The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)
Stattdessen sah ich Damon mit Charlotte auf der Tanzfläche umherwirbeln, als sei alles in bester Ordnung. Bis auf Charlottes hölzerne Bewegungen.
Ich musste Cora so schnell wie möglich von hier wegbringen, bevor sie das nächste Opfer dieser Party wurde. Wortlos fasste ich sie am Arm und begann, mich zwischen den Tänzern hindurch in Damons Richtung zu schlängeln.
Ich tippte meinem Bruder auf die Schulter. » Auf ein Wort?«
Er sah mich an und der Ärger stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. » Ja, Bruder?«
» Unter uns«, sagte ich.
» Du kannst ruhig gehen«, meinte Charlotte steif.
Ohne Cora loszulassen, ging ich nach draußen, außer Sichtweite der neugierigen Augenpaare um uns herum. Es war so kalt, dass mein Atem weiße Wölkchen bildete.
» Weißt du, was da drin los ist?«, fragte ich meinen Bruder ohne Umschweife.
» Du meinst, dass da hauptsächlich Vampire tanzen? Ja, das ist mir nicht entgangen. Und anscheinend sind unter Bann stehende Vampire so langweilig wie Spülwasser«, fügte er geringschätzig hinzu.
» Wir müssen weg, Damon. Hier sind wir nicht sicher.«
Damon zuckte die Achseln. » Entspann dich. Ich werde mich noch ein paar Tänzen hingeben und mir dann vielleicht eine schnelle Dienstmädchen-Mahlzeit genehmigen. Und dann bin ich auch schon wieder bei dir.«
» Schön, mach, was du willst«, antwortete ich verärgert. » Wir sehen uns dann zu Hause.« Sollte Damon doch seine Verantwortung zugunsten seines schamlosen Vergnügens ignorieren. Ich jedenfalls war fest entschlossen zu verhindern, dass noch jemand in die Fänge von Samuels Vampir-Meute geriet.
Ohne weitere Worte zu verlieren, winkte ich eine der Droschken heran, die an der Ecke warteten, und gab dem Kutscher die Anweisung, uns zum Bedford Square zu bringen.
Kapitel Dreizehn
» Was ist passiert?«, fragte Cora, als wir endlich wieder zu Hause waren.
» Das war keine normale Party. Samuel hat bereits losgelegt«, sagte ich und erzählte ihr, was ich erlebt hatte. » Seine nächste Station ist Downing Street No. 10.« Cora erbleichte, dann machte sie auf dem Absatz kehrt und marschierte in die Küche.
» Was hast du vor?«, rief ich, während ich ihr folgte und beobachtete, wie sie die Schränke aufriss, Säcke mit Mehl und Zucker herauszog und sie auf den grob gearbeiteten Holztisch in der Mitte des Raums stellte.
» Wenn wir auch nur die geringste Chance haben wollen, Samuel aufzuhalten, werden wir Verstärkung brauchen. Du weißt doch, was Downing Street No. 10 ist, nicht wahr?«
Ich schüttelte den Kopf.
» Dort wohnt Robert Cecil. Der Premierminister!«, rief Cora ungeduldig. » Stefan, die Lage ist ernst!«
» Das ist mir klar. Wenn es Samuel gelingt, in das Haus einzudringen, dann wird er ihn verwandeln und seinem Willen unterwerfen.« Ich stützte den Kopf in die Hände. » Aber verrate mir, wie Backen dabei helfen soll, dieses Problem zu lösen?« Erstaunt verfolgte ich, wie Cora entschlossen Mehl in einer Tasse abmaß. Dabei landete etwas von dem Mehl auf ihrer Wange, aber sie machte sich nicht die Mühe, es abzuwischen.
» Eisenkraut«, sagte sie. » Wir werden die Wachen mit Eisenkrautkeksen füttern, damit sie gegen Samuels Bann geschützt sind. Damon müsste noch etwas von dem Zeug besitzen. Ich glaube, es oben in seinem Zimmer gesehen zu haben. Es ist in einer Phiole – bist du so lieb und holst es?«, fragte sie honigsüß.
Ich kam ihrer Bitte eilends nach, zutiefst dankbar dafür, dass wenigstens einer von uns in der Lage war, sich einen Plan auszudenken. Tatsächlich fand ich bei Damon mehrere Phiolen mit Eisenkraut sowie eine Armbrust und hölzerne Kugeln. Er war gut ausgerüstet für den Kampf gegen Vampire. Damit hätten wir uns mal lieber für die Party ausrüsten sollen, dachte ich düster, während ich vorsichtig nach den Eisenkrautfläschchen griff und sie nach unten brachte.
Ich legte die Phiolen auf den Küchentisch und entfernte mich dann so weit wie möglich von ihnen. Selbst durch das Glas hindurch spürte ich die Wirkung des Krauts, das meine Augen tränen und meine Finger brennen ließ.
» Jetzt bitte zwei Eier. Sie sind in der Speisekammer hinter dir«, diktierte Cora energisch.
Ich reichte ihr die Eier, die sie geschickt in einer Schüssel aufschlug, bevor sie das Eisenkraut aus der Phiole nahm. Sie biss sich auf die Unterlippe und betrachtete die glänzenden purpurnen Blüten. » Soll ich so tun, als seien es Beeren? Ich bin mir nicht sicher, wie viel ich davon
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