The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen
knüpfen, die keine Bedrohung für uns darstellen. Dies ist im Grunde eine Form der Vermeidung und hält uns davon ab, voll und ganz zu leben.
Marilyn war in den Dreißigern, attraktiv und Single. Es gab immer eine Reihe von Männern, die sich für sie interessierten, aber keiner genügte ihren Ansprüchen. Marilyns Problem war ihr Blick auf die Welt der Männer. Sie glaubte, es gäbe Männer der A-Klasse und Männer der B-Klasse. Die A-Klasse-Männer waren erfolgreicher und sahen besser aus, aber sie war überzeugt, dass sie bei ihnen keine Chance hatte. Wurde sie doch einmal einem solchen Mann vorgestellt, war sie sehr reserviert; ihr war im tiefsten Innern bange vor ihm, und sie wollte nicht von ihm eingeladen werden. Die Männer, mit denen sie ausging, gehörten immer zur B-Gruppe. Sie ließ kein gutes Haar an ihnen, obwohl sie ihre Komfortzone bildeten. Solange sie sich mit B-Klasse-Männern traf, lief sie nicht Gefahr, jemanden zu finden, der sie wirklich interessierte. Jedes Mal, wenn sie unter Männern der A-Klasse war, musste sie die Umpolung des Verlangens praktizieren, um mit ihrer Angst fertigzuwerden. Am Ende gelang es ihr, sich ihnen gegenüber unbefangen und natürlich zu verhalten.
Die Umpolung des Verlangens verschafft Autorität. Eine der schwersten Herausforderungen für eine Führungskraft – ob sie eine Abteilung, ein ganzes Unternehmen oder eine Familie leitet – ist es, Entscheidungen treffen zu müssen, unter denen andere leiden. Darum heißt es: An der Spitze ist es einsam. Ein erfolgreicher Manager kann die Unzufriedenheit anderer tolerieren.
Elizabeth war College-Professorin und wurde zur Vorsitzenden ihres Fachbereichs ernannt. Obwohl sie zu den Koryphäen auf ihrem Gebiet gehörte, war sie umgänglich und bescheiden geblieben. Sie behandelte jeden als Freund. Alle, von den Studenten über die Kollegen bis hin zum Reinigungspersonal, mochten sie. Ihre berufliche Umgebung war ihre Komfortzone. So konnte es aber nicht bleiben, als sie den Vorsitz ihrer Fakultät übernahm. Denn nun musste sie Lehraufträge vergeben, Termine festlegen, Urlaubsanträge genehmigen, Disziplinarmaßnahmen ergreifen usw. Dabei mit allen gut Freund zu bleiben funktionierte nicht, denn es gab immer einen, dem missfiel, was sie entschied. Das war ihr so unangenehm, dass sie Entscheidungen so lange vor sich herschob, bis an ihrer Fakultät Chaos herrschte. Ihr war klar, dass sie lernen musste, unpopuläre Entscheidungen zu treffen, wenn sie ihre Stellung behalten wollte. Sie begann, die Umpolung des Verlangens zu üben, um mit dem Schmerz fertigzuwerden, von manchen Leuten abgelehnt zu werden. Es gelang ihr irgendwann, es auszuhalten, wenn jemand ihr das übelnahm, und sie wurde eine erfolgreiche Führungskraft.
Ihr wurde klar, dass Führungsfragen in allen zwischenmenschlichen Beziehungen eine Rolle spielen und dass ihre Mitarbeiter ihre Führungsqualitäten ebenso sehr wie ihre Freundschaft benötigten. In der Folge verbesserten sich all ihre Kontakte. Freunden und Kollegen, die sie seit Jahren kannten, gefiel die neue Klarheit und Zielgerichtetheit, mit der sie jetzt ihre Entscheidungen traf. Das erfüllte sie mit einem Selbstvertrauen wie nie zuvor. Sogar als Mutter verbesserte sie sich; da sie jetzt ihrer Tochter, einem Teenager, Grenzen zu setzen vermochte, wurde der Umgang ehrlicher, und das war für beide eine Erleichterung.
Durch die Umpolung des Verlangens werden Phobien überwunden. Eine Phobie ist eine irrationale Angst oder Abscheu vor etwas, zum Beispiel vor Spinnen oder geschlossenen Räumen. Die Folge davon ist, dass uns bestimmte Lebensbereiche verschlossen bleiben. Eine Phobie kann selbst in leichter Form das Berufsleben und die zwischenmenschlichen Beziehungen beeinträchtigen. Mit dem Tool fassen wir Mut, sodass wir uns Situationen aussetzen können, die zuvor tabu waren. Es eröffnen sich neue Perspektiven im Leben.
Michael war Ingenieur und musste aus beruflichen Gründen viel reisen. Leider litt er unter extremer Flugangst, die seine Karriere in Gefahr brachte. In dem Augenblick, in dem das Flugpersonal die Tür zum Passagierraum schloss, ging sein Atem kürzer, und es wurde ihm eng um die Brust. Oft entwickelte sich daraus eine echte Panikattacke, und er war sicher, er würde das nicht überleben. Zu Hause erfüllte ihn schon der bloße Gedanke ans Fliegen mit Angst. Er führte jede Entschuldigung an, die ihm einfiel, um Flugreisen zu vermeiden, bis sein Chef davon erfuhr. Indem er
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