The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)
Sie beide sich eigentlich kennengelernt?« , fragte ich betont lässig.
»Oh, es war so romantisch «, kam Bridget Lydia schnell zuvor. »Fast so romantisch wie die Tatsache, dass Sie mich hilflos im Park gefunden haben …«
»Lass deine Schwester erzählen, Bridgey«, unterbrach Bram sie.
Lydia lächelte, und ihre einstudierte Höflichkeit und ihr wohlerzogenes Benehmen schmolzen dahin. »Es war wirklich ein wenig wie im Märchen. Es regnete, ein plötzlicher Wolkenbruch. Ich erinnere mich ganz besonders gut daran, dass die Sonne noch Sekunden zuvor geschienen hatte. Mutter und ich standen diesem Wetterumschwung vollkommen unvorbereitet gegenüber und wurden tropfnass. Mein neuer Hut war ruiniert und all meine Päckchen trieften. Ich schwöre, dass mindestens ein Dutzend Droschken an uns vorbeifuhren, ohne anzuhalten. Und dann – hielt eine Droschke an, die Tür wurde geöffnet, und da stand er und hielt mir die Hand hin.«
Ihr Blick wurde weich. »Er wollte uns die Droschke überlassen, aber wir sind zu ihm eingestiegen …«
Bram schnalzte mit der Zunge; Lydia lächelte und zuckte die Achseln.
»Ich weiß, ich weiß … ›mit einem fremden Mann in einer Droschke fahren‹ … sehr unartig von uns. Aber er war so höflich und charmant … und wir hatten eine solch zauberhafte Fahrt … und dann kam die Sonne hervor, und wir haben es kaum bemerkt …«
Meine Gedanken rasten. Hatte Damon alle Kutscher in Manhattan mit einem Bann belegt, damit sie Lydia und ihre Mutter mieden? War es überhaupt möglich, so viele Leute gleichzeitig zu bannen? Und was war mit dem Regen? War das Zufall gewesen … oder etwas ganz anderes? Aber Damon war nicht in der Lage, das Wetter zu bezwingen. Wenn Vampire die Macht dazu hätten, hätte Lexi oder sogar Katherine mir davon erzählt. Oder?
Ich betrachtete Lydia. Sie trug ein schlichtes, schmales Band um den Hals, verziert mit einer einzigen Perle. Die Haut war glatt, ohne Makel – und ohne Bisswunde. Wenn Damon nicht von Lydia trank, was wollte er dann von ihr?
»Hatte nicht jemand von Durst gesprochen …?«, fragte Bram hoffnungsvoll und rieb sich die Hände. »Ich habe ein schreckliches Verlangen nach mehr Champagner.«
»Ja, Durst ist etwas Schreckliches«, erwiderte ich, »aber Sie werden mich entschuldigen müssen.« Damit drehte ich mich um und bahnte mir einen Weg durch die fröhlich tanzende Menge, entschlossen, meinen Bruder zu finden, bevor er die Chance hatte, irgendjemandes Kehle aufzuschlitzen.
KAPITEL ACHT
Ich sah, wie Damon mit Hilda federleicht über die Tanzfläche schwebte. Wo immer seine Finger sie berührten, neigte sie sich ihm entgegen, lehnte sich ein wenig mehr, als schicklich war, an ihn, und stolperte häufiger als notwendig gegen ihn. Andere Frauen schauten neidisch zu, offensichtlich in der Hoffnung, seine nächste Tanzpartnerin zu sein. Er tat so, als widme er dem Mädchen in seinen Armen seine ungeteilte Aufmerksamkeit, aber er blickte gerade lange genug auf, um mir ein strahlendes Lächeln zu schenken.
Ich wartete ungeduldig darauf, dass der Tanz endete, und wünschte, ich könnte die Musiker zum Aufhören zwingen. Aber welche Kräfte Damon auch immer besitzen mochte, um seine Bannmacht auszuspielen – meine waren aufgrund meiner kargen Kost mangelhaft.
Sobald der letzte Akkord verklungen war, steuerte ich auf meinen Bruder zu.
»Oh, tut mir leid, wollten Sie …?«, fragte er unschuldig und deutete auf Hilda. »Denn ich bin mir sicher, dass sie will. Wenn Sie möchten, dass sie will.«
Hilda musterte ihre Tanzkarte; sie war der Inbegriff der Verwirrung.
»Lassen Sie uns ein Glas Champagner trinken«, sagte ich und umfasste seinen Ellbogen.
»Genau das wollte ich auch gerade vorschlagen«, stimmte er mit gespieltem Ernst zu. Er schnippte mit den Fingern, als sei das Mädchen ein Hund. »Hilda …?«
»Lassen Sie sie in Ruhe«, befahl ich.
Damon verdrehte die Augen. »Na schön. Ein Kellner tut’s auch.« Aber er ließ zu, dass ich seinen Arm mit eisernem Griff packte und ihn durch die Menge führte, vorbei an dem Raum mit den Erfrischungen, durch eine Bibliothek hindurch, in ein schlecht beleuchtetes Arbeitszimmer.
»Was zum Teufel tust du hier?«, fragte ich, sobald wir allein waren.
»Ich versuche, mich zu amüsieren«, antwortete Damon und hob mit aufgesetzter Entrüstung die Hände. Sofort ließ er seinen Akzent sein. »Hast du diese Dimensionen gesehen? Der Lachs kommt aus Schottland. Und Adelina Patti ist
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