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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Manchmal Waffen. Die Waffen wurden immer gebracht, nie geholt. Poke dachte (und sein Denken reichte selten über das hinaus, was man in der Filmbranche »Weichzeichnung« nannte), daß diese sizilianischen Typen manchmal Schießeisen an nicht organisierte Einbrecher verkauften. Nun, sagte Poke, der Göttliche George hatte versprochen, ihm Ort und Zeit mitzuteilen, sobald eine ansehnliche Lieferung solcher Artikel auf Lager war. George verlangte fünfundzwanzig Prozent vom Erlös. Poke und Lloyd würden bei George eindringen, ihn fesseln und knebeln, das Zeug nehmen und ihm vielleicht noch zu guter Letzt ein paar Knüffe und Rempler verpassen. Es mußte echt aussehen, hatte George gewarnt, denn mit diesen sizilianischen Typen war nicht zu spaßen.
    »Ja«, sagte Lloyd. »Hört sich gut an.«
    Am nächsten Tag besuchten Poke und Lloyd den Göttlichen George, einen netten, eins achtzig großen Mann mit einem kleinen Kopf, der auf zu breiten Schultern sowie einem Hals saß, der nicht zu existieren schien. Er hatte dichtes blondes Haar, was ihm das Aussehen eines berühmten Ringers gab.
    Lloyd waren Zweifel an dem Geschäft gekommen, aber Poke hatte ihn ein zweites Mal überredet. Darin war Poke gut. George bestellte sie für nächsten Freitag gegen sechs Uhr abends in sein Haus.
    »Tragt um Himmels willen Masken«, sagte er .»Und schlagt mir die Nase blutig und ein blaues Auge. Mein Gott, ich wollte, ich hätte mich nie drauf eingelassen.«
    Der große Abend kam. Poke und Lloyd fuhren mit dem Bus zur Ecke der Straße, wo George wohnte, und zogen vor seiner Haustür Skibrillen auf. Die Tür war verschlossen, aber, wie George versprochen hatte, nicht sehr gründlich. Unten war ein Hobbyraum, und dort stand George vor einer großen Tüte Marihuana. Die Tischtennisplatte war mit Schußwaffen beladen. George hatte Angst.
    »Mein Gott, mein Gott, hätte ich mich bloß nie darauf eingelassen«, sagte er immer wieder, als Lloyd ihm die Füße mit einer Wäscheleine fesselte und Poke ihm die Hände mit Tesapack verschnürte. Dann schlug Lloyd ihm auf die Nase, daß sie blutete, und Poke verpaßte ihm, wie gewünscht, ein blaues Auge.
    »Mein Gott«, rief George. »Mußte es so fest sein?«
    »Du hast doch gewollt, daß es echt wirkt«, erinnerte Lloyd ihn. Poke klebte George Klebeband auf den Mund. Die beiden fingen an, die Beute einzusammeln.
    »Weißt du was, alter Junge?« fragte Poke und hielt inne.
    »Nee«, sagte Lloyd und kicherte nervös. »Überhaupt nichts.«
    »Ich frage mich, ob old George ein Geheimnis für sich behalten kann.«
    Für Lloyd war das eine völlig neue Überlegung. Er sah den Göttlichen George eine lange Minute hart an. Georges Augen quollen plötzlich entsetzt aus den Höhlen.
    Dann sagte Lloyd: »Klar. Ist doch auch sein Arsch.« Aber das klang so unsicher, wie er sich fühlte. Wenn bestimmte Samen gepflanzt werden, wachsen sie fast immer.
    Poke lächelte. »Oh, er könnte einfach sagen: >He, Jungs, ich hab' einen alten Freund und seinen Kumpel getroffen. Wir haben über allen möglichen Scheiß geredet und ein paar Bier getrunken, und was meint ihr, kommen die Hurensöhne doch in mein Haus und nehmen mich auseinander. Hoffentlich kriegt ihr sie. Will euch mal sagen, wie sie aussehen.<«
    George schüttelte wild den Kopf, seine Augen waren große Os des Entsetzens.
    Die Waffen waren jetzt in einem großen Wäschesack aus derbem Leinen, den sie unten im Badezimmer gefunden hatten. Lloyd hob den Beutel nervös auf und sagte: »Was meinst du, sollen wir machen?«
    »Ich denke, wir sollten ihn pokerisieren, alter Junge«, sagte Poke bedauernd. »Einzige Möglichkeit.«
    Lloyd sagte: »Verdammt hart, wo er uns die Sache doch gesteckt hat.«
    »Die Welt ist hart, Junge.«
    »Ja«, seufzte Lloyd, und sie gingen zu George hinüber.
    -»Mfff«, sagte George, und wieder schüttelte er wild den Kopf.
    »Mmmmmmmm! Mmmmmmmff!«
    »Ich weiß«, beruhigte Poke ihn. »Scheiße, was? Tut mir leid, George. Ehrlich. Ist nichts Persönliches, vergiß das nicht. Halt seinen Kopf fest, Lloyd.«
    Das war leichter gesagt als getan. Der Göttliche George zuckte wie verrückt mit dem Kopf hin und her. Er saß in der Ecke seines Hobbyraums, und die Wände waren aus Ziegelsteinen, und er schlug ständig mit dem Kopf dagegen, schien es aber nicht einmal zu spüren.
    »Halt ihn fest«, sagte Poke gelassen und riß noch einen Klebestreifen von der Rolle.
    Schließlich packte Lloyd ihn an den Haaren und schaffte es, seinen Kopf so

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