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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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kannte – jene Schauspielerin, mit der Damon liiert gewesen war, bevor er für den Ripper gehalten wurde. Ich nahm hastig ein Glas Wein vom Tablett eines vorbeigehenden Kellners und leerte es in einem Zug. Der Alkohol würde mein Verlangen nach Blut hoffentlich betäuben.
    » Nun, das Gleiche kann ich von dir nicht gerade behaupten, du Rüpel«, versetzte Charlotte. Sie zog einen Schmollmund, aber das Glitzern in ihren Augen verriet mir, dass sie ihren Ärger nur spielte. » Du bist nicht nur verschwunden, du bist innerhalb eines Wimpernschlages auch noch zu einem gesuchten Verbrecher geworden. Natürlich wusste ich immer, dass du unschuldig bist. Du bewegst dich schließlich in den besten Kreisen, also würdest du niemals dieses schreckliche East End aufsuchen, nicht einmal wenn du ein Mörder wärest«, lachte sie und strich sich mit den Fingerspitzen über den Hals. Es war eine unbewusste Geste, bei deren Anblick mein Puls jedoch zu rasen begann.
    » Es ist wirklich zu komisch, wenn man darüber nachdenkt. Ich, mit leichten Mädchen im East End, wenn ich doch hier, mit dir an meinem Arm, alles habe, was mein Herz begehrt.« Damon warf ihr einen vielsagenden Blick zu und schenkte ihr sein typisches Lächeln.
    » Ja, nicht wahr?« Charlotte lachte, aber mir fiel auf, dass ihre Augen hohl wirkten. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr, doch ich wusste nicht recht, was es war. Ich hatte sie zwar kaum gekannt, aber bei den wenigen Gelegenheiten, da unsere Wege sich gekreuzt hatten, war sie stets kokett und schlagfertig gewesen. Jetzt kamen ihre Bemerkungen eine halbe Sekunde zu spät, als habe sie Mühe, sich an ihren Text zu erinnern. Sie strich mit einem Finger über Damons Brustbein. » Nun, du musst mir alles über dein Leben auf der Flucht erzählen. Wie herrlich aufregend das gewesen sein muss.«
    » Oh, glaub mir, das war es«, erwiderte Damon. » Aber noch wichtiger ist, dass du mir von dir erzählst. Was habe ich verpasst?«
    Das hatte Damon also für diesen Abend geplant? Sich in die Gesellschaft zurück zu flirten?
    Charlotte lachte, ohne meinen Ärger zu bemerken, während sie ihre weiblichen Reize auf Damon wirken ließ. » Nun, ich stehe gerade in einem neuen Stück auf der Bühne. Es heißt Die Verführerin. Kannst du dir vorstellen, welche Rolle ich spiele?«, fragte sie vielsagend und zog eine Augenbraue hoch.
    » Die perfekte Besetzung«, gab Damon galant zurück und griff sanft nach Charlottes Hand. Doch noch bevor er sie küssen konnte, riss Charlotte sich los.
    » Zuerst solltest du mir etwas zu trinken besorgen«, verlangte sie. » Ich erwarte eine ganze Menge als Entschuldigung dafür, dass du einfach so verschwunden bist.«
    » Ganz zu deinen Diensten«, sagte Damon und ließ sein Lächeln aufblitzen.
    Ich wandte mich genervt ab, obwohl Damons Verhalten mich nicht hätte überraschen dürfen. Auf der Asche zu tanzen, das war von jeher seine Reaktion auf Tod und Zerstörung gewesen. Statt weiter darüber nachzugrübeln, sah ich mich lieber ein wenig um. In der Mitte des Saals spielte das Orchester » After the ball was over«, wozu die Gäste fröhlich das Tanzbein schwangen.
    Als mein Blick auf die große geschwungene Treppe fiel, die zum Hotelbereich hinaufführte, hielt ich erstaunt inne. Normalerweise wurden diese Aufgänge von weiß behandschuhten Butlern bewacht, um dafür zu sorgen, dass keine ungebetenen Gäste ins Hotel gelangten. Heute Abend waren jedoch keine Butler zu sehen. Tatsächlich erschien mir die gesamte Atmosphäre trotz der Ausgelassenheit seltsam. Die Tänzer hinkten einen halben Schritt hinter dem Takt der Musik her, die Gespräche klangen gestelzt, und kaum jemand hatte den üppigen Büfetttisch angerührt, der mit Éclairs, Austern aus dem Atlantik sowie Käse und Fleisch aus Frankreich beladen war. Natürlich befand sich unter den Speisen nichts, wonach es mich gelüstet hätte. Aber es war doch sehr eigenartig, dass es den anderen Gästen ebenso gehen sollte. Dürsteten sie etwa alle nach Blut?
    Da hörte ich ein Geräusch vom oberen Treppenabsatz. Wahrscheinlich ein Butler, der ein Möbelstück verrückte, oder ein Pärchen, das beschlossen hatte, ein stilleres Plätzchen aufzusuchen. Dennoch beschloss ich, der Sache auf den Grund zu gehen, um auszuschließen, dass irgendjemand in Schwierigkeiten steckte.
    Lautlos stahl ich mich die Treppe hinauf – und entdeckte genau das, was ich befürchtet hatte. Einer der gut gekleideten Herren hielt ein Dienstmädchen in den

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