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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Aber ich gebe dir eine letzte Chance«, sagte ich und suchte nach irgendeiner Spur von Menschlichkeit in ihren blutunterlaufenen Augen. Aber Violet lachte nur.
    Genau in diesem Moment sah ich, wie Cora auf uns zurannte, viel schneller, als ein normaler Mensch sich bewegen konnte. » Cora, bring dich in Sicherheit!«, rief ich. Violet war stark, und ich bezweifelte, dass Cora es – trotz der Unterstützung durch Eleuthro – auch nur annähernd mit ihr aufnehmen konnte.
    » Nein. Violet, hör mir zu«, sagte sie und schlang ihrer Schwester die Arme um die Taille. » Ich bin deine Schwester. Ich kenne dich. Und ich weiß, dass du eine Chance auf Erlösung hast. Bitte, hör auf mit dem, was du tust, und ergreife diese Chance.« Cora senkte die Stimme zu einem Flüstern. » Sonst werde ich dich eigenhändig töten.« Bei diesen Worten hielt Violet inne. Sie wand sich nicht länger, sondern drehte sich zu ihrer Schwester um.
    » Nicht wenn ich dich zuerst töte«, knurrte Violet, während sie auf Cora zusprang, ihre Reißzähne gefährlich nah an der Kehle ihrer Schwester. Ihre Augen waren groß und rot, und in diesem Moment war sie nichts als ein auf seine Beute konzentrierter Vampir – obwohl die Beute ihr eigen Fleisch und Blut war. Ich umklammerte den hölzernen Pflock mit einer Hand, während ich sie von hinten packte und auf den Rücken warf.
    Gerade als ich die Waffe heruntersausen lassen wollte, durchschnitt ein zweiter Pflock die Luft und bohrte sich in den dicken Pelz von Violets Mantel. Violet stieß ein gequältes Kreischen aus, dann erschlaffte sie. Ihre Haut wurde schnell aschfahl, der Mund erstarrt, als ringe sie um Luft. Sie war tot.
    Cora lehnte sich zurück und hob vor Schreck eine Hand an die Lippen. Völlig regungslos, ohne einen Wimpernschlag, starrte sie auf den Leichnam ihrer Schwester. Die sie gerade getötet hatte.
    Mir blieb keine Zeit, Violets tragischen, aber notwendigen Tod zu betrauern. Ich fuhr herum, um Mary Jane und Jemima gegen Samuel zu helfen. Der Kampf war noch nicht entschieden.
    Aber Samuel stand nicht länger den Hexen gegenüber, sondern oben am Rand des Brückenbogens. Bevor ich auch nur das Gerüst erreichen konnte, sprang er ins Wasser und tauchte so anmutig ein wie ein Vogel, der herabstieß, um einen Fisch zu fangen. In der Mitte des Flusses tauchte er wieder auf und begann, mit weit ausholenden Bewegungen auf das andere Ufer zurückzuschwimmen.
    Ich blinzelte ungläubig. Der Abstoßzauber von Mary Jane und Jemima hatte tatsächlich funktioniert – Samuel war geflohen. Trotzdem empfand ich es nicht als Sieg, dass er dem Kampf aus dem Weg ging. Denn auch wenn wir diese Schlacht für uns entschieden hatten – der Krieg ging weiter. Samuel hatte zwar begriffen, dass er uns unterlegen war, allerdings nur hier und heute. Zumindest haben wir Damon gerettet, dachte ich, während ich zu der Stelle hinübereilte, wo Jemima dessen Verletzungen untersuchte.
    » Bruder.« Damon nickte erschöpft. Böse, blutige Brandmale umgaben seine Handgelenke. Sein ganzer Leib war von Verbrennungen, Kratzern, Schnittwunden und Dreck geschunden, seine Lippen waren rissig, ein Auge war zugeschwollen. Er schien in einer noch schlimmeren Verfassung zu sein als damals in Gallaghers Zirkus in New Orleans. Er brauchte Blut – jede Menge.
    Mir schlug das Herz bis zum Hals, als unsere Blicke sich trafen. Ich hatte ihm das Leben gerettet. Also, warum konnte ich jetzt nichts zu ihm sagen?
    » Geh und trink«, stieß ich rau hervor. Ihn so schwach zu sehen, erschütterte mich. Ich wusste, wenn wir nur eine Stunde länger gewartet hätten, wäre er wahrscheinlich tot gewesen. Eine Möglichkeit, über die ich nicht länger nachdenken wollte. » Weiter unten am Pier wirst du einige Opfer finden.«
    Aber Damon regte sich nicht. Ich war der Erste, der den Blick abwandte. Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf Cora, die immer noch neben dem Leichnam ihrer Schwester kniete. Langsam ergriff sie Violets Hände und faltete sie auf ihrer stillen Brust wie zu einem Gebet. Dann drehte sie sich zu mir um, das Gesicht von Tränen überströmt.
    » Sie ist wirklich tot. Ich habe sie getötet«, murmelte sie leise.
    » Du hast sie nicht getötet. Samuel hat sie getötet. Was du getötet hast, war das Ungeheuer in Violets Körper«, stellte ich klar. Aber so einfach war es nicht. Das wusste ich besser als irgendjemand sonst. Die Seele eines Menschen verschwand nicht einfach, wenn er sich in einen Vampir verwandelte. Die echte

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