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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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vergessen. Ich dachte darüber nach, wie viel einfacher das Leben hätte sein können, wenn meine Kräfte stärker und mein Wille schwächer gewesen wären.
    Ein Blick auf Winfields Taschenuhr verriet mir, dass bereits eine Stunde vergangen war, seit Lexi und ich das Herrenhaus betreten hatten. Die Zeit verrann viel zu schnell, und mit jeder Minute schien Lexis Schicksal ein wenig mehr besiegelt.
    Sekunden später stand ich in der Tür des Strange Fruit, einer großen, niedrigen, dunklen Bar, an deren Decke riesige langsam rotierende Ventilatoren aus Holz
hingen. Hier hielten sich alle auf, die keinen Zutritt zur Austernbar bekamen, grobe Seeleute, zwielichtige Gestalten, verlorene Seelen und kriminelle Genies, denen es bis jetzt gelungen war, den Fängen der Polizei zu entgehen.
    Damon saß ganz allein an einem kleinen, wackligen Tisch, in Hemdsärmeln und mit einer halb leeren Flasche Bourbon vor sich.
    »Leckst du deine Wunden?«, fragte ich und trat zu ihm. Er machte sich nicht einmal die Mühe, überrascht zu wirken.
    »Nur vorübergehend, Bruder. Vergiss nicht, dass ich diese Mitgift habe. Sobald die Lage sich ein wenig beruhigt hat, werde ich mit den Schecks die Stadt verlassen.«
    »Ich bezweifle, dass irgendeine Bank den Scheck eines mutmaßlichen Mörders einlösen wird.«
    »Du musst endlich aufhören, wie ein Mensch zu denken. Es gibt keinen Kassierer, den ich nicht mit einem Bann belegen könnte.«
    Er streckte sich träge und goss noch etwas Bourbon in sein Glas. Dann hielt er es mir hin und nahm einen großen Schluck direkt aus der Flasche.
    »Ich brauche deine Hilfe«, sagte ich und schob das Glas weg. Ich reichte ihm den Zettel und berichtete ihm, was geschehen war.
    Er kniff die Augen zusammen, während er die Nachricht las. »Und?«
    Ich starrte ihn mit offenem Mund an.
    »Er hat Lexi«, wiederholte ich. In der Befürchtung, er sei zu betrunken, um zu verstehen, was das bedeutete, wies ich ihn auf den nächsten Schritt hin: »Wir müssen sie retten!«
    »Mmh.« Er dachte einen Moment lang nach und legte dann demonstrativ die Beine auf den Tisch. »Nein.«
    »Was ist los mit dir?«, fragte ich. »Du hast ihn gesehen  – er wird sie zerstören!«
    »Na und?«, fragte Damon. »Es war ihre Entscheidung, nach New York zu kommen. Niemand hat sie darum gebeten.«
    »Sie hat uns aus dem Gefängnis geholt …«
    »Wir  – Entschuldigung – ich bin mit dieser Sache bestens klargekommen, vergiss das nicht. Wir wären auch allein herausgekommen. Dazu haben wir sie nicht gebraucht. Sie hat sich eingemischt. Und wenn sie sich weiter eingemischt hat und deshalb jetzt in der Tinte sitzt, nun, dann ist das ihre eigene verdammte Schuld.«
    Ich spürte, wie die Flamme der Wut mich beinahe in den Zustand eines Vampirs versetzte. Aber für einen kurzen Augenblick war es mir egal, ob mich dabei jemand sehen konnte.
    »Du …«, zischte ich drohend, während ich versuchte, die Schwärze, die ich empfand, in Worte zu fassen. Damon richtete sich auf und sah mir beinah eifrig in die Augen, als warte er nur auf einen Kampf.
    »Du bist … du bist …«
    »Ich bin das, was du aus mir gemacht hast«, erwiderte Damon dumpf und hob sein Glas, als wolle er mir zuprosten.
    Ich packte ihn an den Schultern. »Nein! Niemand zwingt dich, ein herzloser Mörder zu sein. Das war nicht einmal Katherine.«
    Damons Augen blitzten auf. »Ausgerechnet du willst mir sagen, wer Katherine war! Ich kannte sie besser als du.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Du weißt selbst, dass das nicht stimmt. Du hast sie mehr geliebt, aber ich kannte sie genauso gut. Katherine wollte, dass wir drei für immer zusammen sind. Sie hätte nicht gewollt, dass wir uns streiten und gegeneinander kämpfen. Sie hätte das hier nicht gewollt.«
    Ich konnte die Überraschung und den Ärger, die sich in seinen Zügen ob meiner Worte abzeichneten, fast schon genießen. Fast.
    »Ich werde Lexi retten. Oder bei dem Versuch sterben. Und sollte ich durch irgendein Wunder nicht sterben, dann merk dir eines: Ich will dich niemals wiedersehen .«
    Bevor Damon auch nur über eine schlagfertige Antwort oder eine dunkle Drohung nachdenken konnte, stürmte ich hinaus in die Morgendämmerung und verließ meinen Bruder für immer.

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    Mein Zorn war alles, was mir noch blieb, und ich ließ mich von ihm nähren wie von dem menschlichen Blut, das mich in meinen ersten Wochen als Vampir genährt hatte. Ich konnte Damons Gleichgültigkeit nicht fassen; ich

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