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The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition)

The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition)

Titel: The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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einen Tisch dort bekommen.«
    »Dann scheiß doch auf den, geh woanders essen. Schau, da drüben auf der anderen Straßenseite ist ein Spaghetti-Restaurant.«
    »Eines Tages, Buck, wird dieses ganze Chaos hier beseitigt sein, und wir werden alle wieder zur Arbeit gehen müssen. So bescheuert das auch klingen mag, in meiner Branche ist es wichtig, wo du isst und wo du sitzt beim Essen. Wenn Jean-Marc mich so sieht, als hätte ich mir in die Hosen gepisst und in einer Jauchegrube ein paar Bahnen gezogen, wird er immer nur das vor Augen haben, wenn er meinen Namen hört. Ich kriege nie wieder eine Tischreservierung. Und wenn ich keinen Tisch im La Guerre kriege, kann ich meinen Job nicht machen.«
    Buck blickte zurück zu Lofficier, der sich vornüberbeugte, um seine Kehrschaufel festzuhalten, während er den Schmutz hineinfegte.
    »Kein Problem«, sagte Buck. »Ich werde dafür sorgen, dass sein Gesicht ein paar Mal Bekanntschaft mit meinem Knie macht, und schon können wir weiter.«
    Marty bekam Buck gerade noch zu fassen, bevor der Kopfgeldjäger auf den Koch zusteuern konnte. »Ich weiß dein Angebot zu schätzen, aber ich denke nicht, dass Prügel notwendig sind.«
    »Wenn der Typ am Boden liegt und sich an seinen Zähnen verschluckt, wird er es nicht bemerken, wenn du vorbeigehst. Und selbst wenn er dich sieht, was soll’s? Er wird genauso übel aussehen wie du, vielleicht schlimmer.«
    »Lass uns einfach eine Straße weiter runter gehen.«
    Buck folgte Marty widerwillig in die schicke Wohngegend südlich der Melrose.
    »Philosophisch betrachtet«, sagte Buck, »habe ich ein verdammt großes Problem damit, vor irgendjemandem davonzulaufen.«
    »Das tust du nicht, ich tue es. Und davonlaufen stimmt nicht so ganz. Es ist eher eine Art Umgehen.«
    »Ich habe ein verdammt großes Problem damit, irgendjemanden zu umgehen.«
    Sie gingen an den Häusern für Neuankömmlinge im begüterten Hancock Park vorbei, als Marty sich zu fragen begann, ob das wirklich so ein weiser Schachzug war. Die Häuser an der baumbestandenen Straße mit viel Grün waren Miniaturausgaben der grandiosen Anwesen einige Blocks weiter südlich. Es waren die Häuser für die Beinahe-Millionäre, die mit den zahnenden Kindern, den geleasten deutschen Autos und den Albträumen übers Vierzig-Werden. Hier lebten viele aus den Führungsetagen der Fernsehsender sowie Produzenten und Regisseure.
    Was, wenn einer von denen ihn sah? Jedes Mal, wenn er ihnen eine Anmerkung zukommen lassen würde, würden sie sich daran erinnern, wie er heute roch, und hämisch kichern.
    Also hielt Marty seinen Blick auf den Boden gerichtet, für den Fall, dass unter den Leuten, die in ihren Range Rovers Zuflucht suchten oder sich mit ihren obligatorischen Golden Retrievern auf ihren perfekt manikürten Rasenflächen versammelten und zu Mittag ihre belegten Brote aus Laura-Ashley-Picknickkörben aßen, die sie eigentlich für Konzertabende in der Hollywood Bowl gekauft hatten, jemand war, den er kannte.
    Beim Gedanken an die Bowl erinnerte Marty sich daran, dass er tatsächlich jemanden kannte, der hier wohnte, einen Freund, um genau zu sein. Er schaute gerade rechtzeitig auf um festzustellen, dass er, wie das Schicksal manchmal so spielt, nur ein paar Türen vom Haus des Autors und Producers Josh Redden entfernt war.
    Josh lebte in der McCadden in einem dieser kleinen spanischen Häuser mit rotem Ziegeldach und weiß verputzten Wänden. Marty war vor zwei Jahren auf einer Party anlässlich der Premiere der zweiten Staffel von Manchine dort gewesen. Kurze Zeit danach waren Marty und Beth in die Hollywood Bowl eingeladen, wo Josh und seine Frau eine Loge hatten. Sie saßen ein paar Stunden klassischer Musik ab, aßen Tiefkühlpizza von Wolfgang Puck zu Abend und tranken Flugzeugwein.
    Marty könnte sich umdrehen und vor Josh weglaufen, aber dann müsste er wieder hoch zur Melrose und es mit Jean-Marc darauf ankommen lassen.
    Und da war noch was. Wollte er Buck wirklich sagen, dass sie vor jemand anderem flüchten mussten?
    Zur Hölle, nein.
    Marty wog also das Für und Wider ab, während er vorgab, seine Schnürsenkel neu zu binden.
    So wie er die Lage einschätzte, hatte er eine gewisse Macht über Josh, aber keine über Jean-Marc. Es gab wenig, was Josh tun konnte, um Marty zu schaden, obwohl er, anders als Jean-Marc, im Fernsehbusiness war. Jean-Marc jedoch konnte mit einer ungünstigen Platzierung oder gar einer abgelehnten Tischreservierung Martys Status und Einfluss

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