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The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition)

The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition)

Titel: The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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zusammen auf Konzerte gegangen. Und kaum ist meine Show abgesetzt, willst du nichts mehr von mir wissen. Das ist nicht das Business, Marty. Das bist du.«
    »Buuhuuu, zum Henker«, schnaubte Buck. »Was bist du denn für eine Pussy? Deine Show war scheiße, also bist du scheiße. Basta.« Buck rammte Marty den Ellbogen in die Rippen. »Können wir jetzt verdammt noch mal gehen?«
    »Ja«, sagte Marty, dann wandte er sich zu Josh. »Es tut mir leid, dass die Dinge für dich nicht gut gelaufen sind.«
    »Nein, tut es nicht«, Josh lehnte sich in seinem Liegestuhl zurück. »Denn jeder Autor, der scheitert, tröstet dich darüber hinweg, dass du selbst ein Versager bist.«
    Es waren genau diese moralisierenden Mitten-in-die-Fresse-Dialoge, die Joshs Art zu schreiben so flach machten. Jetzt fühlte Marty sich darin bestätigt, seine Anrufe nicht erwidert zu haben. Das und die Tatsache, dass das, was Josh gesagt hatte, absolut zutraf.
    »Wir sehen uns.« Marty ging davon.
    Sie hatten schon den halben Block hinter sich und waren fast wieder auf der Melrose, als Buck den Mund aufmachte.
    »Dieser Versager war also einer deiner Scheißfreunde.«
    »Jep«, antwortete Marty.
    »Und wie zur Hölle sind deine Feinde so drauf?«
    Marty begann sich zu fragen, ob es da eigentlich einen Unterschied gab.

KAPITEL ELF
    Ärzte und Schwestern
    11:12 Uhr. Mittwoch.
    Westlich von La Brea wurde die Melrose zum betont flippigen Modezentrum von Los Angeles, bevor sie sich rund um die Kreuzung mit dem San Vicente Boulevard genauso selbstbewusst in eine Einkaufsmeile für High-End-Einrichtungsgegenstände verwandelte.
    Marty und Buck befanden sich im Herzen des hippen Teils, wo Geschäfte mit Namen wie Brachland, Armageddon, No Problem, Verwüstung und Erlösung in Martys Kopf um den Titel des Shop-Namens mit der tragischsten Symbolwirkung wetteiferten.
    Aber die größte Leistung dieser Modeverkäufer war nicht ihre Voraussicht bei der Wahl ihrer Geschäftsbezeichnungen, sondern ihr gekonntes Aufmotzen von gebrauchten Kleidungsstücken aus Second-Hand-Läden und Garagenflohmärkten. Sie hatten herausgefunden, dass man auf ein gammeliges T-Shirt, einen rostigen Kühlschrank, einen verbeulten Pontiac oder eine alte Lesebrille nur das Wort Vintage klatschen musste, und schon war es kein altmodisches, ausgeleiertes und kaputtes Stück Müll mehr: Es war stylish. Es war heiß. Es war der letzte Schrei. Man fand hier Vintage-Klamotten, Vintage-Möbel, Vintage-Platten, Vintage-Schmuck, Vintage-Autos, sogar Vintage-Lebensmittel in Gestalt einer Burgerbude im Fünfziger-Jahre-Look.
    Aber Vintage-Kram war nicht das Einzige, was heiß war auf der Melrose. Marty war überrascht zu sehen, dass ein hochpreisiges Pornogeschäft mit dem Verkauf von Salben, Videos, Vibratoren, Ketten, Kondomen, Handschellen, aufblasbaren Frauen und einfach allem, was sich im Schlafzimmer als nützlich erweisen könnte, ein reges Geschäft machte.
    Offensichtlich wäre ein Erdbeben-Notfallkoffer ohne ein paar Dildos nicht vollständig.
    Buck hielt an, um sich zwei Schaufensterpuppen anzuschauen, die immer noch im geborstenen Schaufenster eines Bekleidungsgeschäfts standen, das »Grufti-Girl-Outfits« und »Schwuchtelklamotten« feilbot. Die weibliche Schaufensterpuppe war in ein edwardianisches Kleid mit einem Korsett aus Sicherheitsgurten gehüllt. Die männliche Puppe trug ein zerknautschtes Piratenshirt aus Samt und ein Tuxedo-Jäckchen mit Leopardenmuster.
    »Welcher verdammte Freak trägt so einen Scheiß?«, fragte Buck.
    Doch Marty interessierte sich mehr für das Geschäft nebenan, das alte Jeans, alte Hemden und neue Doc Martens verkaufte – schwere, gut verarbeitete Schuhe, die sich perfekt für einen Post-Erdbeben-Marsch über verformten Asphalt eigneten. Und ein sauberes Hemd, egal wie viele Leute es vor ihm getragen hatten, würde sich im Moment auch ziemlich gut machen.
    Marty trat durch das zerbrochene Fenster in den Laden und watete durch Stapel von auf dem Boden liegenden Klamotten.
    »Was suchst du?«, fragte Buck.
    »Ein paar saubere Klamotten und ein neues Paar Schuhe. Schau mal, ob du irgendwo welche in Größe zwölf findest.«
    Buck zog seine Knarre. »Den Teufel werd’ ich.«
    Marty schaute ihn müde an. »Was hast du vor, willst du mich schon wieder erschießen?«
    »So läuft das eben mit Plünderern.«
    »Ich habe nicht vor, etwas zu stehlen. Ich bezahle dafür.« Marty drehte Buck den Rücken zu und sah ein paar Hemden durch, auf der Suche nach

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