The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)
und Qual.
» Stefan? Auch ein Imbiss gefällig?«, fragte Samuel grinsend, dann schüttelte er den Kopf, als hätte er sich eines Besseren besonnen. » Nein, das wäre zu einfach. Und zu unfreundlich. Ich weiß ja, wie Damon es verabscheut, das Rampenlicht mit jemandem zu teilen. Genauso wie er es verabscheut, seine Eroberungen zu teilen. Katherine hat mir stets davon berichtet, wie komisch es war, euch beide gegeneinander auszuspielen und dabei zuzusehen, wie ihr um ihre Zuneigung gekämpft habt. Als hätte einer von euch jemals ihr Herz gewinnen können «, lachte er, als plötzlich Polizeiglocken durch die Nachtluft schallten und aus den Fenstern der umliegenden Häuser neugierige Gesichter herausspähten. Ich wusste, dass uns nur Sekunden für eine Flucht blieben.
» Wir sehen uns bald wieder, Stefan. Und Damon, viel Spaß beim Untergang«, sagte Samuel und ließ Damons Hals los. Er packte Henry am Arm und sie verschwanden in der Dunkelheit. Die Bürgerwehr kam immer näher. Damon war geschwächt von dem Eisenkraut, aber ich zerrte ihn trotzdem auf die Füße und suchte nach einem Fluchtweg. Zwischen zwei Häusern verlief ein schmaler Pfad. Unsere einzige Chance.
» Wir können sie doch nicht einfach liegen lassen!« , rief Cora und starrte verzweifelt auf Cathys verstümmelten Leichnam.
» Cora, wir müssen weg von hier!« Ich packte sie an den Schultern und schüttelte sie leicht. Ich wollte ihr nicht wehtun, aber sie durfte jetzt nicht hysterisch werden, sonst waren wir verloren. Cora drückte die Schultern durch und kniff die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen. Eine Träne rann aus ihrem Augenwinkel. Sie machte sich nicht die Mühe, sie wegzuwischen.
» In Ordnung.« Sie nickte, als ob sie sich selbst Mut machen wollte. Und dann rannte ich mit Damon und Cora im Schlepptau los, durch den schmalen Pfad, von einer Gasse zur nächsten, bis wir schließlich in einem kleinen Durchgang zwischen zwei Straßen landeten, der voller Müll und Ratten war.
» Hier«, rief Cora und warf sich gegen eine Holztür. Nichts. Ich versuchte es selbst und die Tür schwang mühelos auf.
Sobald wir eintraten, hörte ich Ratten umherhuschen und Fledermäuse quieken. Offenbar befanden wir uns in einem ehemaligen Hutmacherladen, den staubigen Hüten nach zu urteilen, die an uralten Ständern hingen und verrotteten. Da entdeckte ich einen schweren schwarzen Schrankkoffer und zog ihn schnell vor die Tür.
» Hier sind wir erst einmal in Sicherheit«, erklärte Cora entschieden, ließ sich auf den Boden sinken und zog die Knie an die Brust.
Ich wollte gerade einen Seufzer der Erleichterung ausstoßen, als mich plötzlich eine Hand gegen die Wand drückte. Es war Damon, der mich voller Hass anfunkelte.
» Was ist denn jetzt los?«, fragte ich und versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien. Nicht genug damit, dass wir von zwei grausamen Vampiren verfolgt wurden, eine Bürgerwehr hinter uns her war, die Polizei nach uns fahndete und Damons Gesicht mit dem Blut eines unschuldigen Mädchens besudelt war, schien er jetzt auch noch unseren Bruderzwist neu entfachen zu wollen.
» Nun, Bruder .« Damon spuckte mir die Worte förmlich entgegen. » Was sagst du jetzt zu deinen großartigen Plänen, die zwei weitere der für dich so wertvollen Menschenleben gekostet haben? Und statt mir dabei zu helfen, Henry oder Samuel zu vernichten, statt mir im Kampf beizustehen, hast du dich nur dafür interessiert, wie es Cora ging!« Damon lockerte seinen Griff, ließ mich jedoch nicht aus den Augen. » Du hast wirklich keine Ahnung vom Vampirdasein. Du hast keine Ahnung, wie man richtig kämpft. Und ich habe es satt, auf dich zu hören.«
» Es tut mir leid«, murmelte Cora. » Ich hätte mutiger sein sollen.«
» Sie hätten gar nichts sein sollen«, zischte Damon. » Sie hätten nicht einmal da sein sollen. Das hier ist unsere Welt, aber Stefan scheint nicht verstehen zu wollen, dass er in ihr leben muss. Stattdessen ist er davon beseelt, die Ereignisse nach seinem Geschmack zu inszenieren und mir wie einem Idioten zu sagen, was ich tun soll. Aber das hat jetzt ein Ende«, fügte Damon hinzu. » Wir sind fertig miteinander.«
Die Worte trafen mich wie Messerstiche.
» Denkst du etwa, ich lebe gerne in Tunneln und mag das Gefühl, gejagt zu werden? Denkst du, ich sehe gern unschuldige Menschen sterben? Ich nehme das alles auf mich, um dir zu helfen«, rief ich.
» Wie oft muss ich es dir eigentlich noch sagen? Ich will deine Hilfe
Weitere Kostenlose Bücher