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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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rohe Gewalt zuständig: Er hatte das Kommando über die Schützen und hielt die Ketten bereit, um die Vampire bis zu ihrer Vernichtung zu fesseln. Doch wie viel einfacher ist ein solcher Kampf, wenn der Anführer jeden – egal ob Freund oder Feind – mit einem Bann belegen kann, um mit einem simplen Gedanken dafür zu sorgen, dass sein Wille ausgeführt wird?
    Unsere Chancen, die Stadt zu retten, stehen schlecht. Aber ich muss es trotzdem versuchen. Ich bin der Einzige, der es noch versuchen kann.
    Doch während ich mir auf der Suche nach einer neuen Idee verzweifelt das Gehirn zermartere, werde ich das Gefühl nicht los, dass der Vorhang bald fallen wird. Die Frage ist nur: Wie wird das Stück enden?
    In der kurzen Zeit unseres Aufenthalts in James’ Laden hatte sich das Wetter vollkommen verändert. Die Sonne war hinter einer Wolke verschwunden, die Luft war kalt und scharf, und eine feine Schneeschicht bedeckte den Boden. Cora, die vor Kälte zitterte, machte sich auf den Rückweg zum Bedford Square, während ich weiter durch die Straßen streifte. Die Schneeflocken verliehen London ein geradezu romantisches Antlitz, es roch nach gerösteten Kastanien und die Menschen strahlten angesichts des fröhlichen leichten Schneetreibens. Alle um mich herum hatten rosige Wangen und bestaunten das weiße Wunderwerk, während mich Trauer und Verzweiflung zu übermannen drohten.
    Wir waren völlig auf uns allein gestellt. Alle hatten sich gegen uns gewandt. Die Hexen eingeschlossen. Aber tief im Innern wusste ich, dass Lady Alice Mary Janes Tod genauso sehr rächen wollte wie ich. Das Bild des schrecklichen goldfarbenen Blutstroms ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich würde nicht zulassen, dass Mary Janes Tod das Böse nährte. Und wenn Lady Alice sie so sehr geliebt hatte, wie sie behauptete, würde sie es ebenfalls nicht zulassen. In diesem Moment traf ich eine Entscheidung. Ich machte mich auf den Weg zu Lady Alice’ Haus. War es eine Selbstmordmission? Vielleicht. Ich wusste, dass sie mich hasste. Aber sie war zugleich unsere einzige Hoffnung.
    Als ich ihr Anwesen erreichte, waren meine Stiefel durchnässt und meine Finger steif vor Kälte. Zaghaft drückte ich gegen das Eisentor und war überrascht, als es ohne Widerstand aufschwang. Sie musste meine Gegenwart gespürt haben, denn Lady Alice schritt mir bereits entgegen, angetan mit einer formlosen weißen Robe, die wie ein Beerdigungsgewand aussah.
    » Stefan«, begrüßte sie mich knapp. Ich bemerkte, dass sie hinter ihrem Rücken einen Pflock bereit hielt. Sie war auf alles gefasst.
    Es herrschte absolute Stille, während wir einander abschätzend anstarrten. Ich wusste, dass sie jede Sekunde angreifen konnte. Das Herz schlug mir bis zum Hals, und ich fragte mich, ob sie es hören konnte.
    Ich stellte mir vor, wie sich der Pflock meinem Oberkörper näherte. Ich würde ausweichen, bevor ich versuchte, ihr den Pflock aus der Hand zu schlagen. Ich wollte vernünftig mit ihr reden. Doch da kam mir ein noch schrecklicheres Bild in den Sinn. Die hölzerne Spitze des Pflocks würde meine Brust aufreißen, und ich würde meine Reißzähne entblößen, die sich binnen Sekunden in Lady Alice’ Hals bohrten. Ich würde ihr die Kehle aufreißen und erst aufhören, wenn ich sie leergetrunken hätte. Ich presste die Lippen aufeinander und wich ihrem Blick aus. Wenn ich provoziert wurde, war ich nicht länger Stefan Salvatore. Ich war ein Ungeheuer.
    » Ich bin nicht hier, um zu kämpfen«, sagte ich schließlich und hoffte inständig, dass es die Wahrheit war. » Ich will nur reden. Und ich werde mich jeder Bedingung fügen, die Sie stellen, um sich dabei sicher zu fühlen.«
    Lady Alice zögerte, und ich konnte ihr ansehen, dass sie ihre Möglichkeiten erwog.
    » In Ordnung.« Sie nickte. » Ich gebe dir ein paar Minuten. Komm mit.« Sie bedeutete mir, ihr über einen gewundenen Schotterpfad hinter das Haus zu folgen, und ich passte mein Tempo ihren langsamen, bedächtigen Schritten an. Wir erreichten einen einzelnen Rosenbusch, der trotz des Wetters unzählige rote Blüten aufwies.
    » Gold wert«, murmelte sie und drehte sich zu mir um. » Es ist komisch – die Leute behaupten ständig, dass etwas Gold wert sei, ohne wirklich zu wissen, was das eigentlich bedeutet. Aber in Mary Janes Fall habe ich es mit eigenen Augen gesehen. Sie war wirklich Gold wert. Und jetzt wird das Gute in ihr, ihr goldenes Herz, für das Böse missbraucht. Du hast das Vinculum gebrochen, und ich

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