The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)
Herrenhauses säumten.
Damon drehte sich zu mir um und ich nickte ihm zu. Ich war bereit, ihm zur Seite zu springen, falls etwas schiefging und er Verstärkung brauchte.
Damon klopfte an die Tür, die nur Sekunden später von Samuel persönlich geöffnet wurde. Seine Augen waren blutunterlaufen, seine Haut kalkweiß.
Der Wind hatte aufgefrischt, und die Brise trug die Stimmen der beiden Vampire so nah an mich heran, als fände das Gespräch nur wenige Zentimeter entfernt statt.
» Hör zu. Ich bin hier, um dir einen Handel anzubieten«, begann Damon steif, bevor Samuel irgendetwas sagen konnte. » Eine geschäftliche Transaktion. Von Vampyr zu Vampyr .« Der uralte Ausdruck für unsere Art klang fremd in meinen Ohren.
» Einen Handel«, wiederholte Samuel mit einem undeutbaren Unterton – war es Erheiterung? Neugier? Zorn? » Ihr habt meinen Bruder getötet. Ich habe euch ruiniert. Und doch kommst du zu mir und bietest mir einen Handel an. Warum?«
Ich wagte kaum zu atmen, während ich mitansah, wie mein Bruder gelassen mit jenem Mann redete, der davon besessen war, unser Leben zu zerstören. Vielleicht wirkte das Eleuthro immer noch oder es war Lady Alice’ Blut, aber auf jeden Fall hatte sich irgendetwas in mir verändert. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt, und ich war darauf gefasst, mich von einer Sekunde auf die andere in den Kampf zu stürzen. Aber für den Moment konnte ich nichts anderes tun, als reglos in Deckung zu bleiben und zu beobachten, wie Damon zurechtkam.
Damon wippte auf den Füßen, und ich wusste, wie viel Selbstbeherrschung es ihn kostete, sich nicht auf Samuel zu stürzen.
Sag es. Damon zuckte unmerklich zusammen, obwohl ich die Worte natürlich nicht laut ausgesprochen hatte. Gib zu, dass er gewonnen hat.
» Als Mensch war ich Soldat in der Armee der Konföderierten gewesen«, stieß Damon mit zusammengebissenen Zähnen hervor. » Ich kenne den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage, und ich weiß, wann ich die weiße Flagge hissen muss. Ich habe keine Lust mehr zu kämpfen. Ich will stattdessen einen Handel abschließen, von Mann zu Mann. Gib mir mein Leben und meine Freiheit, und dafür werde ich dir etwa s geben , das du willst.« Damon verneigte sich schwach.
Da warf Samuel den Kopf zurück und lachte schallend. Er sah aus wie ein Wolf, der den Mond anheulte. » Was könntest du haben, das ich will?«
» Deine reinblütige Hexe«, antwortete Damon.
Samuel trat auf Damon zu und schleuderte ihn unvermittelt an eine Säule. Ich zuckte zusammen, als Damons Schädel gegen den Stein krachte und einen gezackten Riss im Putz der Säule hinterließ. » Woher weißt du davon?«, fragte Samuel und betonte jede Silbe.
Damon zuckte die Achseln, scheinbar ungerührt von Samuels heftigem Ausbruch. » Ich habe gehört, wie du mit deinen Handlangern über die Suche nach einer reinblütigen Hexe gesprochen hast. Stefan hat Mary Jane. Und dank seiner törichten Rettungsaktion weiß ich jetzt genau, wo sie lebt. Schutzlos und leichtgläubig wie sie ist, wird es mir ein Leichtes sein, sie dir zu verschaffen.«
Samuel legte seine schlanken, spitz zulaufenden Finger aneinander, während er Damon musterte. » Also war meine Folter nicht vergebens. Ich bin froh, dass du zur Vernunft gekommen bist. Aber ich bin mir noch nicht sicher, ob ich dir tatsächlich deine Freiheit geben werde. Denn schließlich ist da ja auch noch dein Bruder.«
Damon lächelte frostig. Ein Lächeln, das ich nur allzu gut kannte und das er stets aufsetzte, unmittelbar bevor er zum entscheidenden Schlag ausholte. » Ich bin mir sicher, dir ist aus der Zeit, als wir … Freunde waren« – Damon würgte das Wort förmlich hervor –, » noch in Erinnerung, wie wenig ich für Stefan übrig habe. Obwohl er mir in jüngster Zeit von Nutzen war, kann ich nicht gerade behaupten, dass er mir deshalb ans Herz gewachsen wäre. Er hat seine eigene Entscheidung darüber getroffen, wie er leben will, und ich will verdammt sein, wenn ich zulasse, dass er mich da mit hineinzieht. Er bedeutet mir nichts«, fügte er geringschätzig hinzu. » Er ist keiner von uns. Da könnte ihm die Welt zu Füßen liegen und er spielt den Helden für gefallene Mädchen im East End. Ich will keinen Umgang mit einem Vampir, der seine wahre Natur nicht anerkennt. Selbst wenn er einst mein Bruder war.«
Samuel nickte knapp. » Nun, Stefan wird das geringste Problem sein. Erzähl mir lieber mehr über das Mädchen.«
» Ich werde etwas viel
Weitere Kostenlose Bücher