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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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verdient eure Hilfe«, meldete sie sich zu Wort.
    » Wir haben diese Schuld beglichen. Wir haben ihm geholfen, seinen Bruder zurückzuholen – und wir sind deswegen einer Lungenentzündung nah. Unterm Strich ist und bleibt Stefan ein Vampir. Sieh dir doch an, wohin es dich gebracht hat, ihm zu helfen«, sagte Jemima zu Cora, aber ihre Stimme klang nicht unfreundlich. » Du hast dich auf ihn verlassen und er hat dich geradewegs in den Kampf mit deiner Schwester geführt.«
    » Er hat mich in gar nichts geführt. Ich hätte Violet nicht getötet, wenn sie noch sie selbst gewesen wäre. Aber meine wahre Schwester ist schon vor Wochen gestorben – was heute an der Themse den Tod gefunden hat, war ein Dämon«, konterte Cora.
    » Wie du meinst«, erwiderte Jemima abschätzig.
    Ich erhob mich taumelnd auf die Füße. » Wir brauchen gar nicht länger zu bleiben. Wir werden gehen. Danke für eure Hilfe«, sagte ich. Ich wollte so schnell wie möglich in den Tunnel zurück. Der war zwar eine sehr notdürftige Unterkunft, aber er erschien mir sicherer als ein Raum voller Hexen.
    Genau in diesem Moment stieß Damon ein kehliges Stöhnen aus. Er lag in einer Ecke des Zimmers und der Schweiß rann ihm vom Haaransatz übers Gesicht. Cora eilte sofort an seine Seite. » Er verbrennt. Dabei sollte er inzwischen geheilt sein. Er braucht noch mehr Blut!« Cora strich ihm das Haar aus der Stirn. Aufgrund seiner Schwäche hatte er meinen Vorschlag, sich am Pier ein Opfer zu suchen, nicht befolgt. Bis jetzt hatte er noch kaum Blut zu sich genommen. Obwohl Cora ihr Handgelenk aufgeritzt und die Wunde an seinen Mund gehalten hatte, war er zu kaum mehr als ein paar wenigen zaghaften Schlucken in der Lage gewesen. Seit seiner Rettung war Damon sehr still. Und ein stiller Damon machte mir immer Sorgen.
    Ich hielt Cora nicht auf, als sie ihren Ärmel hochschob, ein Musselintuch von ihrem Handgelenk nahm und die Wunde freilegte, die sie sich in der vergangenen Nacht selbst zugefügt hatte. Sie kratzte den Schorf weg und sofort lief ein kleines Rinnsal Blut über ihre Haut. Ich wandte mich hastig ab. Ich fragte mich, ob sie die Wunde absichtlich vor mir verbarg, damit sie mich nicht in Versuchung führte. Bei dem Gedanken krampfte sich mein Herz zusammen.
    » Damon.« Sie rüttelte ihn sachte an den Schultern. » Wach auf.«
    » Herz«, murmelte er, während er sich unruhig hin und her wand. » Er braucht ein Herz.« Ich beugte mich vor und versuchte, auf die Worte zu lauschen. Was meinte Damon? Wer brauchte ein Herz?
    » Wach auf«, wiederholte Cora leise und hielt ihr Handgelenk an seinen Mund. Damon begann zu trinken, aber seine Augen waren immer noch fest geschlossen. Cora zuckte zusammen, als Damons Reißzähne über ihre Haut kratzten. Da wurde mir bewusst, dass die Hexen uns beobachteten, als führten wir ein makaberes Schauspiel auf. Sie regten sich unbehaglich. Jemima schnaubte. Es musste ihr sehr missfallen, dass unter ihrem Dach Blut getrunken wurde.
    Mitten im Schlucken hielt Damon plötzlich inne und verzerrte das Gesicht. Dann zog er die Oberlippe hoch, als mache er sich für einen Angriff bereit.
    » Cora!«, zischte ich warnend.
    » Das ist genug«, sagte Cora entschieden und löste ihr Handgelenk von Damons Reißzähnen.
    Damon richtete sich auf und blinzelte, dann schob er die Decken von sich.
    » Wo bin ich?«, stieß er hervor.
    » An einem sicheren Ort, zumindest sicherer als die Tower-Bridge, so viel steht fest«, entgegnete ich. Damon sah mich an und nickte unmerklich. Seine Augen wirkten trüb, als hätten sie unaussprechliche Gräuel gesehen. Meine Gedanken schweiften zu der neuesten Theorie, die die Zeitungen bezüglich der Ripper-Morde gedruckt hatten: Einige Ärzte glaubten, dass die Augen das letzte Bild aufzeichneten, welches der Mensch vor seinem Tod sah. Daher hatten die Ärzte des Londoner Universitätskrankenhauses der Polizei vorgeschlagen, die Gesichter der Ripper-Opfer zu fotografieren, die Negative auf Reflexionen in den Augen zu untersuchen und daraus ein Abbild des Täters zu rekonstruieren. Bisher hatte diese Theorie zwar zu keinem Ergebnis geführt, aber als ich nun die Verzweiflung in Damons Augen sah, konnte ich verstehen, woher die Idee kam.
    » Geht es Ihnen gut?«, fragte Mary Jane besorgt.
    » Wird schon wieder«, antwortete Damon. Seine Stimme klang rau und rostig, als hätte er seit langer Zeit nicht mehr gesprochen. Als er das rote Rinnsal auf Coras Haut entdeckte, bleckte er instinktiv die

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