The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)
die Musik abbrach.
»Führen Sie mich an den Tänzern entlang«, bettelte Bridget. »Ich will, dass alle uns sehen!«
Sie zog mich in den Raum mit den Erfrischungen, wo zahlreiche exotische Speisen angeboten wurden. Dort gab es köstliche Eissorten aus fremdländischen Früchten, echten Wiener Kaffee, Pudding, winzige Schokoladenkuchen sowie unzählige Kristallgläser voller Champagner,
um das Ganze herunterzuspülen. Für die hungrigere Meute stand jede nur erdenkliche Geflügelart bereit, angefangen von Wachteln bis hin zu Gänsen, säuberlich in kleine Stücke tranchiert, sodass die Tänzer schnell essen und auf die Tanzfläche zurückkehren konnten.
Einmal mehr wünschte ich, weiterhin Appetit auf menschliches Essen verspüren zu können. Stattdessen gönnte ich mir ein Glas Champagner.
»Hilda, Hilda «, rief Bridget mit einer Stimme, die sehr weit trug, wenn man bedachte, wie überfüllt der Raum war. Ein schönes Mädchen in einem rosaroten Kleid wandte sich von ihrem vornehmen Begleiter ab, und ihr Gesicht leuchtete auf, als sie Bridget erblickte. Mit einem schnellen Klimpern ihrer Wimpern musterte sie mich von Kopf bis Fuß.
»Das ist Stefan Salvatore «, stellte Bridget mich vor. »Er ist der Mann, der mich gerettet hat!«
»Mademoiselle«, sagte ich, während ich mich leicht verbeugte, ihre Fingerspitzen ergriff und sie an die Lippen führte. Bridget warf mir einen Blick zu, der irgendwo zwischen Eifersucht und Freude über meine Höflichkeit lag.
»Brooklyn Bridgey! Wer ist denn dein Freund hier?« Ein flotter junger Mann kam auf uns zu, mit einem breiten Grinsen im Gesicht und einem Funkeln in den Augen. Seine Nase war spitz, sein Haar schwarz und gelockt und auf seinen Wangen zeigten sich rote Pünktchen, die ihn leicht tuberkulös erscheinen ließen.
»Das ist Stefan Salvatore «, beschied Bridget ihn, ebenso stolz und vorsichtig, wie sie mich zuvor Hilda vorgestellt hatte. »Er hat mich gerettet, als ich im Park angegriffen wurde!«
»Ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen! Abraham Smith. Sie können mich Bram nennen.« Er ergriff meine Hand und schüttelte sie kräftig. »Das war schrecklich unartig von dir, die Party einfach ohne Begleitung zu verlassen, Bridgey.« Bram drohte ihr spielerisch mit dem Finger, und sie zog einen Schmollmund.
»Brooklyn Bridgey?«, wiederholte ich. Mir schwirrte leicht der Kopf.
»Nun, die Brooklyn Bridge wird die größte und fantastischste Hängebrücke werden, die je gebaut wurde!«, sagte Bram, und seine Augen leuchteten auf. »Keine Fähren mehr, Sir. Wir werden selbst über den mächtigen East River fahren !«
»Oh, seht doch !«, kreischte Bridget und deutete auf sehr undamenhafte Weise durch den Raum. »Da sind Lydia und ihr Beau! Lassen Sie uns zu ihnen gehen und mit ihnen plaudern!«
Hilflos salutierte ich Hilda und Bram zum Abschied, während Bridget mich mit eisernem Griff zu ihrer Schwester hinüberzog.
Der italienische Graf war von Bewunderern umringt, unter ihnen auch Lydia. Als wir näher kamen, konnte ich einen flüchtigen Blick auf ihn erhaschen. Sein rabenschwarzes Haar glänzte, und sein schwarzer, formeller
Anzug saß wie angegossen. Seine Gestalt war elegant und anmutig und er bewegte gestenreich die Arme, während er irgendeine Geschichte erzählte. An seiner Hand glitzerte ein Ring.
Die Wahrheit traf mich bereits Sekunden, bevor er sich umdrehte, als hätte er meine Ankunft erwartet. Ich tat mein Bestes, um meinen Schock zu verbergen, als ich in die dunkelbraunen Augen meines Bruders schaute.
KAPITEL SIEBEN
Jeder Muskel meines Körpers war angespannt. Die Zeit schien stillzustehen, als wir einander in die Augen starrten. Eine stumme gegenseitige Herausforderung, uns zu verraten. Meine Brust zog sich zusammen und Zorn stieg in mir auf.
Als ich Damon das letzte Mal gesehen hatte, stand er mit einem Pflock über mich gebeugt, kurz nachdem er Callie getötet hatte. Seine Wangen waren eingefallen gewesen, sein Körper ausgezehrt von der Zeit in Gefangenschaft. Jetzt sah er aus wie sein menschliches Ich, der junge Mann, der alle betört hatte, von Barmädchen bis zu Großmüttern. Glatt rasiert und elegant gekleidet spielte er perfekt die Rolle eines italienischen Grafen. Er verhielt sich menschlich. Er täuschte alle im Raum.
Damon sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an und ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Für die Zuschauer musste es so wirken, als freue er sich einfach, jemand Neuen kennenzulernen.
Ich wusste
Weitere Kostenlose Bücher