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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Benedikta hochmütig.
    » Natürlich«, besänftigte Damon sie. » Mein Bruder übertreibt das Prinzip der Nächstenliebe manchmal etwas. Aber es gibt schlimmere Laster. Zu seiner Beruhigung und aus Interesse als künftige Spender, würden Sie uns vielleicht das Heim zeigen? Wir wüssten gern genau Bescheid, was wir unterstützen, und würden uns gern mit eigenen Augen davon überzeugen, dass Cordelia in guten Händen ist.«
    Eines musste ich Damon lassen: Wenn es darum ging, seinen Willen zu bekommen, war er wirklich unschlagbar.
    Schwester Benedikta erhob sich von ihrem Stuhl. » Es verstößt eigentlich gegen unsere Regeln, Herren Einlass zu gewähren. Aber in Anbetracht Ihrer Großzügigkeit und Ihrer Fürsorge für die armen, verlorenen Mädchen von Whitechapel mache ich eine Ausnahme. Allerdings muss ich Sie warnen. Die Mädchen sind noch sehr mitgenommen und der Anblick eines Vertreters des anderen Geschlechts regt sie manchmal über die Maßen auf.«
    » Danke für die Warnung«, erwiderte Damon ernsthaft. » Wir werden vorsichtig sein.«
    » Erschrecken Sie sie bloß nicht. Folgen Sie mir«, befahl sie. » Schwester Agatha wird Cordelia allein herumführen und dafür sorgen, dass sie sich einlebt. Ich bin mir sicher, Sie werden feststellen, dass hier der richtige Platz für sie ist.« Und mit diesen Worten begann Schwester Benedikta die Führung durch das Heim.
    Zunächst ging es eine Treppe hinunter ins Untergeschoss. Je tiefer wir hinabstiegen, umso heißer wurde es. Damon hatte sich geirrt. Nicht der Tunnel war die Hölle, sondern der Keller des Magdalenenheims!
    Am Ende der Treppe befand sich eine Holztür. Schwester Benedikta, der die Hitze anscheinend nichts ausmachte, drehte den Knauf, und sobald die Tür aufschwang, begriff ich, warum es so furchtbar heiß war. In dem vor uns liegenden Raum standen große eiserne Tröge mit heißer Lauge und vor jedem befanden sich Mädchen in grauen Kitteln. Sie hatten die Ärmel au fgek rempelt und wuschen Berge schmutziger W äs che.
    » Dies ist unsere Waschküche, in der die Mädchen arbeiten. Sie reinigen die Wäsche des Armenkrankenhauses der Magdalenenschwestern. Wir finden, dass körperliche Ertüchtigung das beste Mittel gegen müßige Gedanken ist. Und da müßige Gedanken zu bösen Taten führen, schrubben sie buchstäblich ihre sündigen Seelen rein«, erklärte Schwester Benedikta stolz und deutete auf die vielen Mädchen, die sich über Waschbretter beugten. Ihre roten Gesichter glänzten von Schweiß und keine von ihnen nahm Notiz von der anderen. Sie merkten auch nicht, dass wir sie beobachteten und die Nonne über sie sprach, als seien sie Tiere im Zoo.
    In diesem Moment drehte Schwester Benedikta sich um und richtete den Blick auf ein kleines dunkelhaariges Mädchen in der Ecke. Die Schulterblätter des Mädchens stachen wie Flügel unter ihrem grauen Baumwollkittel hervor.
    » Daphne«, blaffte Schwester Benedikta. Das Mädchen zuckte zusammen und blinzelte ängstlich. » Müßige Hände sind die Werkzeuge des Teufels.«
    Plötzlich bedauerte ich es, Cora hierhergebracht zu haben. Nach ihrer Schilderung hatte ich mir das Magdalenenheim als sicheren Hort vorgestellt, als Ort der Zuflucht, voller Mädchen, die harte Zeiten durchmachten, jedoch wenigstens ein Dach über dem Kopf hatten und sich gegenseitig ihr Leid klagen konnten. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Mädchen noch zusätzlich leiden mussten. Da war es sogar im Tunnel besser als hier. Ich fragte mich, ob es noch möglich war, Cora wieder mitzunehmen– diese Folter wollte ich ihr keinen einzigen Tag zumuten.
    » Es tut mir leid, Schwester!«, murmelte das Mädchen namens Daphne, während sie sich sofort wieder daranmachte, ein Laken am Waschbrett zu schrubben.
    » Dürften wir auch den Rest der Einrichtung sehen?«, fragte ich, um Schwester Benedikta von dem Mädchen abzulenken.
    » Den Rest der Einrichtung?«, wiederholte Schwester Benedikta, deren Brille bis zur Nasenspitze heruntergerutscht war. » Nun, es wäre wirklich nicht schicklich, Herren in den Wohntrakt zu lassen, wo die Mädchen sich umziehen und schlafen. Wir wollen unsere Schützlinge keiner Gefahr aussetzen.«
    Ich wollte Einwände erheben, besann mich aber eines Besseren. Stattdessen starrte ich in ihre wässrigen Augen und konzentrierte mich auf einen einzelnen weißen Punkt in ihrer linken Iris. Bei einer jungen Frau wäre dieses Mal faszinierend schön gewesen, bei Schwester Benedikta jedoch wirkte es

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