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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Kompass in der Hand und runzelte die Stirn.
    » Pfählt ihn!«, befahl er. Der Wachposten zog sein Bajonett zurück und stieß es Henry mitten in die Brust. Blut spritzte, während Henrys Schrei durch die Nachtluft gellte. Henry sackte auf die Knie und starrte mit weit aufgerissen Augen auf das Bajonett, das aus seinem Körper ragte. Ich drehte mich zu Damon um, und uns wurde klar, dass wir keine Zeit verlieren durften. Damon biss sich auf die Unterlippe, und ich wusste, dass wir dies zusammen durchstehen würden. Obwohl wir häufig unterschiedlich handelten, dachten wir, wenn es darauf ankam, auf die gleiche Art und Weise. Vielleicht konnte genau das – unsere brüderliche Art von telepathischer Kommunikation– uns retten. Uns und Katherine.
    » Vampire!«, brüllte ich aus Leibeskräften.
    » Wir haben einen gefunden! Hilfe!«, rief Damon.
    Sofort ließen Noah und der andere Wachposten Henry los und kamen mit erhobenen Bajonetten auf uns zugerannt.
    » Dort drüben!«, keuchte Damon und zeigte tief in den Wald hinein, während die beiden Wachmänner näher kamen. » Da war ein Mann. Wir haben nur einen dunklen Schatten gesehen, aber er hat versucht, meinen Bruder anzugreifen.« Wie um seine Behauptung zu verdeutlichen, zeichnete Damon den klebrigen Pfad des Blutes nach, das von meinem Hals auf mein Schlüsselbein getropft war. Ich legte überrascht eine Hand auf diese Stelle. Ich hatte ganz vergessen, dass ich von Katherine gebissen worden war. Es schien eine Ewigkeit her zu sein.
    Die beiden Wachmänner sahen einander an und nickten angespannt. » Ihr Jungs solltet nicht ohne Waffen hier draußen sein. Wir haben welche in der Kutsche«, rief Noah noch, bevor er in den Wald stürmte.
    » Gut«, sagte Damon beinahe unhörbar. » Lass uns gehen. Und wenn du mich im Stich lässt, werde ich dich umbringen«, fügte er noch hinzu und rannte dann weiter. Ich folgte ihm, angetrieben einzig von Adrenalin.
    Wir erreichten die unbewachte Polizeikutsche. Aus dem Innern drang leises Stöhnen. Damon trat die Rückseite des Wagens auf und sprang auf die Plattform. Ich folgte und musste würgen, als ich eintrat. Der Geruch hier drin war beißend, eine Mischung aus Blut, Eisenkraut und Rauch. In einer Ecke krümmten sich Leiber, doch im Wagen war es vollkommen dunkel, sodass man unmöglich erkennen konnte, ob die Gestalten Vampire oder Menschen waren oder gar eine Mischung aus beidem.
    » Katherine!«, zischte Damon, beugte sich vor und betastete auf seiner Suche nach ihr grob jeden der Leiber.
    » Stefan?«, erklang eine schwache Stimme aus der Ecke, und ich zwang mich, nicht um mich zu schlagen, nicht in Richtung der Stimme zu spucken, nicht in diese niederträchtigen Augen zu schauen und ihr zu sagen, dass ich hoffte, dass sie genau das bekommen hatte, was sie verdiente. » Damon?« Die Stimme brach.
    » Katherine. Ich bin hier«, flüsterte Damon und bewegte sich auf das gegenüberliegende Ende des Wagens zu. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Während meine Augen sich an das fahle Licht gewöhnten, begann ich Dinge zu erkennen, die schrecklicher waren als alles, was ich je in meinen schlimmsten Träumen gesehen hatte. Auf dem Boden des Wagens befanden sich fast ein Dutzend Leiber, einige davon Leute, die ich aus der Stadt kannte. Pearl, einige Stammgäste der Schenke und sogar Dr. James. In einigen der Leiber steckten Pfähle, andere hatten Maulkörbe über dem Mund, ihre Hände und Füße waren gefesselt und ihre Lippen schienen in einem weiten Schrei des Grauens erstarrt zu sein; wieder andere hatten sich einfach zusammengerollt, als seien sie bereits tot.
    Der Anblick veränderte mich, veränderte alles. Ich ließ mich auf die Knie fallen und betete zu Gott und zu jedem, der zuzuhören bereit war, sie zu retten. Ich erinnerte mich an die Schreie, an die dumpfe Furcht in Pearls Augen. Ja, sie konnten hier nicht leben, aber warum hieß Vater diese brutale Behandlung gut? Niemand verdiente es, so zu sterben, nicht einmal ein Ungeheuer. Warum genügte es nicht, sie einfach aus der Stadt zu vertreiben?
    Damon kniete nieder und ich eilte an seine Seite. Katherine lag auf dem Rücken, an Armen und Beinen gefesselt. Die Seile mussten mit Eisenkraut präpariert worden sein, denn an den Stellen, an denen sie ihre Haut berührten, waren schreckliche Brandwunden entstanden. Der lederne Maulkorb bedeckte immer noch ihr Gesicht und ihr Haar war verfilzt von getrocknetem Blut.
    Ich trat zurück. Ich wollte sie nicht berühren oder auch

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