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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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freue mich auf eine lange, schmerzhafte Ewigkeit.«
    »Nein, ich meine, warum bist du nicht weggelaufen?« , hakte ich nach und widerstand dem Drang, sie an den Schultern zu packen und zu schütteln.
    »Natürlich bin ich weggelaufen, du Idiot!«, blaffte sie. »Aber ich vermute mal, er hat damit gerechnet … Ich habe ihn nicht einmal kommen sehen.« Ich konnte spüren, wie sie in der Dunkelheit zitterte. »Er kam aus dem Nichts.« Ihre Stimme wurde rau. »Ich frage mich, ob Menschen, wenn sie uns begegnen, sich genauso fühlen. Sollten wir jemals hier rauskommen, dann schwöre ich, dass ich in Zukunft netter sein werde. Zu den Menschen, meine ich. Diesen Vampir – also, den will ich töten.«
    Ich legte ihr eine Hand auf den Unterarm und schlug einen sanfteren Tonfall an. »Ich bete, dass wir die Chance dazu bekommen.«
    »Lass uns von hier verschwinden«, entgegnete sie entschlossen und stieß mit einer schnellen Drehung ihr
Bein nach vorne und den Absatz ihres Stiefels genau in die Mitte der Doppeltür.
    Es folgte ein Dröhnen. Aber die Türen gaben nicht nach.
    Sie verpasste ihnen noch einen Tritt und dann noch einen. Und noch einen.
    Aber nichts geschah.
    »Zusammen!«, beharrte sie. Wir zählten bis drei, dann traten wir zu.
    »Vielleicht ist Eisenkraut in dem Stein …?«, überlegte ich laut.
    Lexi sah mich grimmig an. »Eisenkraut macht Dinge nicht unzerstörbar. Aber es gibt andere Möglichkeiten, um etwas einzuschließen. Auf Dauer. Was ist mit den Mauern?«
    Während der nächsten Stunden strichen wir mit den Fingern über die weißen Wände, Decken und Böden, und unsere hochempfindliche Haut machte selbst die winzigsten Risse darin ausfindig. Schließlich plünderten wir die Sarkophage auf der Suche nach Werkzeugen.
    »Keine Messer, keine Diamantkreuze, keine versilberten Bibeln, kein Glücksstein, kein gar nichts «, knurrte ich und hob frustriert die Hände.
    »Das sieht nicht gut aus«, war alles, was Lexi beizutragen hatte.
     
    Irgendwann später, es mussten Stunden vergangen sein, fand in der Kapelle ein Gottesdienst statt. Es war ein
Gedenkgottesdienst für die Sutherlands, für die beiden Bräute, die getötet worden waren und für ihre stolzen Eltern. Doch auch mit schneidenden Schmähworten wurde nicht gespart, die sich gegen die jungen Männer richteten, die diese Tat begangen hatten und mit der Mitgift die Flucht ergriffen hatten. Mörder, Schläger, Verbrecher, Räuber …
    Die einzige Anklage, die es nicht auf diese Liste schaffte, war »Dämon«.
    Aber diese Vorwürfe hinderten uns nicht daran zu schreien.
    »Hilfe!«, brüllte ich. »Hier drin! Wir sind hier drin!«
    Lexi schrie ebenfalls und kreischte in schrillen Tönen, die mir fast die Trommelfelle zerfetzten. Einmal konnte ich Hilda mit hohler Stimme flüstern hören: »Hörst du etwas?« Wir wagten zu hoffen.
    Doch dann: nichts. Der Gottesdienst endete, die Leute verließen die Kapelle, und wir waren wieder allein.
    Mit einem Seufzer gab Lexi mir meinen Ring zurück.
    »Vielen Dank für die Leihgabe«, sagte sie leise und streifte ihn mir über den Finger. »Aber ich glaube nicht, dass er mir – oder dir – jetzt noch viel nutzen wird.«
    Ich umarmte sie fest. »Gib noch nicht auf«, flüsterte ich ihr ins Ohr. Aber die Worte hallten hohl in der Krypta wieder, ohne den Hauch einer Chance, nach draußen zu dringen.

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

    Es gab in dem fensterlosen Gewölbe nichts, was auf das Verstreichen der Zeit hinwies – nicht einmal der winzigste Strahl des Sonnenlichts schaffte es unter den Türen hindurch. Tage verschmolzen zu Wochen, vielleicht sogar Monaten. Es fühlte sich an, als sei bereits eine Ewigkeit verstrichen, und doch erstreckte sich die Ewigkeit endlos vor uns.
    Lexi und ich hatten aufgehört zu reden. Nicht aus Ärger oder Hoffnungslosigkeit, sondern weil wir einfach nicht mehr konnten. Wir hatten nicht mehr genug Kraft, um uns zum Schreien zu zwingen, selbst wenn wir jemanden näher kommen hörten, geschweige denn aufzustehen und gegen unser Grab anzukämpfen. Wir hatten nicht mehr genug Kraft, uns gegen die Dunkelheit zu wehren. Wenn ich mein Herz zum Überleben gebraucht hätte, weiß ich nicht, ob mein Körper genug Kraft gehabt hätte, um das Blut durch meine Adern zu pumpen.
    Wir lagen völlig reglos nebeneinander da. Falls uns jemals jemand finden sollte, in hundert Jahren, würden wir jämmerlich aussehen, wie Bruder und Schwester in einem schrecklichen Märchen, gefangen im Keller der

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