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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Frühstück holen sollte.
    Dann begann Dr. Soames wieder zu reden, ohne die Augen aufzumachen. Nick beobachtete aufmerksam seine Lippen. »Die Symptome sind alle bekannt«, sagte Soames und fing an, sie an den Fingern aufzuzählen, bis er alle zehn von sich gestreckt hatte, wie einen Fächer. »Schüttelfrost. Fieber. Kopfschmerzen. Schwäche und allgemeines Unwohlsein. Appetitlosigkeit.
    Schmerzen beim Wasserlassen. Drüsenschwellung von unbedeutend bis akut. Schwellungen unter den Achseln und am Unterleib. Atemschwäche und Atemnot.«
    Er sah Nick an.
    »Das sind die Symptome der gewöhnlichen Erkältung, der Influenza, der Grippe. Das alles können wir heilen, Nick. Es sei denn, der Patient ist sehr jung, sehr alt oder bereits durch eine vorhergehende Krankheit geschwächt. Normalerweise werden Antibiotika schnell damit fertig. Aber damit nicht. Der Patient bekommt es schnell oder langsam. Das scheint keine Rolle zu spielen. Nichts hilft. Dann eskaliert das Ganze, flaut ab, eskaliert wieder; die Entkräftung nimmt zu; die Schwellungen werden schlimmer; zuletzt Tod. Jemand hat einen Fehler gemacht.
    Und man versucht es zu vertuschen.«
    Nick sah ihn zweifelnd an, fragte sich, ob er richtig von den Lippen des Doktors gelesen hatte oder ob Soames irre redete.
    »Hört sich ziemlich verrückt an, was?« fragte Soames und sah Nick belustigt an. »Ich hatte einmal Angst vor der Paranoia der jüngeren Generation, hast du das gewußt? Sie glaubten immer, jemand würde ihr Telefon abhören ... sie bespitzeln... sie vom Computer überprüfen lassen... und jetzt muß ich feststellen, daß sie recht hatten und ich unrecht. Das Leben ist schön, Nick, aber ich habe feststellen müssen, daß das Alter einen unangemessen hohen Tribut von den ach so hoch geschätzten Vorurteilen fordert.«
    »Was meinen Sie damit?« schrieb Nick.
    »Kein Telefon in Shoyo funktioniert«, sagte Soames. Nick hatte keine Ahnung, ob das die Antwort auf seine Frage war (Soames hatte seinen letzten Zettel nur ganz flüchtig angesehen), oder ob sich der Arzt einem neuen Thema zugewandt hatte - er vermutete, dass das Fieber für Soames' sprunghafte Gedanken verantwortlich war.
    Der Arzt betrachtete Nicks verwirrtes Gesicht und schien zu denken, daß der Taubstumme ihm nicht glaubte. »Stimmt«, sagte er. »Wenn man versucht, eine Nummer zu wählen, die nicht zum Netz dieser Stadt gehört, bekommt man eine Bandansage. Außerdem sind die beiden Aus- und Zufahrten von und nach Shoyo auf der Autobahn gesperrt, auf den Schildern steht STRASSENARBEITEN. Aber da sind keine Straßenarbeiten. Nur die Absperrungen. Ich war draußen. Ich glaube, man könnte die Absperrungen einfach wegräumen, aber wozu? Der Verkehr auf der Schnellstraße schien heute vormittag ziemlich schwach zu sein. Hauptsächlich Fahrzeuge der Armee, Laster und Jeeps.«
    »Was ist mit den anderen Straßen?« schrieb Nick.
    »Route 63 ist am Ostrand der Stadt aufgerissen worden, weil ein Wasserrohr ausgewechselt werden muß«, sagte Soames. »Am Westrand der Stadt scheint es einen bösen Autounfall gegeben zu haben. Zwei Wagen quer über der Straße; sie ist vollkommen blockiert. Es sind Warnleuchten aufgestellt, aber keine Spur von State Troopers oder Abschleppfahrzeugen.«
    Er verstummte, nahm das Taschentuch und schneuzte sich.
    »Die Männer, die am Wasserrohr arbeiten, lassen sich reichlich Zeit, meint Joe Rackman, der da draußen wohnt. Ich war vor etwa zwei Stunden bei den Rackmans und habe mir ihren kleinen Jungen angesehen, der wirklich ziemlich krank ist. Joe glaubt, die Männer an der Baustelle sind in Wirklichkeit Soldaten, obwohl sie wie städtische Straßenarbeiter gekleidet sind und einen Wagen des Bundesstaats fahren.«
    Nick schrieb: »Woher weiß er das?«
    Soames stand auf und sagte: »Bauarbeiter salutieren normalerweise nicht voreinander.«
    Nick stand auch auf.
    »Nebenstraßen?« kritzelte er.
    »Möglich.« Soames nickte. »Aber ich bin Arzt, kein Held. Joe hat gesagt, er hat Gewehre auf dem Lastwagen gesehen.
    Armeekarabiner. Wenn man versucht, Shoyo über Nebenstraßen zu verlassen und wird gesehen, wer weiß? Und was findet man außerhalb von Shoyo? Ich wiederhole: Jemand hat einen Fehler gemacht. Und jetzt versuchen sie, es zu vertuschen. Wahnsinn. Wahnsinn. Natürlich kommt so etwas ans Licht, es wird nicht mehr lange dauern. Aber wie viele werden bis dahin sterben?«
    Der verängstigte Nick sah nur Dr. Soames an, der wieder zum Auto ging und langsam einstieg.
    »Und

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