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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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als sie sich anmerken ließ.
    » Ich versuche nur herauszufinden, wie hungrig Sie sind, Vampir.«
    » Ich habe heute von einem Eichhörnchen getrunken. Ich denke nicht daran, menschliches Blut zu trinken, falls es das ist, was Ihnen durch den Kopf geht.«
    » Nicht diese Art von Hunger«, erwiderte Jemima geheimnisvoll. Sie deutete mit dem Kopf auf etwas hinter mir, und als ich mich umdrehte, sah ich die imposante Tower-Bridge nur wenige Hundert Meter vor uns aufragen. Die eingerüsteten Türme waren mehrere Stockwerke hoch. Der Brückenbogen zwischen den Türmen ragte jeweils von beiden Seiten ein Stück weit über das Wasser. Dazwischen klaffte noch eine Lücke von knapp fünfzehn Metern. Es überraschte mich, dass keine Wachposten die Baustelle im Auge behielten. Stattdessen war alles still. Bis auf das raue Geräusch eines rasselnden Atems. Es war Damon. Er musste es sein.
    » An die Anlegestelle«, rief ich. Ohne Umschweife und ohne dass irgendjemand das Boot lenkte, hielt das Bon Voyage auf den nächsten Pier zu. Noch bevor es angelegt hatte, sprang ich von Bord. Meinen Pflock in der Hand, rannte ich zur Brücke. Doch je näher ich kam, desto sicherer war ich mir, dass ich beobachtet wurde.
    Ich hob den Blick und keuchte auf.
    Nicht Damon. Samuel hing wie eine Spinne unter der Brücke. Und ließ sich geradewegs auf mich herabfallen. Ich landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem Rücken.
    » So sieht man sich wieder«, sagte Samuel. Er stand über mir, sein Gesicht eine leere Maske, die keinerlei Gefühl verriet. Unsere Blicke trafen sich, und für den Bruchteil einer Sekunde schien es, als stünde die Zeit still. Dann tauchte Violet hinter einer Säule auf, ein wahnsinniges Lächeln auf den Lippen, und ihre weißen Reißzähne glitzerten im fahlen Licht. Violet war ein vollkommen anderes Geschöpf als jenes verängstigte Mädchen, das ich wenige Wochen zuvor zu retten versucht hatte. In einem weißen Pelzmantel, die kastanienbraunen Locken auf dem Kopf aufgetürmt, die Lippen dunkelrot bemalt, sah sie aus wie ein zum Leben erwecktes Gemälde. Sie war nicht länger das irische Schankmädchen, das ich im Ten Bells kennengelernt hatte. Sie war nicht mehr die junge Dame, die sich errötend in ihrem neuen Kleid von Harrods gedreht hatte. Und sie war gewiss nicht mehr das menschliche Mädchen, das mich mit Tränen in den Augen angefleht hatte, ihrer Verwandlung zum Vampir ein Ende zu machen, statt sie zu einem ewigen Leben der Zerstörung zu verdammen. Diese Violet war tot. Die Bestie vor mir war ganz und gar Vampir.
    Samuel bewegte sich, und ich nutzte die Gelegenheit, um auf die Füße zu springen, selbst überrascht darüber, wie schnell das Eleuthro mich gemacht hatte. Ich packte ihn an den Schultern und rang ihn zu Boden. Samuel riss sich los, aber ich warf mich erneut auf ihn und lächelte befriedigt, als sein Kopf krachend gegen den Stein der Brücke schlug.
    » Stefan!«
    Beim Klang meines Namens fuhr ich herum. Damon war mit eisenkrautgetränkten Seilen an das Gerüst gefesselt, als sei er ein für ein uraltes Ritual bestimmtes Opfer. Sein Atem war ein tiefes, gequältes Gurgeln und blutiger Schaum sickerte ihm aus den Mundwinkeln. Die Adern um seine Schläfen traten in einem unnatürlichen, hellen Blau hervor. Er sah aus, als könne er jede Minute sterben.
    » Hilfe!«, rief ich den Hexen zu. Solange ich mit Samuel zu tun hatte und Damon mit Eisenkrautseilen gefesselt war, konnte ich selbst ihm nicht helfen. Da schoss Billy an mir vorbei, ein Messer in der Hand, bereit, Damon loszuschneiden.
    Ich bäumte mich auf, zog den Pflock unter meinem Umhang hervor und wollte Samuel einen Stoß verpassen, als mich ein Schlag von hinten traf. Violet. Ich landete auf der Brust, mein Körper nur Millimeter von dem Pflock entfernt. Ich rappelte mich in eine sitzende Position hoch, aber Violet warf sich auf mich und drückte meine Schultern auf den Boden, während sie nach dem Pflock tastete.
    Ich hörte etwas spritzen. Samuel hatte Vivian und Gus in das kalte Wasser des Flusses geworfen. Sie prusteten und keuchten, während Jemima und Mary Jane Samuel mit dem Abstoßzauber bekämpften. Es funktionierte. Aber nicht gut genug.
    Ich wusste, dass Violet auf Blut aus war, und wenn sie nicht meines bekam, hätte sie keine Skrupel, das Blut ihrer Schwester zu nehmen. Unter gewaltiger Anstrengung entwand ich mich ihrem Griff und schaffte es, ihre Hände zu packen. » Samuel wird heute Nacht sterben. Dafür werde ich sorgen.

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