The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)
Entscheidung sicher nicht leicht gemacht hat, sich mit Vampiren zusammenzutun. Und ich bezweifle, dass Vampire Kontakt zu Hexen haben wollten, selbst wenn ein Leben in Gefahr wäre«, fügte sie hinzu und betonte das Wort Vampir auf dieselbe Weise, wie sie Mistkäfer oder Wahnsinniger betont hätte. » Hier geht es um mehr als um Mary Janes Wohlergehen.«
» Nein!«, protestierte ich laut.
» Doch. Vampire tun niemals etwas ohne Eigennutz. Das ist nun einmal ihre Natur, genauso wie die Bäume im Herbst ihre Blätter verlieren.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und musterte uns kritisch.
» Zum Teil haben Sie tatsächlich recht«, gestand ich. » Samuel Mortimer ist der Ripper. Er hängt Damon die Morde an und versucht, uns beide zu töten.«
» Und er ist immer noch hinter mir her. Ich konnte ihn fernhalten, und Stefan war in der Lage, ihn zu verletzen, aber er wird zurückkommen«, erklärte Mary Jane energisch. » Damon sagt, dass er nach dem Herzen einer reinblütigen Hexe sucht. Ist das wahr? Weißt du, wer ich wirklich bin?«
» Ich wusste es nie mit Bestimmtheit, aber ich hatte meinen Verdacht«, antwortete Lady Alice, und ihre großen bernsteinfarbenen Augen weiteten sich. » Zum einen haben es mir deine Augen verraten. Ich habe schon einige mächtige Hexen mit solchen Augen gesehen. Aber das war nicht der Grund, warum ich dich adoptieren wollte«, fügte sie hastig hinzu. » Ich bin so froh, dass du hier bist, in Sicherheit. Ich werde alles tun, um dich zu retten. Selbst wenn dazu eine Zusammenarbeit mit Vampiren vonnöten ist«, fügte sie schließlich hinzu.
» Woher wissen alle, dass ich eine reinblütige Hexe bin, nur ich nicht?«, fragte Mary Jane.
Lady Alice seufzte. » Du hast noch so viel zu lernen, meine Liebe. Ich konnte spüren, dass du etwas Besonderes bist, ebenso wie ich wusste, dass die beiden dort Vampire sind. Und Samuel scheint sich hauptsächlich auf Hörensagen zu verlassen. Das ist vermutlich der Grund, warum er jedes Mädchen in Stücke schneidet, das auch nur ansatzweise auf deine Beschreibung passt. Mit Bestimmtheit lässt sich die Reinblütigkeit einer Hexe nur feststellen, wenn man ihr Herz sieht, das golden schimmert statt rot.«
Natürlich. Die Messerwunden, die aus der Brust gerissenen Innereien … die schauerlichen Morde ergaben jetzt alle einen Sinn. Samuel versuchte nicht nur, ganz London zu schockieren – er war auf einer unvorstellbar grausamen Mission.
Ich sah Mary Jane an. Ihre zitternde Unterlippe war das einzige Anzeichen dafür, dass sie Angst hatte.
» Also hast du eine Vorstellung davon, wer meine Eltern sind?«, fragte sie.
Lady Alice schüttelte bekümmert den Kopf. » Ich fürchte, die habe ich nicht. Aber ich weiß noch, dass alle Nonnen im Waisenhaus dachten, du seiest ein Wunderbaby. Man hatte dich in der kältesten Nacht des Jahres auf ihre Türschwelle gelegt, und doch warst du ganz warm, als sie dich am nächsten Morgen fanden. Das war die mächtige Magie, die durch deine Adern fließt«, sprach sie weiter. » Du musst irgendwie mit einem Mitglied des Originalzirkels verwandt sein.«
» Aber was hat Samuel denn davon, Ma’am?«, unterbrach Damon sie ungeduldig. » Was ist so besonders an irgendeiner Hexe?«
» Du musst ein ziemlich junger Vampir sein«, schnaubte Lady Alice verächtlich. » Wie alt bist du? Zwei Jahre? Und nenn mich nicht Ma’am. Das lässt mich uralt klingen.«
» Wir sind beide im Jahre 1864 verwandelt worden, Ma ’… « Die letzte Silbe verschluckte ich hastig, um Lady Alice nicht noch mehr zu erzürnen.
» Ich verstehe. Nun, es gibt viele Gründe, warum ein machthungriger Vampir es auf eine Hexe abgesehen haben könnte. Aber es gibt nur einen Grund, nach einem reinblütigen Herzen zu trachten.«
» Welchen?«, flüsterte Mary Jane, als hätte sie Angst vor der Antwort.
» Mehr kann ich nicht verraten, bis ich eine gewisse Sicherheit habe.« Lady Alice’ Blick flackerte zu uns hinüber und blieb dann auf Jemima haften. » Weißt du, wie man einen Treuezauber wirkt?«, fragte sie. Das war das erste Mal, dass sie von sich aus mit Jemima sprach, und Jemima wirkte erstaunt.
» Einen einfachen, ja«, antwortete sie bescheiden.
» Gut. Kannst du ihn zwischen den beiden Vampiren und mir wirken?«
» Ja.« Jemima atmete hörbar aus, und es war offensichtlich, wie nervös sie bei dem Gedanken war, dass ihre Fähigkeiten auf die Probe gestellt werden sollten. » Dazu brauche ich eine Haarlocke von jedem von
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