    »Tot, Tom«, sagte er leise. »Nick ist tot. Vor ungefähr einem Monat. Es war eine... eine politische Sache. Man könnte es wohl ein Attentat nennen. Es tut mir so leid.«
    Tom ließ den Kopf hängen, und im Schein des neu angefachten Feuers sah Stu, daß Tom die Tränen von den Wangen liefen und auf seinen Schoß fielen, wie ein sanfter, silberner Regen. Schließlich blickte er auf, und seine blauen Augen waren heller als je zuvor. Er wischte sich die Tränen mit der Hand ab.
    »Ich wußte es«, sagte er heiser. »Ich wollte nicht dran denken, dass ich es wußte, aber ich hab' es gewußt. Meine Fresse, ja. Er hat mir immer den Rücken zugedreht und ist fortgegangen. Er war mein bester Freund, Stu - wußtest du das?«
    Stu streckte den Arm aus und ergriff Toms riesige Pranke. »Das wußte ich, Tom.«
    »Ja, war er, M-O-N-D und das buchstabiert man bester Freund. Tom vermißt ihn schrecklich. Aber im Himmel seh' ich ihn wieder. Dort wird Tom Cullen ihn sehen. Und er wird sprechen können, und ich werde denken können. Stimmt doch, oder?«
    »Das würde mich nicht überraschen, Tom.«
    »Der böse Mann hat Nick getötet. Tom weiß es. Aber Gott hat den bösen Mann bestraft. Ich habe es gesehen. Die Hand Gottes ist aus dem Himmel gekommen.« Ein kalter Wind fegte über die Wüste von Utah, und Stu zitterte heftig. »Bestraft für das, was er Nick und dem armen Richter angetan hat. Meine Fresse, ja.«
    »Was weißt du über den Richter, Tom?«
    »Tot! Oben in Oregon! Erschossen!«
    Stu nickte müde. »Und Dayna? Weißt du irgend etwas über sie?«
    »Tom hat sie gesehen, aber er weiß nichts. Sie haben mir einen Reinigungsjob gegeben. Und als ich eines Tages zurückkam, sah ich, wie sie ihre Arbeit machte. Sie war oben in der Luft und wechselte die Birnen in den Straßenlampen aus. Sie sah mich an und...« Er schwieg eine Weile, als er fortfuhr, sprach er mehr zu sich selbst als zu Stu. »Hat sie Tom gesehen? Hat sie Tom erkannt? Tom weiß es nicht. Tom... glaubt ... daß sie ihn gesehen hat. Aber Tom hat sie nie wiedergesehen.«
    Bald darauf gingen Tom und Kojak, um mehr Lebensmittel zu besorgen, und Stu nickte ein. Als Tom zurückkam, hatte er keine Blechdose, wie Stu allenfalls gehofft hatte, sondern einen Schmortopf, der groß genug war für einen Weihnachts-Truthahn. Offensichtlich gab es Schätze dort draußen in der Wüste. Trotz der schmerzhaften Fieberpusteln, die sich an seinen Lippen gebildet hatten, mußte Stu grinsen. Tom erzählte ihm, er habe den Topf auf einem großen orangefarbenen Lastwagen, auf den ein großes U gemalt war, gefunden - wahrscheinlich gehörte er jemandem, der der Supergrippe mit seinem ganzen Hausrat hatte entfliehen wollen. Hatte sich wirklich für ihn ausgezahlt.
    Eine halbe Stunde später gab es etwas zu essen. Stu aß vorsichtig und hielt sich an das Gemüse. Er goß genügend Wasser über die Konzentrate, um einen dünnen Brei herstellen zu können. Er behielt alles im Magen und fühlte sich ein wenig besser, wenigstens fürs erste. Kurz nach dem Essen gingen Tom und er schlafen, und Kojak lag zwischen ihnen.

    »Hör mal zu, Tom.«
    Tom hockte sich neben Stus dicken flauschigen Schlafsack. Es war am nächsten Morgen. Zum Frühstück hatte Stu nur sehr wenig essen können; sein Hals schmerzte und war stark angeschwollen, und alle Gelenke taten ihm weh. Der Husten war schlimmer geworden, und das Fieber war durch das Anacin noch nicht sonderlich zurückgegangen.
    »Ich muß mir Medizin beschaffen, oder ich muß sterben. Und ich muß sie mir noch heute beschaffen. Die nächste Stadt ist Green River, und das liegt

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