The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)
meiner Zunge. »Wir sind so froh, dass Sie da sind, um mit uns zu feiern. Danke, dass Sie heute hier sind. Es freut mich, Sie kennenzulernen, vielen herzlichen Dank, dass Sie gekommen sind.«
»Stefan Salvatore ?«, fragte eine Matrone in einem steifen grauen Seidenkleid, mit Perlen um den dicken
Hals, und hielt meine Hand länger, als es streng genommen notwendig gewesen wäre. Sie betonte das E am Ende meines Nachnamens und fixierte mich mit einem Blick, der so steinern war wie ihre Röcke.
»Ja, Ma’am«, antwortete ich und lächelte sie so herzlich an, wie ich konnte.
»Von den Florentiner Salvatores? Prinz Alessandro?«
»Ich bin mir nicht ganz sicher, Ma’am«, antwortete ich und versuchte, mein Lächeln beizubehalten. »Als mein Vater in dieses Land kam, erklärte er sich zum Amerikaner. Er hat mit unseren alten Verwandten keinen Kontakt gehalten.«
Ihre Augen weiteten sich, und der Griff, mit dem sie meine Hand hielt, lockerte sich. »Ein Emigrant. Wie charmant.« Sie lächelte nicht, entzog mir ihre Hand und ging weiter.
Mehrere Hundert Leute später konnten wir uns endlich hinsetzen. Der Tisch von Braut und Bräutigam war mit Palmwedeln und Girlanden aus riesigen Blumen geschmückt und mit jeder teuren Delikatesse gedeckt, nach der es einen überhaupt verlangen konnte – oder mit deren Anschaffung man prahlen konnte. Es gab Appetithäppchen aus Meeresfrüchten und anderen Leckereien, einschließlich geräuchertem schottischem Lachs und russischem Kaviar. Dann kam ein Hauptgang, der aus einer absolut verwirrenden Anzahl verschiedener Fleischzubereitungen bestand: Roastbeef, Wachtel, Wildbret, Fasan, Waldschnepfe, Ente, Lamm, Schweinefleisch
heiß und kalt, geröstet, geschmort und gegrillt, gehackt und sautiert, geschnitten und in Pasteten gefüllt.
Gekrönt wurde das Ganze von einer Hochzeitstorte – fünf Stockwerke feinsten Früchtekuchens, mit Zuckerguss überzogen und allerlei Mustern, architektonischen Elementen, Pflanzen und Tieren aus Marzipan verziert. Schwarz befrackte Kellner schenkten ein Glas Champagner nach dem anderen aus, und alle plauderten wohlgelaunt. Meine Muskeln jedoch waren vollkommen angespannt. Die »Hochzeit« war offiziell vorüber. Damon und ich hatten legal in die Familie Sutherland eingeheiratet. Es war nur eine Frage der Zeit, bevor er mit dem nächsten Teil seines Plans begann – worin auch immer dieser bestehen mochte.
»Liebling, hol mir bitte ein Glas Wasser, ja?«, bat Lydia meinen Bruder und berührte ihn zärtlich an der Wange.
»Bei einigen Zeremonien ist es an der Dame, zu lieben, zu ehren und zu gehorchen. Solltest du nicht mir ein Glas Wasser holen, kleines Frauchen?« Er lächelte, aber auf eine Weise, die mir nicht gefiel.
»Natürlich! Alles für dich, mein Liebster«, sagte Lydia. »Wasser, Wein …«
»Blut?«, hakte Damon nach.
Lydia lachte. »Wenn du es wünschst, ist es mir Befehl.«
Bridget aß nichts von dem exquisiten Mahl, sondern
hüpfte von Tisch zu Tisch und redete mit ihren Freunden, streckte die Hand aus und zeigte stolz ihren Ring vor. Ich verbrachte den größten Teil des Dinners damit, das sehr teure Essen auf einem sehr teuren Teller mit einer sehr teuren, sehr schweren Silbergabel nervös hin und her zu schieben und den Blick nicht von Damon abzuwenden.
Als das Dessert kam, erbarmte Bram sich meiner und setzte sich für einen Moment auf Bridgets Platz.
»Glückwunsch, alter Knabe«, sagte er und schüttelte mir noch einmal die Hand. »Sie und Damon haben sich zwei der Besten geschnappt, die New York zu bieten hat.«
Ich nickte elend.
»Mr und Mrs Sutherland sind einfach großartig. Und Margaret … nun, sie ist ein Drachen, aber ich baue darauf, dass Sie sie am Ende auf Ihre Seite ziehen können.«
Mein Kopf fuhr hoch. »Ist Ihnen an Margaret je etwas, ähm, seltsam vorgekommen?« Bram kannte die Sutherlands von klein auf. Vielleicht wusste er, weshalb Margaret in der Lage war, Damons Charme zu widerstehen.
Bram fuhr sich durch seine schlaffen schwarzen Locken. »Merkwürdig?«
»Ja, sie ist anders als die anderen. Stärker«, bedrängte ich ihn.
Bram stieß ein klägliches Lachen aus. »Das stimmt. Als wir jünger waren, habe ich einmal ihre Lieblingspuppe
gestohlen, um sie in einem Kriegsspiel mit meinem Bruder als Krankenschwester einzusetzen. Meine Güte, wenn Blicke töten könnten! Sie musste mich nicht einmal anfassen, und trotzdem durchlief mich ein schmerzhafter Schreck. Überflüssig zu erwähnen, dass
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