The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)
versuchte, sich aufzurappeln. Ich zuckte zusammen, als ich das Blut sah, das aus seiner Schläfe strömte. Als er sich zu mir umdrehte, brannten seine Augen vor Zorn.
Vater stand mit dem Pflock in der Hand da. » Danke, dass du den Sheriff geholt hast, Stefan. Du hast das Richtige getan. Im Gegensatz zu deinem Bruder.« Vater streckte die Hände nach ihm aus, und ich schnappte nach Luft, davon überzeugt, dass er ihn abermals schlagen würde. Aber stattdessen hielt er ihm die Hand hin. » Steh auf, Damon.«
Damon schlug Vaters Hand weg. Er rappelte sich aus eigenen Kräften auf und wischte sich mit dem Handrücken das Blut vom Kopf.
» Damon. Hör mir zu«, fuhr Vater fort, ohne den Ausdruck puren Hasses auf Damons Gesicht zu beachten. » Du wurdest von dem Dämon verzaubert… von dieser Katherine. Aber jetzt wird sie verschwinden und du musst dich auf die Seite des Rechts stellen. Ich habe dir gegenüber Gnade walten lassen, aber diese Leute…« Er deutete auf das Fenster und den wütenden Mob darunter.
» Dann lass sie mich töten«, zischte Damon, während er zur Tür hinausstürmte. Er drängte sich an mir vorbei und schlug hart gegen meine Schulter, als er die Treppe hinunterlief.
Aus dem Raum hinter der Tür erklang ein qualvoller Laut.
» Sheriff?«, rief Vater und schwang die Tür zu Katherines Gemächern auf. Ich keuchte. Dort war Katherine, ein lederner Maulkorb lag über ihrem Gesicht, ihre weißen Arme und Beine waren gefesselt.
» Sie ist so weit«, sagte Sheriff Forbes grimmig. » Wir werden sie zum Wagen bringen und auf die Liste schreiben. Gilbert hat den Kompass und treibt die Vampire in der Stadt zusammen. Bis Tagesanbruch werden wir die Stadt von dieser Geißel befreit haben.«
Katherine starrte mich an, einen verzweifelten, flehenden Ausdruck in den Augen. Aber was konnte ich tun? Sie war für mich verloren.
Ich drehte mich um und lief die Treppe hinunter.
Kapitel Siebenundzwanzig
Ich rannte hinaus auf den Rasen. Überall war Feuer, und ich bemerkte, dass die Dienstbotenquartiere in Flammen standen. Im Augenblick schien das Haupthaus noch nicht betroffen zu sein, aber wer wusste, wie lange das so bleiben würde? Mit einem flüchtigen Blick sah ich auch im Wald Flammen, eine Menschentraube scharte sich um die Polizeikutsche. Ich musste Damon finden. Schließlich erkannte ich eine Gestalt in blauem Rock, die auf den Teich zustürmte. Ich machte auf dem Absatz kehrt und folgte ihr über das Feld.
» Stefan!« Ich hörte meinen Namen, blieb stehen und sah mich hektisch um. » Hier drüben!« Als ich mich umdrehte, sah ich Jonathan Gilbert mit weit aufgerissenen Augen am Waldrand stehen, Pfeil und Bogen in einer Hand, seinen Kompass in der anderen. Jonathan schaute beinahe ungläubig auf seine Erfindung hinab. » Es ist ein Vampir im Wald. Mein Kompass zeigt in diese Richtung, aber ich brauche einen Späher.«
» Jonathan!«, brüllte ich keuchend. » Ich kann nicht… ich muss ihn finden…«
Plötzlich sah ich aus dem Wald einen weißen Blitz aufzucken. Jonathan drehte sich um und brachte seinen Bogen in Position. » Wer ist dort?«, fragte er und seine Stimme hallte wie eine Kriegstrompete. Unmittelbar darauf schoss er den Pfeil ab. Ich verfolgte den Beginn seiner Flugkurve, während er durch die Dunkelheit zischte. Dann hörte ich einen Schrei, gefolgt von einem dumpfen Aufprall.
Jonathan lief in den Wald und ich hörte ein lang gezogenes, leises Stöhnen. » Jonathan!«, schrie ich wie von Sinnen, dann hielt ich abrupt inne. Ich sah Jonathan über einer am Boden liegenden Gestalt knien. Er drehte sich zu mir um und in seinen Augen glänzten Tränen.
» Es ist Pearl«, sagte er dumpf.
Unterhalb ihrer Schulter ragte ein Pfeil aus ihrem Fleisch. Sie stöhnte und ihre Augen flatterten unter den Lidern.
» Pearl!«, sagte Jonathan, wütend diesmal, während er grob den Pfeil herausriss. Ich konnte nicht hinsehen und wandte mich um.
Ich lief, so schnell ich konnte, auf den Teich zu und hoffte entgegen aller Erwartung, dass Damon noch dort war.
» Damon?«, rief ich zaghaft, während ich mir meinen Weg um Baumwurzeln herum bahnte. Es dauerte einen Moment, bis meine Augen sich an die Dunkelheit und die Stille des Waldes gewöhnten. Ich sah eine Gestalt auf einem am Boden liegenden Ast hocken. » Damon?«, fragte ich leise.
Die Gestalt drehte sich um und ich schnappte nach Luft. Damons Gesicht war kalkweiß, das dunkle Haar klebte an seiner Stirn. Die Ränder der Wunde an
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