The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)
dazu gebracht hatte, so für Katherine zu empfinden – wahre Liebe oder die Macht eines Vampirs –, ich stand immer noch unter ihrem Bann, wurde immer noch von ihr verfolgt. Aber Damons Gesicht war eine perfekte Maske des Glücks und der Liebe.
Da setzte die Zeit wieder ein. Bridget nahm vor meinen Augen ihren Platz ein und lächelte mich aufgeregt an.
Und dann standen beide Paare da, der Priester war da, und die Ringe lagen in unseren Händen.
Es war glücklicherweise eine ziemlich kurze Zeremonie. Der Priester hielt eine Ansprache über die Liebe und las mehrere hübsche Passagen aus der Bibel vor, die mir unter anderen Umständen gefallen hätten. Ich war mir nicht sicher, ob ich beten sollte, dass der Priester immer weiter und weiter redete, um mir vor dem Unausweichlichen so viel Aufschub wie möglich zu verschaffen, oder ob er sich lieber beeilen sollte, damit ich die Sache hinter mich bringen konnte.
»Wenn irgendjemand der Anwesenden einen Einwand vorzubringen hat, warum diese beiden Paare nicht vor Gott und dem Gesetz in der Ehe vereint werden sollten, möge er jetzt sprechen oder für immer schweigen.«
Ich sah mich verstohlen um und hoffte, dass jemand aufstehen und Einwände erheben würde. Vielleicht würde Margaret das Wort ergreifen, mit irgendeiner Art von Beweis, dass Damon de Sangue nicht derjenige war, der zu sein er vorgab, oder dass ich eine Art Spion der Konföderierten sei oder … Doch die älteste Schwester schüttelte nur zähneknirschend den Kopf. Vielleicht war es Einbildung, aber ich glaubte zu sehen, wie ihre Mutter ihr mit eisernem Griff eine Hand aufs Knie legte.
Damon machte den Anfang und heiratete die ältere Braut. Ich hörte nicht zu; in meinen Ohren war ein dumpfes Dröhnen, so laut, dass es mich überraschte, dass niemand sonst es wahrzunehmen schien.
Was würde geschehen, wenn es vorüber war? Würden die Sutherlands die Nacht überstehen? Würde ich an meinem Hochzeitstag gezwungen werden, auf Leben und Tod mit meinem eigenen Bruder zu kämpfen?
»Sprich mir nach«, sagte der Priester schließlich. Ich tat wie geheißen.
»Ich, Stefan Salvatore, nehme dich, Bridget Lynn Cupbert Sutherland, zu meinem angetrauten Weibe, um dich von diesem Tag an zu lieben und zu ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, in reichen wie in armen Zeiten, in Krankheit und in Gesundheit, bis … dass der Tod uns scheidet.«
Ich erstickte beinahe und konnte nur hoffen, dass das Publikum dachte, ich sei von Gefühlen überwältigt.
»Ich, Bridget Lynn Cupbert Sutherland, nehme dich, Stefan, zu meinem angetrauten Gemahl, um dich von diesem Tag an zu lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, in reichen wie in armen Zeiten, in Krankheit und in Gesundheit, bis dass der Tod uns scheidet.« Sie hatte meinen Nachnamen vergessen, und dem Ausdruck in ihren Augen nach zu urteilen, lag das daran, dass sie an die vergangene Nacht dachte.
Der Ring in meiner Hand war schlicht, golden, mit der Gravur unserer Initialen auf der Innenseite. Kostbares Edelmetall, das mich an mein Schicksal band.
Ich ergriff Bridgets Hand. Meine Stimme klang überraschend klar und ruhig. »Nimm diesen Ring als Zeichen meiner Liebe und Treue. Im Namen des Vaters
und des Sohnes und des Heiligen Geistes.« Ich steckte ihr den Ring an den Finger. Sie quiekte vor Freude.
Ich küsste sie. Es war ein harter, schneller Kuss und hoffentlich lang genug, um das Publikum zufriedenzustellen. Bridget klammerte sich an mich und versuchte, den Moment in die Länge zu ziehen. Sie schmeckte nach Pfefferminz. Ich fühlte mich schrecklich.
Und schon war ich ein verheirateter Vampir.
KAPITEL SIEBZEHN
Der Empfang fand in einem anderen prächtigen Saal statt. Mein Bruder, Lydia, Bridget und ich postierten uns als Empfangskomitee am Eingang, begrüßten unsere Gäste und dankten ihnen. Damon übertrieb es ein wenig, verneigte sich und tat so, als kenne er Leute, von denen er in Wirklichkeit nicht einmal den Namen wusste. Zweifellos zwang er sie zu denken, er sei ein alter Freund. Während Bridget mit ihrem Ring prahlte, verteilte Lydia warmherzige Küsse, lächelte oder schüttelte Hände, je nachdem in welcher Beziehung sie zu den jeweiligen Gästen stand. Sie lachte sogar, als Bram versuchte, einen »Abschiedskuss« zu stehlen. Bridget stand strahlend neben ihr und verströmte, so wirkte es, aufrichtiges Glück.
»Danke, dass Sie heute gekommen sind«, sagte ich ein ums andere Mal, und die Worte schmeckten wie Kreide auf
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