The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)
begann. Seit jener Nacht im Wald hatte sie nicht mehr ihre Reißzähne gebleckt. Es war, als hätte dieses geheime Treffen alles verändert. Sie brauchte mich, damit ich ihr Geheimnis wahrte, und ich brauchte sie, um ich selbst zu sein. In ihrem kleinen, schummrigen Schlafzimmer war alles voller Leidenschaft und vollkommen– es fühlte sich beinahe so an, als seien wir frisch vermählt.
Natürlich fragte ich mich, wie es weitergehen würde, wenn ich mit jedem Jahr älter wurde, während Katherine so jung und schön blieb, wie sie es jetzt war. Aber diese Frage konnte später noch geklärt werden, nachdem sich die Angst vor der Vampirgeißel gelegt hatte, nachdem wir verlobt waren, nachdem wir uns in einem Leben eingerichtet hatten, in dem wir uns nicht verstecken mussten.
» Ich weiß, dass du Zeit mit der jungen Katherine verbringst«, sagte Vater eines Abends am Tisch, nachdem Alfred das Geschirr abgeräumt und Vater das abgegriffene Kartenspiel und das Cribbage-Brett geholt hatte.
» Ja.« Ich beobachtete, wie Alfred Sherry in Vaters Glas goss. In dem flackernden Kerzenlicht sah die für gewöhnlich goldene Flüssigkeit aus wie Blut. Er hielt mir die Karaffe hin, aber ich schüttelte den Kopf.
» Genau wie Damon«, fuhr Vater fort, nahm das Kartenspiel in seine langen Finger und ließ die Karten langsam von einer Hand in die andere gleiten.
Ich seufzte, verärgert darüber, dass Damon einmal mehr bei einem Gespräch über Katherine eine Rolle spielte. » Sie braucht einen Freund. Freunde «, sagte ich.
» In der Tat. Und ich bin froh, dass ihr Katherine ein wenig Gesellschaft leisten konntet«, erwiderte Vater. Er legte die Karten mit der Bildseite nach unten auf den Tisch und schaute mich an.
» Ich weiß nicht sehr viel über ihre entfernten Verwandten in Atlanta. Ich habe durch einen meiner Freunde von ihr erfahren. Sehr traurig, ein Mädchen, das durch Shermans Schlacht zur Waise wurde. Aber es gibt nicht sehr viele andere Pierces, die sagen, dass sie sie kennen.«
Ich rutschte nervös auf meinem Stuhl herum. » Pierce ist ein durchaus häufiger Name. Und vielleicht will sie mit einigen ihrer Verwandten gar nicht in Verbindung gebracht werden.« Ich holte tief Luft. » Ich bin mir sicher, dass es da draußen irgendwo auch andere Salvatores gibt, von denen wir noch nichts gehört haben.«
» Das ist ein gutes Argument«, sagte Vater und nippte an seinem Sherry. » Salvatore ist kein häufiger Name, aber es ist ein guter Name. Das ist auch der Grund, warum ich hoffe, dass ihr beide, du und Damon, wisst, worauf ihr euch da einlasst.«
Ich blickte abrupt auf.
» Euch um dasselbe Mädchen zu streiten«, erklärte Vater schlicht. » Ich würde nicht wollen, dass ihr eure brüderliche Beziehung aufs Spiel setzt. Ich weiß, ich bin nicht immer einer Meinung mit deinem Bruder, aber er ist dein Fleisch und Blut.«
Ich wand mich innerlich und die vertraute Phrase klang plötzlich kompliziert. Aber wenn Vater etwas bemerkte, so verlor er kein Wort darüber. Er griff nach dem Kartenstapel und sah mich erwartungsvoll an. » Wollen wir spielen?«, fragte er und teilte mir bereits sechs Karten aus.
Ich griff nach meinem Blatt und sortierte die Karten, während ich aus dem Augenwinkel durch das Fenster beobachtete, ob am Kutscherhaus irgendeine Bewegung zu sehen war.
Alfred trat ein. » Sir, Sie haben einen Gast.«
» Einen Gast?«, fragte Vater neugierig und erhob sich halb vom Tisch. Es kamen selten Gäste auf das Gut, es sei denn, wir veranstalteten ein Fest. Vater zog es immer vor, Bekannte in der Stadt zu treffen.
» Bitte verzeihen Sie mir die Störung.« Katherine kam herein, in den dünnen Armen einen Strauß Blumen aller Farben und Größen– Rosen, Hortensien und Maiglöckchen. » Emily und ich haben am Teich Blumen gepflückt, und ich dachte, Sie würden sich vielleicht über ein wenig Farbe freuen.« Katherine lächelte sanft, während Vater ihr steif die Hand hinhielt. Er hatte seit Katherines Ankunft kaum mehr als drei Worte mit ihr gewechselt. Ich hielt den Atem an, genauso ängstlich, als würde ich meinem Vater meine Verlobte vorstellen.
» Vielen Dank, Miss Pierce«, sagte Vater. » Unser Haus ist Ihr Haus. Bitte fühlen Sie sich nicht genötigt, um Erlaubnis zu fragen, bevor Sie zu Besuch kommen. Wir freuen uns, Sie bei uns zu haben, wann immer Sie wünschen, ein wenig Zeit mit uns zu verbringen.«
» Vielen Dank. Ich würde mich nicht aufdrängen wollen«, erwiderte sie und klimperte auf
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