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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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meinen Augen brannte. Als ich wieder blinzelte, war Katherine fort und eine verschwommene schwarz gekleidete Gestalt stand in dem zerklüfteten Eingang, mitten im gleißenden Licht.
    »Klaus?«, flüsterte Lexi mit verängstigter Stimme und umklammerte meine Hand.
    »Tut mir leid, wenn ich euch enttäuschen muss«, erklang eine trockene Stimme.
    »Damon!« Ich mühte mich in eine aufrechte Position.
    »Stefan, meinst du nicht, es ist an der Zeit, dass du aufhörst, einfach nur darauf zu warten, dass dein großer Bruder kommt und dich rettet?«
    Ohne ein weiteres Wort packte er mich um die Taille und warf mich aus der Krypta. Ich flog gegen die gegenüberliegende Wand und sackte auf dem Marmorboden zusammen. Lexi behandelte er etwas sanfter, wenn auch nicht nennenswert. Sie fiel wie eine weitere gewichtslose Leiche neben mir zu Boden.
    Staub und Splitter schwebten um uns herum wie ein Nebel. Ich blinzelte zu den unscheinbaren Wänden hinüber und versuchte, mich zu orientieren.
    »Hier«, sagte Damon und hielt mir ein silbernes Fläschchen hin. »Das wirst du für die Flucht brauchen.«
    Ich legte die Lippen um die Öffnung. Blut. Süßes, köstliches Blut …
    Eine Stimme in meinem Hinterkopf rief mir zu, dass es menschliches Blut war, aber ich brachte sie mit einem tiefen Schluck von der berauschenden Flüssigkeit zum Schweigen. Ich trank verzweifelt und stöhnte, als Damon mir das Fläschchen wegnahm.
    »Lass der Dame auch noch etwas«, sagte er.
    Auch Lexi trank gierig. Das Blut tropfte an ihrem Kinn herunter und klebte an ihren Lippen, während sie hart und lautlos saugte. Ihre Haut, die eben noch schlaff, blass und runzlig wie die einer alten Frau gewesen war, wurde straff und rosig.
    »Danke, Seemann«, hauchte sie. »Das war nötig.«
    Ähnlich einer Lampe, die einen Keller mit Wärme und Licht erfüllt, durchströmte mich jetzt meine Macht und verwandelte meine Sinne wieder zu dem, was sie
waren, und versorgte meinen Körper mit einer Stärke, die ich nicht mehr verspürt hatte, seit Tiere meine einzige Nahrungsquelle waren.
    Als ich wieder klar sehen konnte, keuchte ich auf. Hinter Damon stand eine schwarzhaarige Frau, eine Hand an der Schläfe, die andere an ihrer Seite zur Faust geballt. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Körper zitterte kaum wahrnehmbar. Es sah aus, als leide sie starke Schmerzen, als würden ihrem Geist und ihrem Körper ungeahnte Folterqualen zugefügt.
    Margaret.
    Und sie war nicht allein. Vor ihr lag eine Gestalt, die sich jämmerlich krümmte. Schlagartig begriff ich, dass nicht Margaret gefoltert wurde – sondern dass sie diejenige war, die jemandem Schmerzen zufügte. Die Lucius Schmerzen zufügte.
    Dem Supervampir, so mächtig und dabei doch nur ein Lakai von Klaus; dem Dämon, der direkt aus der Hölle kam. Lucius hatte eine ganze Familie ermordet, hatte mich mühelos geschnappt und Lexi gefangen, als sei sie eine lästige Maus. Doch jetzt hielt sich das Ungeheuer den Kopf und schrie gellend; es waren schreckliche Schreie, deren Echo durch die gesamte Kapelle zu hallen schien.
    »Ist das Margaret ?«, fragte ich sprachlos.
    Damon zog mich hoch und schob mich zur Tür.
    »Wir können sie nicht allein lassen!«
    »Sie wird schon zurechtkommen!«
    »Aber …«
    »Fragen später. Rennen jetzt .«
    Mit einem letzten Blick auf die Frau, die die Hölle persönlich in die Knie gezwungen hatte, kehrte ich dem Schauplatz meiner Einkerkerung den Rücken und rannte hinaus ins Mondlicht.

KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

    Wir stürmten zu dritt aus der Kapelle. Sobald wir das Grundstück der Richards verlassen hatten, rannten wir durch den Wald. Kleine Büsche und junge Baumstämme peitschten gegen unsere Beine, während wir den Hügel hinab durch die feuchte Nacht liefen. Das Mondlicht, das vielleicht durch die Wolken gedrungen wäre, wurde von hohen Kiefern verschlungen. Als Menschen wären wir gewiss auf dem von faulenden Blättern bedeckten Waldboden ausgerutscht und – außerstande, weiter als etwa einen Meter zu sehen – gegen gewaltige Stämme gekracht.
    Stattdessen bewegten wir uns wie Raubtiere und schossen durch die Nacht, wie es Vampire seit Hunderten von Jahren taten: geschmeidig, lautlos, blitzschnell.
    Es tat gut, so zu rennen, selbst mit nur wenigen Schlucken menschlichen Bluts in meinen Adern. Ich wäre beinah in der Lage gewesen, mich in unserer Flucht zu verlieren und zu vergessen, wovor wir flohen.
    Da erklang ein Geräusch.
    Es begann wie ein langgezogenes Donnergrollen und

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