The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen
hatte. Wir haben uns verplaudert, und als ich schließlich auf die Uhr sah, wollte ich meinen Augen nicht trauen – zwei Stunden waren vergangen … zwei sorglose Stunden ohne Stress. Mir wurde bewusst, dass ich zum ersten Mal seit langer Zeit glücklich war.« Sie strahlte. »Dann fing ich an, mir Gedanken zu machen, weil ich zu spät zur Therapie kommen würde, und da habe ich gleich das dankbare Herz angewandt. Eine kraftvolle Ruhe überkam mich. Mein Geist war vollkommen klar.«
Nachdem Elizabeth gelernt hatte, dieses Gefühl der Ruhe zu erzeugen, konnte sie es bei Bedarf immer wieder aufrufen. Von da an ließ sie sich nicht mehr so schnell aus dem Gleichgewicht bringen und war weniger reizbar. Kehrten die Sorgen zurück, konnte sie leichter davon Abstand nehmen. Zum ersten Mal im Leben erlebte sie das, wonach wir uns alle sehnen: inneren Frieden.
Kaum jemand kennt diesen seltenen, wertvollen Zustand in der heutigen Welt, weil wir am falschen Ort danach suchen. Wir glauben, ihn durch Äußerlichkeiten erlangen zu können – durch genügend Geld, unsere Altersvorsorge, durch ein Ferienhaus oder einen treuen Partner. Aber selbst wenn wir all diese Ziele erreicht haben, finden wir nur kurz die ersehnte Seelenruhe.
Der Grund dafür liegt auf der Hand. In der materiellen Welt sind wir stets verletzlich; was immer wir gewinnen, das können wir auch wieder verlieren. Es kann einen Börsencrash geben, eine Überschwemmung kann unser Haus wegreißen, unser Partner oder unsere Partnerin kann uns verlassen. Damit unser innerer Frieden von Dauer ist, muss er folglich von irgendwoher kommen, wo er unablässig genährt und unterhalten wird.
Dauerhaften inneren Frieden kann nur eine Verbindung mit der Quelle garantieren.
Doch um wirklich inneren Frieden zu genießen, muss diese Verbindung ununterbrochen bestehen, das heißt, wir müssen ständig daran arbeiten. Das will uns nicht einleuchten. Normalerweise stellen wir uns inneren Frieden als Ruhezustand vor; aber das ist kein Frieden, sondern Passivität. Mit der Quelle verbunden zu bleiben erfordert hingegen ständigen Einsatz. Innerer Frieden ist ein aktiver Zustand .
Das macht viel Arbeit, aber es ist die Mühe wert. Lohn der Mühe ist unter anderem ein gewaltiges Plus an Energie und Motivation. Die meisten Menschen machen Fehler in der Art, wie sie sich selbst motivieren. Sie wollen alles, was ihr Herz begehrt, erreichen – Geld, Liebe, Status –, weil sie das Gefühl haben, nicht genug zu haben. Dieser empfundene Mangel ist ein starker Motivator, aber wir zahlen einen hohen Preis dafür. Der Preis ist das nagende Gefühl, dass immer etwas fehlt . Selbst wenn wir bekommen haben, was wir wollten, sind wir schnell wieder unzufrieden und sehnen uns nach etwas Neuem. Wie sehr wir uns auch bemühen, wir werden nie glücklich. So verlieren wir allmählich unsere Energie, und unser Leben wird sinnlos.
Der Fehler bei dieser Art der Selbstmotivation besteht darin, dass Sie alle benötigte Energie selbst aufbringen müssen. Die Alternative besteht darin, sich mit einer Energiequelle zu verbinden, die viel größer ist als wir selbst – das ist die Quelle . Mit dem Gefühl, dass etwas fehlt, lässt sich aber keine Verbindung zu dieser Quelle herstellen. Im Gegenteil, je dankbarer wir sind für das, was wir schon haben, umso mehr Energie bekommen wir. Dadurch öffnet sich die Tür zu einer vollkommen neuen Lebensweise, bei der die Kraft des Vorwärtsstrebens auf Freude beruht statt auf Leid.
Die Verbindung zur Quelle verschaffte Elizabeth einen wei teren Vorteil. Das fiel ihr auf, als ihre Tochter nicht zu dem College zugelassen wurde, das sie ausgewählt hatte. »Ich war kurz davor auszurasten, aber das dankbare Herz ist mir so zur Gewohnheit geworden, dass ich es schon anwandte, ohne es recht zu bemerken. Mitten in unserer Aufregung fand ich in einen Raum der Ruhe und Klarheit zurück. Von dort aus konnte ich meiner Tochter versichern, dass nicht entscheidend war, welches College sie besuchte, sondern was sie aus dessen jeweiligen Angeboten machte. Ich bin zuversichtlich, dass sie ihren Weg gehen wird, ganz gleich, welches College sie besuchte, und das sagte ich ihr auch. Ich konnte sehen, wie sehr es sie überraschte, dass diesmal nicht ich diejenige war, die Zuspruch brauchte. Das war ein wunderbares Gefühl für uns beide.«
Elizabeth hatte etwas Unschätzbares gewonnen: einen erweiterten Horizont . Wer eine eingeschränkte Perspektive hat, wird sein Leben lang von
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